Spielpuppe

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Spielpuppe (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Spielpuppe die Spielpuppen
Genitiv der Spielpuppe der Spielpuppen
Dativ der Spielpuppe den Spielpuppen
Akkusativ die Spielpuppe die Spielpuppen
[1] Mädchen mit Spielpuppe (Gemälde von Wassili I. Surikow, 1888)
[2] Marionetten als Spielpuppen (Nepal/Kathmandu 2017)
[3] Menschen als Spielpuppen (Graffito Lissabon 2013)

Worttrennung:

Spiel·pup·pe, Plural: Spiel·pup·pen

Aussprache:

IPA: [ˈʃpiːlˌpʊpə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Spielpuppe (Info)

Bedeutungen:

[1] Miniaturgestalt, vor allem als beliebte Spielgefährtin und Spielzeug von Mädchen
[2] Theater: Figur des Puppentheaters oder Jahrmarkts
[3] übertragen: manipulierbarer, fremdgesteuerter Mensch

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Spiel und Puppe

Sinnverwandte Wörter:

[1–3] Marionette

Oberbegriffe:

[1, 2] Puppe

Unterbegriffe:

[1] Babypuppe, Barbiepuppe, Matroschka, Mutterpuppe, Teddybär
[2] Kasperlefigur, Wayangfigur

Beispiele:

[1] „Anna Freud schreibt die Anfänge Melanie Klein zu, die mit Spielpuppen in der Diagnose und Behandlung von emotional gestörten Kindern arbeitete.“[1]
[1] „Dann nämlich wird endlich in der Donauwörther Betriebsstätte ein Museum eröffnet, das die ersten Puppenstubenpuppen, die Käthe Kruse für ihre Kinder gefertigt hat, wie auch alte Käthe Kruse Spielpuppen vereinen soll.“[2]
[1] „Die Budapester Puppenspieler wagten sich an Bartók und Beckett,Llords International aus Kalifornien an den Feuervogel; exotischer Gast war bisher das Wayang Kulit-Schattentheater aus Malaysia, einer der charmantesten André Tahon, und das, obwohl dieser Pariser Künstler sich auf die primitivste Form von Spielpuppen spezialisiert hat, auf die marottes, die aus nichts weiter als einem Kopf und drei Stäben bestehen.“[3]
[1] „Vor allem anhand von privaten Quellen […] hat Brigitte Hamann versucht, das Wahnfried-Leben in der NS-Zeit zu rekonstruieren - mit bizarren Details, wenn Winifreds Kinder bei Hans von Wolzogen den Text für ein Nazikasperlestück bestellen und Wolfgang sich einen Juden als Spielpuppe zulegt mit einem herrlichen Zinken."[4]
[1] „Wie aus Stoff, Wolle und Lederresten Zier- und Spielpuppen entstehen können, lernt man bei Christa Guardia in 5927 Erndtebrück.“ [5]
[2]
[3] „Die Pessimisten sehen in ihm eine Spielpuppe in Putins Hand, die Optimisten einen liberalen Präsidenten mit selbstbestimmtem Programm.“[6]
[3] „Tatsächlich verblüfft, wie selbstverständlich Foreman unseren Fritz als seine Spielpuppe vereinnahmt.“[7]
[3] „Steffilein war damals anderthalb Jahre alt und wurde ebenfalls gern als exotische Spielpuppe abgeholt.“[8]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Spielpuppe
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Spielpuppe
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSpielpuppe

Quellen:

  1. Andreas Flitner: Spielen - Lernen. Praxis und Deutung des Kinderspiels. Piper, München-Zürich 1996, ISBN 3-492-20022-2, Seite 86.
  2. Zeit Online: Weihnachten haben wir immer. In: Zeit Online. 21. Dezember 1975, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. August 2018).
  3. Otto F. Beer: Marionetten retten das Festival. In: Zeit Online. 18. Juni 1971, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. Oktober 2018).
  4. Claus Spahn: Winnie und Wolf. In: Zeit Online. 23. Mai 2002, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. August 2018).
  5. Zeit Online: Bunter Frühherbst der Hobby-Künstler. In: Zeit Online. 16. August 1985, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. August 2018).
  6. Johannes Voswinkel: Von Putins Gnaden. In: Zeit Online. 1. Mai 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. August 2018).
  7. Peter Kuemmel: Im Dark Room. In: Zeit Online. 7. September 2000, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. August 2018).
  8. Jens Reich: Ohne Vorspeise?. In: Zeit Online. 19. Oktober 1990, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. August 2018).