Sucht

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Sucht (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ die Sucht die Süchte die Suchten
Genitiv der Sucht der Süchte der Suchten
Dativ der Sucht den Süchten den Suchten
Akkusativ die Sucht die Süchte die Suchten

Worttrennung:

Sucht, Plural 1: Süch·te, Plural 2: Such·ten

Aussprache:

IPA: [zʊxt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Sucht (Info)
Reime: -ʊxt

Bedeutungen:

[1] Abhängigkeit von Substanzen oder Tätigkeiten
[2] starkes Verlangen
[3] veraltet: Krankheit

Herkunft:

mittelhochdeutsch suht → gmh, althochdeutsch suht → gmh, germanisch *„suhti-“ „Krankheit“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[2] Begierde

Unterbegriffe:

[1] Alkoholsucht, Arbeitssucht, Barbituratsucht, Betäubungsmittelsucht, Computersucht, Drogensucht, Fernsehsucht, Heroinsucht, Internetsucht, Kokainsucht, Mediensucht, Medikamentensucht, Morphinsucht, Morphiumsucht, Nikotinsucht, Onlinesucht, Opiumsucht, Putzsucht, Rauschgiftsucht, Rauschmittelsucht, Schlafmittelsucht, Schnüffelsucht, Spielsucht, Tabaksucht, Tablettensucht, Trunksucht, Vergnügungssucht, Verschwendungssucht
[2] Ehrsucht, Eifersucht, Gefallsucht, Geltungssucht, Genusssucht, Großmannssucht, Habsucht, Händelsucht, Harmoniesucht, Herrschsucht, Kaufsucht, Klatschsucht, Liebessucht, Luxussucht, Naschsucht, Rachsucht, Sehnsucht, Selbstsucht, Sexsucht, Streitsucht, Titelsucht, Zanksucht
[3] Blähsucht, Blasensucht, Blausucht, Bleichsucht, Brechsucht, Darmsucht, Darrsucht, Dörrsucht, Drehsucht, Ess-Brech-Sucht, Esssucht, Fallsucht, Fettsucht, Fresssucht, Gelbsucht, Gliedersucht, Lungensucht, Magersucht, Miselsucht, Mondsucht, Nesselsucht, Quaddelsucht, Redesucht, Schlafsucht, Schwarzsucht, Schwindsucht, Starrsucht, Stehlsucht, Stiersucht, Tanzsucht, Tobsucht, Trommelsucht, Wassersucht, Weißsucht, Witzelsucht

Beispiele:

[1] Die Sucht nach Alkohol ist eine Volkskrankheit.
[1] „Die Paradoxie des Rauchens ist, dass man es mit Freiheit und Abenteuer gleichsetzt, obwohl Sucht das exakte Gegenteil davon ist.“[2]
[2] Die Sucht nach Spiel trieb ihn in das Kasino.
[2] „Seine Menschen folgen ihrer Natur durch alle Süchte und Sehnsüchte, durch alle Lüste und Wollüste.“[3]
[3] Früher nannte man Epilepsie auch fallende Sucht.

Charakteristische Wortkombinationen:

von einer / seiner Sucht loskommen, loszukommen

Wortbildungen:

suchtartig, suchtauslösend, suchtbedingt, suchterregend, suchterzeugend, suchtfrei, suchtgefährdet, süchtig, suchtkrank, suchtpräventiv
Suchtabteilung, Suchtambulanz, Suchtarbeit, Suchtbegriff, Suchtbehandlung, Suchtbekämpfung, Suchtberater, Suchtberatung, Suchtbereich, Suchtbericht, Suchtcharakter, Suchtdroge, Suchtdruck, Suchtentwicklung, Suchterkrankung, Suchtexperte, Suchtfaktor, Suchtfamilie, Suchtform, Suchtforscher, Suchtforschung, Suchtfrage, Suchtgefahr, Suchtgefährdeter, Suchtgefährdung, Suchtgift, Suchtgruppe, Suchthelfer, Suchthilfe, Suchtkarriere, Suchtklinik, Suchtkrankenhelfer, Suchtkranker, Suchtkrankheit, Suchtkraut, Suchtmedizin, Suchtmediziner, Suchtmittel, Suchtpsychologie, Suchtpotential, Suchtpotenzial, Suchtprävention, Suchtproblem, Suchtproblematik, Suchtprophylaxe, Suchtstoff, Suchtstörung, Suchtstruktur, Suchtheorie, Suchttherapeut, Suchttherapie, Suchtverhalten, Suchtverlagerung, Suchtvorbeugung, Suchtwirkung
Abenteuersucht, Bereicherungssucht, Bergsucht, Belehrungssucht, Eigensucht, Erbsucht, Eroberungssucht, Geldsucht, Gewinnsucht, Ichsucht, Karrieresucht, Krittelsucht, Lesesucht, Machtsucht, Mäkelsucht, Mieselsucht, Neuerungssucht, Originalitätssucht, Prahlsucht, Prestigesucht, Profilierungssucht, Profilsucht, Profitsucht, Prunksucht, Raffsucht, Ränkesucht, Rekordsucht, Renommiersucht, Ruhmsucht, Scheelsucht, Schmähsucht, Selbstsucht, Sensationssucht, Spottsucht, Tadelsucht, Titelsucht, Zweifelsucht

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 3] Wikipedia-Artikel „Sucht
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Sucht
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sucht
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSucht
[1, 2] The Free Dictionary „Sucht
[1–3] Duden online „Sucht

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Sucht“, Seite 897.
  2. Vince Ebert: Machen Sie sich frei!. Sonst tut es keiner für Sie. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-62651-7, Seite 40.
  3. Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 188.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Tuchs, tusch, Tusch