Sehsinn

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Sehsinn (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Sehsinn die Sehsinne
Genitiv des Sehsinns
des Sehsinnes
der Sehsinne
Dativ dem Sehsinn
dem Sehsinne
den Sehsinnen
Akkusativ den Sehsinn die Sehsinne

Anmerkung:

Der Gebrauch des Plurals ist selten

Worttrennung:

Seh·sinn, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈzeːˌzɪn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Sehsinn (Info)
Reime: -eːzɪn

Bedeutungen:

[1] Fähigkeit, die es ermöglicht visuelle Reize wahrzunehmen, ans Gehirn weiterzuleiten und dort zu verarbeiten

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Stamm des Verbs sehen und dem Substantiv Sinn

Synonyme:

[1] Gesichtssinn

Gegenwörter:

[1] Gehörsinn, Geruchssinn, Geschmackssinn, Tastsinn

Oberbegriffe:

[1] Sinn

Beispiele:

[1] „Seit Urzeiten verlassen wir uns auf den Sehsinn, der uns den Säbelzahntiger im Gebüsch identifizieren ließ, nachdem dort nur ein unbestimmtes Ästeknacken zu hören war – und lange bevor wir das Tier hätten riechen können.“[1]
[1] „Unser Sehsinn ist eine evolutionäre Meisterleistung, die dem Hirn viel Arbeit abverlangt.“[2]
[1] „Fotoapparate haben Schwächen, die der menschliche Sehsinn nicht kennt: falsche Belichtung, Bewegungsunschärfe oder geringe Auflösung.“[3]
mit Plural:
[1] [Bildunterschrift:] „Die Augen des Luchses gleichen einem Nachtsichtgerät. Sie sind sechsmal so lichtempfindlich wie die Sehsinne des Menschen.“[4]
[1] „Das Bild ist ikonisch; man kann es sehen. Formen, Farbe, Licht und Schatten werden sofort durch die Sehsinne wahrgenommen.“[5]
[1] CD-ROMs werden preisbindungsrechtlich wie Verlagserzeugnisse eingestuft (§ 15 GWB), weil sie Printerzeugnisse substituieren können, weil sie ähnlich wie Druckschriftproduktionen regelmäßig durch die Sehsinne wahrnehmbar werden, weil eine körperliche Festlegung vorliegt, sowie, weil die Regelung über die Auflage (§5 VerlG), Neuauflage (§17 VerlG), Freiexemplare (§25 VerlG), Autorenrabatte (§26 VerlG) anwendbar sind.[6]
[1] „Warum, fragt Arendt, versucht Kant eine Theorie der Urteilskraft auf dem Geschmack, als den objektiveren Sehsinnen entgegengesetzt, zu gründen?“[7]
[1] […] dem [in einem Studio in Köln-Deutz sitzenden Video-Assistenten Patrick] Ittrich [müssen] irgendwie die Sehsinne vernebelt gewesen sein, als er sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit nicht bei [Schiedsrichter Robert] Hartmann in Mainz meldete. Denn schon von der Tribüne […] hatte es verdächtig nach einer Schwalbe ausgesehen […].[8]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Sehsinn
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSehsinn

Quellen:

  1. Wie Bilder den Verstand täuschen (16.05.2006
  2. Wahrnehmung: Sehen und gesehen werden: Wie funktioniert das eigentlich?. In: Spektrum der Wissenschaft Online. 30. November 2017, ISSN 0170-2971 (URL, abgerufen am 12. Januar 2019).
  3. Klaus Stiefel, Alexander Holcombe: Bionik: Nach dem Vorbild der Natur. In: Spektrum der Wissenschaft Online. 12. Dezember 2014, ISSN 0170-2971 (URL, abgerufen am 12. Januar 2019).
  4. Alice Ahlers: Tierische Sinnesorgane – Geheimagenten des Tierreichs. In: Berliner Zeitung Online. 31. Oktober 2013, ISSN 0947-174X (Bildunterschrift von Bild 5 von 6, URL, abgerufen am 12. Januar 2019).
  5. Taciana Valio Ottowitz: Dissertationen der LMU – Band 12 – Bilderbuchillustration in den 60er und 70er Jahren in der Bundesrepublik und Parallelen zur Kunstszene. edoc.ub.uni-muenchen.de, Universität zu München, München, Deutschland, 2017, abgerufen am 12. Januar 2019 (Deutsch, Open-Access-Version dieser Publikation verfügbar unter: Open-Access-Version).
  6. Peter Lutz: Grundriss des Urheberrechts. C.F. Müller GmbH, 2009, ISBN 9783811433120, Seite 332 (Zitiert nach Google Books)
  7. Dirk Auer, Lars Rensmann, Julia Schulze Wessel: Arendt und Adorno. Suhrkamp, 2003, ISBN 9783518292358, Seite 87 (Zitiert nach Google Books: Sehsinnen)
  8. Jan Christian Müller: Mainz 05 - Hannover 96 – Vernebelte Sinne. In: Frankfurter Rundschau. 9. Dezember 2018, ISSN 0940-6980 (URL, abgerufen am 12. Januar 2019).