Schmetterlingskind

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Schmetterlingskind (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Schmetterlingskind die Schmetterlingskinder
Genitiv des Schmetterlingskindes
des Schmetterlingskinds
der Schmetterlingskinder
Dativ dem Schmetterlingskind
dem Schmetterlingskinde
den Schmetterlingskindern
Akkusativ das Schmetterlingskind die Schmetterlingskinder

Worttrennung:

Schmet·ter·lings·kind, Plural: Schmet·ter·lings·kin·der

Aussprache:

IPA: [ˈʃmɛtɐlɪŋsˌkɪnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schmetterlingskind (Info)

Bedeutungen:

[1] ein Kind, das vor seiner Geburt schon gestorben ist
[2] Medizin: ein Kind, das an der Hautkrankheit Epidermolysis bullosa leidet

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Schmetterling und Kind sowie dem Fugenelement -s

Synonyme:

[1] Engelskind, Sternenkind

Sinnverwandte Wörter:

[1] Totgeburt

Beispiele:

[1] „[…] Schmetterlingskinder werden im Volksmund Kinder wie Sophie genannt – ein als Tot- oder Fehlgeburt zur Welt gekommenes Baby oder nur wenige Tage nach der Geburt verstorbenes Kind. Auch "Engelskinder" oder "Sternenkinder" sind Bezeichnungen, die etwas umschreiben sollen, was unfassbar scheint. Wie aber können Eltern mit dem Verlust umgehen, wie ihn verarbeiten?“[1]
[1] „‚Sternenkind‘ vermittelt das Bild, dass das Kind den Himmel erreicht hat, noch bevor es das Licht der Welt erblicken durfte. Manchmal werden diese Kinder auch als Schmetterlings- oder Engelskind bezeichnet.“[2]
[1] „Seit 2005 gibt es in Leipzig auf dem Lindenauer Friedhof einen ‚Ruhegarten für Schmetterlingskinder‘. Dort werden dreimal im Jahr fehlgeborene Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 500 g, die nach dem Gesetz nicht bestattungspflichtig sind, in einer Trauerfeier verabschiedet und anschließend beigesetzt.“[3]
[1] „Dabei gibt es neben der individuellen Bestattung auf eigene Kosten die Möglichkeit, das Kind in einer gemeinschaftlichen Beisetzung im ‚Ruhegarten für Schmetterlingskinder‘ bestatten zu lassen.“[4]
[1] „Die Bezeichnungen verstorbener Kinder als Sternenkinder, Engelskinder oder Schmetterlingskinder deuten darauf hin, dass der Ursprung der Wörter in einer religiösen Vorstellung liegt – nämlich der, dass verstorbene Kinder ‚in den Himmel kommen‘.“[5]
[2] „Violetta ist ein »Schmetterlingskind«, genauer, sie leidet an einer vererbbaren Hautkrankheit mit dem Namen »Epidermolysis bullosa«. Ihre Haut und ihre Schleimhäute sind extrem sensibel.“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Schmetterlingskind
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchmetterlingskind
[2] Wikipedia-Artikel „Epidermolysis bullosa“ (dort der Hinweis, dass Betroffene als „Schmetterlingskinder“ bezeichnet werden)
[2] DocCheck Flexikon „Schmetterlingskind
[2] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. Online Auflage. de Gruyter, Berlin 2024, Eintrag zu „Epidermolysis bullosa dystrophica“ und dort der Hinweis, dass Betroffene als „Schmetterlingskinder“ bezeichnet werden.

Quellen:

  1. Uwe Schulz: Wenn Babys sterben, bevor sie richtig leben, in: Die Welt, 10.03.2012, Online-Ausgabe, x
  2. Sternenkinder: alles zur Trauer und Beerdigung. In: hansemerkur.de. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  3. Abschied – Schmetterlingskinder. In: caritas-leipzig.de. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  4. Schmetterlingskinder. In: hospizverein-leipzig.de. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  5. Sternenkind: Wenn verwaiste Eltern um ihr Schmetterlingskind trauern. In: bestatter.de. Abgerufen am 18. Februar 2023.
  6. Gerhard Roth: Die Stadt, 2. Auflage 2009 (Fischer), ISBN 310066082X, Seite 456