Resilienz

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Resilienz (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Resilienz die Resilienzen
Genitiv der Resilienz der Resilienzen
Dativ der Resilienz den Resilienzen
Akkusativ die Resilienz die Resilienzen

Worttrennung:

Re·si·li·enz, Plural: Re·si·li·en·zen

Aussprache:

IPA: [ʁeziˈli̯ɛnt͡s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Resilienz (Info)
Reime: -ɛnt͡s

Bedeutungen:

[1] fachsprachlich, Physik, Mechanik, Festkörpermechanik, Werkstoffmechanik, Zahnmedizin: Fähigkeit elastischen Materials, nach starker Verformung in den Ausgangszustand zurückzukehren[1]
[2] Fähigkeit von Lebewesen, ökonomischen oder sonstigen Systemen, sich gegen erheblichen Druck von außen selbst zu behaupten, äußeren Störungen standzuhalten

Herkunft:

Zugrunde liegt das lateinische Verb resilire → la „zurückspringen, abprallen“.[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Elastizität
[2] Robustheit, Selbstregulation, Standhaftigkeit, Widerstandsfähigkeit, Widerstandskraft, Zähigkeit

Beispiele:

[1] „Ein anschauliches Beispiel für Resilienz im engeren Sinn ist die Fähigkeit von Stehaufmännchen, sich aus jeder beliebigen Lage wieder aufzurichten.“[3]
[1] „Hierdurch können[sic] die Resilienz der […] entworfenden Carbonbetonstrukturen gegenüber verschiedenen kombinierten äußeren Lasten zuverlässig bewertet werden.“[4]
[1] „Die sozusagen ‚weiche, aber belastungsstabile Endhärte‘ […] und die offensichtliche sowie deutlich fühlbare Resilienz des […] Silikons gestalten das Arbeiten sowohl direkt am Behandlungsstuhl als auch im Dentallabor aufwandtechnisch und zeitlich äußerst unkompliziert.“[5]
[1] „Dieses intramobile Element [eines Implantates] ist elastisch und soll die Resilienz des Zahnhalteapparates imitieren […].“[6]
[2] „In der Individualpsychologie lässt sich mit Resilienz erklären, warum und wie gedemütigte, missbrauchte Kinder stark werden können, Herren ihres eigenen Lebens.“[7][8]
[2] „Rahel sagt, es gehe darum, ihr Viertel unabhängiger von allem zu machen, was man nicht beeinflussen könne, und die Faktoren zu stärken, auf die man Einfluss habe. Sie nennt das Resilienz.“[9]
[2] „Der Grundstein für Resilienz - also die Fähigkeit, trotz belastender Erfahrungen seelisch gesund zu bleiben - wird offenbar bereits in frühen Jahren gelegt.“[10]

Wortbildungen:

resilient, Resilienzforschung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Resilienz (Zahnmedizin)
[2] Wikipedia-Artikel „Resilienz
[2] Wikipedia-Artikel „Resilienz (Ökosystem)
[2] Wikipedia-Artikel „Resilienz (Psychologie)
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Resilienz
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalResilienz
[2] Duden online „Resilienz

Quellen:

  1. Andrew Gray: Allgemeine und spezielle Mechanik. In: Lehrbuch der Physik. Autorisierte deutsche Ausgabe von Felix Auerbach. Erster Band, Vieweg und Sohn, Braunschweig 1904 (Originaltitel: A treatise on physics. Vol. 1. Dynamics and properties of matter), Resilienz. Plötzliche Kraftanwendung, Seite 763 ff. (Online: Google Books, abgerufen am 15. Dezember 2021)
  2. Duden online „Resilienz
  3. Wikipedia-Artikel „Resilienz“ (Stabilversion)
  4. Mehrskalenmethode zur Simulation der Resilienz und des Bruchverhaltens heterogener Strukturen. Technische Universität Dresden, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  5. Markus Th. Firla: Die sanfte Art der Prothesen-Unterfütterung. In: Zahntechnik Magazin. Spitta GmbH, 15. November 2009, abgerufen am 15. Dezember 2021 (Autor ist Dr. med. dent.).
  6. Arnold Hohmann, Werner Hielscher: Lehrbuch der Zahntechnik. 6. Auflage. Band 2. Prothetik, Quintessenz Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86867-131-5, Seite 1184, DNB 1025691865 (Online: Google Bools, abgerufen am 14. Dezember 2021).
  7. Rafaela von Bredow: Liebe lieber unvollkommen. In: DER SPIEGEL 52, 2011, Seite 126-135, Zitat Seite 127 f.
  8. Rafaela von Bredow: Liebe lieber unvollkommen. In: Spiegel Online. Nummer 52, 23. Dezember 2011, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 23. September 2018).
  9. Anke Dürr und andere: Jetzt geht es um die Wurst: Euro-System und Öko-System kollabieren, die Grenzen des Wachstums scheinen erreicht… In: KULTUR SPIEGEL 1, Januar 2012, Seite 14-25, Zitat Seite 21.
  10. Anne-Ev Ustorf: Wir Kinder der Kriegskinder. Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs. 4. Auflage. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2013, ISBN 978-3-451-06212-4, Seite 166. Erste Veröffentlichung 2008.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Residenz