Seemacht

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Seemacht (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Seemacht die Seemächte
Genitiv der Seemacht der Seemächte
Dativ der Seemacht den Seemächten
Akkusativ die Seemacht die Seemächte
[1] Mit der Armada war Spanien führende Seemacht der Welt

Worttrennung:

See·macht, Plural: See·mäch·te

Aussprache:

IPA: [ˈzeːˌmaxt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Seemacht (Info)

Bedeutungen:

[1] Staat, der über eine bedeutende militärische Flotte, Präsenz auf den Weltmeeren sowie über eine günstige seestrategische Position verfügt
[2] Macht und Herrschaft auf See

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven (die) See und Macht

Synonyme:

[1] Seenation, Seereich

Gegenwörter:

[1] Landmacht

Oberbegriffe:

[1] Macht[1]
[2] Hegemonie, Herrschaft

Unterbegriffe:

[1] Armada, Kriegsflotte, Kriegsmarine, Seestreitkräfte

Beispiele:

[1] Als die Bismarck sinkt, getroffen durch einen britischen Torpedo, geht auch das Trugbild der deutschen Seemacht zugrunde.[2]
[1] Er berichtet von den frühen Handelsplätzen an Nord- und Ostsee und von der Hanse, unter der man nicht einen Bund mittelalterlicher Städte und maritimer Seemacht verstand, sondern eine Schar reisender Kaufleute.[3]
[1] Es ist die Paradoxie des historischen Augenblicks, dass Europa zur Abwehr dieser Selbstgefährdung nichts so sehr braucht wie die Teilnahme Großbritanniens – der sturen, individualistischen, erzliberalen und urdemokratischen Insel, der atlantisch und global orientierten alten Seemacht, mit der ein festungsartiger Brüsseler Zentralismus nie und nimmer zu machen sein wird.[4]
[1] Hat mit Landmacht oder Seemacht diese Torheit er gewagt?[5]
[1] Nachdem Michael de Ruiter der britischen Seemacht in den außer-europäischen Gewässern mehrere empfindliche Verluste zugefügt hatte, schlug er sie 1666 in drei großen Schlachten im Kanal, lief mit seiner ganzen Macht in die Themse ein und nötigte England in dem darauf folgenden Jahre nachzugeben.[6]
[2] Im 19. Jahrhundert demonstrierte man Seemacht durch Kanonenbootpolitik.
[2] „Die Idee - oder das Klischee - einer deutschen Seemacht wurde nicht nur in der Heimat verbreitet.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[*] angestammte, aufstrebende, bedeutende, bewaffnete, eigene, feindliche, führende, gewaltige, globale, große, junge, respektable, selbstständige, stärkste, stattliche, traditionelle, überlegene, unumstrittene, vorherrschende Seemacht
[*] amerikanische, athenische, attische, britische, chinesische, deutsche, französische, japanische, karthagische, niederländische, österreichische, persische, portugiesische, russische, spanische, türkische, venezianische Seemacht
[*] Seemacht bezwingen, brechen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Seemacht
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Seemacht
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Seemacht
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSeemacht
[1] The Free Dictionary „Seemacht

Quellen:

  1. Macht in der Bedeutung [2]
  2. Barbara Sichtermann: Weltkrieg für alle. In: Zeit Online. Nummer 02/2002, 17. Januar 2002, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. November 2012).
  3. Tomas Niederberghaus: Mut im Gepäck. Geschichtsbuch. In: Zeit Online. Nummer 49/2004, 25. November 2004, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. November 2012).
  4. Jan Ross: Huch, das Volk soll abstimmen. Europa Für Das Volk. In: Zeit Online. Nummer 19/2004, 29. April 2004, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. November 2012).
  5. Aischylos: Die Perser. In: Projekt Gutenberg-DE. (übersetzt von J. G. Droysen) Epode (URL).
  6. Heinrich Smidt: Seeschlachten und Abenteuer berühmter Seehelden. In: Projekt Gutenberg-DE. Michael de Ruiter (URL).
  7. Michael L. Hadley: Der Mythos der deutschen U-Bootwaffe. Mittler, Hamburg/Berlin/Bonn 2001, ISBN 3-8132-0771-4, Seite 17.