Schofar

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Schofar (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Schofar die Schofaroth
Genitiv des Schofar
des Schofars
der Schofaroth
Dativ dem Schofar den Schofaroth
Akkusativ den Schofar die Schofaroth
[1] ein kleiner Schofar aschkenasischen Stils
[1] jemenitischer Jude, der mit dem Shofar den Sabbat einbläst

Anmerkung zum Genus:

Laut dem »Duden. Das große Fremdwörterbuch« ist das Wort ein Maskulinum.[1] In älteren literarischen Werken und modernen Printmedien kann man jedoch häufig feststellen, dass es – vermutlich in Anlehnung an „das Widderhorn“ – als Neutrum empfunden und dementsprechend gebraucht wird.

Worttrennung:

Scho·far, Plural: Scho·fa·roth

Aussprache:

IPA: [ʃoˈfaːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schofar (Info)
Reime: -aːɐ̯

Bedeutungen:

[1] jüdische Religion: kultisch gebrauchtes, posaunenähnliches Instrument aus Widderhorn, das nach in Thora und Talmud zur Tonfolge und Blasweise festgelegten Mitzwoth unter anderem zum Ankündigen des Sabbats, zum Morgengottesdienst an Rosch ha-Schana sowie zum Ende des Jom Kippur geblasen wird

Herkunft:

Entlehnung aus dem gleichbdeutenden Hebräisch: שׁוֹפָר‎‎ (CHA: šōfār[1]

Synonyme:

[1] Halljahrposaune, Hallposaune

Oberbegriffe:

[1] Aerophon, Blasinstrument

Beispiele:

[1] „In der Synagoge blies man das Schofar [sic], und es klang wie ein einsamer Weckruf in alle Gassen, hinweg über alle Häuser, – wie ein Ruf aus den dunklen Tiefen der Kabbala.“[2]
[1] „Entsprechend der Kabbala (jüdische Mystik) müssen mindestens zehn Geistliche um Mitternacht im Schein schwarzer Kerzen in einer Synagoge zusammenkommen und den Schofar blasen, nachdem sie gemeinsam den vorgeschriebenen Text gelesen haben.“[3]
[1] „Zum Jahreswechsel war ich in der Dorfsynagoge nebenan, Tante Hilde fragte misstrauisch, was ich dort wolle, dann aber schickte sie mich mit einem ältern Herrn aus dem Kibbuz mit, der den Weg kannte, wir mussten vier Kilometer laufen, ich saß unter den Männern bis der Schofar geblasen wurde.“[4]
[1] „Der Schofar, dieses im jüdischen Ritual geblasene Horn, das wie der Schrei eines geopferten Tiers klingt, kann aufgefasst werden als eine solche unverständliche, "inhaltlose, zum Gesetz gehörige Stimme, als die seinen Buchstaben untermauernde Stütze des Gesetzes", die alle Bündnisse des Volks Israel mit Gott begleitet.“[5]
[1] „Sollten wir an den Hohen Feiertagen durch den Ruf des Schofarhorns zur Buße angehalten werden, oder ist es besser, das Schofar [sic] nicht zu hören, weil es an einem Schabbat nicht getragen werden darf?“[6]
[1] „Als Vorbild diente dem Architekten das Schofar [sic], das gefurchte Widderhorn, welches von alters her an hohen jüdischen Festtagen geblasen wird.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] den Schofar blasen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Schofar
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schofar
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchofar
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625, „Schofar“, Seite 2983
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1218

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1218
  2. Jakob Wassermann → WP: Die Juden von Zirndorf. In: Projekt Gutenberg-DE. Vorspiel (URL).
  3. Susanne Knaul: Neuer Protest gegen den Gaza-Abzug. In: taz.de. 28. Juli 2005, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 11. Januar 2014).
  4. André Herzberg: Eine Frage des Glaubens. In: Jüdische Zeitung Online. März 2007, ISSN 1861-4442 (URL, abgerufen am 11. Januar 2014).
  5. Wolfgang Fuhrmann: Die Geste des Bedeutens. In: Berliner Zeitung Online. 15. Mai 2007, ISSN 0947-174X (URL, abgerufen am 11. Januar 2014).
  6. Walter Homolka: Untergang und Erneuerung - Liberales Judentum in Deutschland: Wir sind da! In: Jüdische Zeitung Online. November 2008, ISSN 1861-4442 (URL, abgerufen am 11. Januar 2014).
  7. Markus Schug: Der religiöse Dreiklang wird wiederhergestellt. In: FAZ.NET. 14. November 2008 (URL, abgerufen am 11. Januar 2014).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Chauffeur, schofel, Schofel, Schofför