Stanitzl

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Stanitzl (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ das Stanitzl die Stanitzln die Stanitzl
Genitiv des Stanitzls der Stanitzln der Stanitzl
Dativ dem Stanitzl den Stanitzln den Stanitzln
Akkusativ das Stanitzl die Stanitzln die Stanitzl

Worttrennung:

Sta·nitzl, Plural 1: Sta·nitzln, Plural 2: Sta·nitzl

Aussprache:

IPA: [ʃtaˈnɪt͡sl̩]
Hörbeispiele:
Reime: -ɪt͡sl̩

Bedeutungen:

[1] bairisch: trichterförmiger Behälter aus zumeist (zusammengedrehtem) Papier (besonders für Lebensmittel)
[2] Österreich: trichterförmige Waffel, in die kleine Portionen Speiseeis gefüllt werden

Beispiele:

[1] „Wenn die Geſchäfte ſtocken, ’s G’wölb leer is, und der Handel- und Wandelbeflieſſene blos da ſteht, a paar Stanitzl macht, ’s Maul aufreißt, und gedankenlos auf die Gaſſ’n hinausſchaut, da is es leicht, aber plötzlich tritt neues Leben ins Merkantiliſche, in fünf Minuten ſteht ’s ganze G’wölb voll Leut, […].“[1]
[1] „Eine Frau im Oma-Alter mit riesigen Brüsten unter einer Kittelschürze stand vor einer Steige und füllte Kirschen in ein Stanitzl. […] Die Frau trug das Stanitzl in den Laden rein. […] Die Frau wog die Kirschen ab, sagte zu einer Kundin: »Zweifünfzig«, und drückte ihr das Stanitzl in die Hände.“[2]
[2] „In Wien ist ein Stanitzl Eis schon um 13 bis 15 S zu haben, in den anderen Bundesländern ist Eis meist etwas teurer.“[3]
[2] „Die Eistüte, von einem Italiener erfunden und hierzulande auch Stanitzl genannt, ist 100 Jahre alt.“[4]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Stanitzel.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stanitzl, Stanitzel
[1] The Free Dictionary „Stanitzel, Stanitzl
[1] Duden online „Stanitzel, Stanitzl
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Stanitzel, Stanitzl
[1] Jakob Ebner: Duden Taschenbücher, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1969, Stichwort »Stanitzel, Stanitzl«, Seite 214 (Internet Archive).
[1, 2] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »Stanitzel«, Seite 749.
[1, 2] Rudolf Muhr: Die Herzenswörter der Österreicher. Amalthea Signum Verlag, Wien 2015, ISBN 978-3-902998-98-9, Stichwort »STANITZL« (Google Books).

Quellen:

  1. Johann Neſtroy: Einen Jux will er ſich machen. Poſſe mit Geſang in vier Aufzuͤgen. 1. Auflage. Verlag und Druck von J. B. Wallishauſſer, Wien 1844, Seite 33 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  2. Christine Nöstlinger: Pudding-Paul rührt um. In: Pudding-Pauls gepfefferte Fälle. Pudding-Paul rührt um [2009], Pudding-Paul deckt auf [2010]. 1. Auflage. ueberreuter Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-7641-9128-3 (E-Book; zitiert nach Google Books).
  3. Christine Stampfer: Regenwetter verpatzt die Eissaison. Dritter wolkenverhangener Sommer in Folge ist eine Katastrophe für die Eisproduzenten. In: Salzburger Nachrichten. 30. Juli 1997, ISSN 1015-1303.
  4. Wie im 19. Jahrhundert, so erfrischt der Gelati-Mann auch heute zur Sommerzeit. In: WIENER ZEITUNG. 11. Juli 2003, Seite 6.