Spartakiade

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Spartakiade (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Spartakiade die Spartakiaden
Genitiv der Spartakiade der Spartakiaden
Dativ der Spartakiade den Spartakiaden
Akkusativ die Spartakiade die Spartakiaden

Worttrennung:

Spar·ta·ki·a·de, Plural: Spar·ta·ki·a·den

Aussprache:

IPA: [ˌʃpaʁtaˈki̯aːdə], auch: [ˌspaʁtaˈki̯aːdə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Spartakiade (Info)
Reime: -aːdə

Bedeutungen:

[1] historisch: (auf Traditionen der Arbeitersportbewegung beruhende, in einzelnen Ostblockstaaten bis 1990 in unregelmäßigem Abstand durchgeführte) dem olympischen Zeremoniell nachempfundene, größere Sportveranstaltung mit Wettkämpfen in verschiedenen Disziplinen

Herkunft:

Das Wort ist gebildet in Anlehnung an Olympiade[1][2][3][4] nach dem Thraker Spartacus[5][6][7][1][2][3][4] (vergleiche Spartakist,[3][4][8] Spartakusbund[2][8]) der den römischen Sklavenaufstand von 73–71 vor unserer Zeitrechnung anführte.[5][6][7][1]
Der Wettkampf selbst wurde ursprünglich von der Sportinternationale in Moskau veranstaltet.[9] Die erste »Spartakiade« fand dort 1928 statt.[10]

Oberbegriffe:

[1] Sportwettkampf, Sportveranstaltung

Unterbegriffe:

[1] Armeespartakiade, Betriebsspartakiade, Bezirksspartakiade, DDR-Spartakiade, Kinderspartakiade, Kinder- und Jugendspartakiade, Kreisspartakiade, Jugendspartakiade, Pionierspartakiade, Sommerspartakiade, Wehrspartakiade, Winterspartakiade

Beispiele:

[1] „Insgesamt waren bei der Spartakiade des Oderbezirkes 8000 junge Sportler in 28 Disziplinen am Start.“[11]
[1] „Den Leistungssport hatte Castro nach dem Vorbild, mit den Methoden und mit Trainern des Ostblocks aufgebaut: Er führte in allen Schulen Sport ein. Der Talentsuche dienen — entsprechend den kommunistischen Spartakiaden — Jugendspiele mit 250 000 Teilnehmern.“[12]
[1] „Mittlerweile ist das System der Spartakiaden (das sind Mini-Olympiaden von der Kreis- bis zur nationalen Ebene) so ausgeklügelt, daß wirklich jedes Talent erkannt wird.“[13]
[1] „Wenn ich die Wandzeitung in der Schule nicht machen oder die Spartakiade schwänzen wollte, sagten die Lehrer: ›Dein Vater ist doch der 1. Sekretär … sollen wir ihn informieren, daß …‹ Und da mußte wieder ich die Wandzeitung malen und bei der Spartakiade rennen.“[14]

Wortbildungen:

Spartakiadebewegung, Spartakiadekämpfer, Spartakiadekomitee, Spartakiademedaille, Spartakiadesieger

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Kinder- und Jugendspartakiade
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Spartakiade
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Spartakiade
[1] Duden online „Spartakiade
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Spartakiade“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Spartakiade“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Spartakiade
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Spartakiade
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSpartakiade
[1] Horst Klien (Herausgeber): Der große Duden. Wörterbuch und Leitfaden der deutschen Rechtschreibung. 15. Auflage. 319.—418. Tausend, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1959, Stichwort »Spartakiade«, Seite 613.
[1] Birgit Wolf: Sprache der DDR. Ein Wörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016427-2, Stichwort »Spartakiade«, Seite 213 (Google Books).
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Spartakiade«, Seite 881.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Spartakiade«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Spartakiade«, Seite 1268.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Spartakiade«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Spartakiade«, Seite 1646.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Spartakiade«.
  2. 2,0 2,1 2,2 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Spartakiade«, Seite 1268.
  3. 3,0 3,1 3,2 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Spartakiade«, Seite 1646.
  4. 4,0 4,1 4,2 Duden online „Spartakiade
  5. 5,0 5,1 Birgit Wolf: Sprache der DDR. Ein Wörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016427-2, Stichwort »Spartakiade«, Seite 213 (Zitiert nach Google Books).
  6. 6,0 6,1 Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Spartakiade«, Seite 881.
  7. 7,0 7,1 Wahrig Fremdwörterlexikon „Spartakiade“ auf wissen.de
  8. 8,0 8,1 Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Spartakiade“ auf wissen.de
  9. Horst Klien (Herausgeber): Der große Duden. Wörterbuch und Leitfaden der deutschen Rechtschreibung. 15. Auflage. 319.—418. Tausend, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1959, Stichwort »Spartakiade«, Seite 613.
  10. wissen.de – Lexikon „Spartakiade
  11. Christa Drechsel: Der Bruder gratulierte. In: Neues Deutschland. 15. Juli 1974, Seite 8 (Republik-Ausgabe).
  12. Schlager statt Kanonen. In: DER SPIEGEL. Nummer 44, 27. Oktober 1975, ISSN 0038-7452, Seite 203–204 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 3. November 2018).
  13. Per Ketman, Andreas Wissmach: DDR. Ein Reisebuch in den Alltag. Originalausgabe, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1986 (rororo ; 7568 : Anders reisen), ISBN 3-499-17568-1, Seite 51.
  14. Landolf Scherzer: Der Erste. Eine Reportage aus der DDR. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989, Seite 33 (Zitiert nach Google Books; Erstveröffentlichung im Greifenverlag zu Rudolstadt 1988).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 1: Spartakide