Rechtsruck

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Rechtsruck (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Rechtsruck die Rechtsrucke
Genitiv des Rechtsrucks
des Rechtsruckes
der Rechtsrucke
Dativ dem Rechtsruck
dem Rechtsrucke
den Rechtsrucken
Akkusativ den Rechtsruck die Rechtsrucke

Anmerkung zum Pluralgebrauch:

Der Gebrauch des Plurals Rechtsrucke ist selten.

Worttrennung:

Rechts·ruck, Plural: Rechts·ru·cke

Aussprache:

IPA: [ˈʁɛçt͡sˌʁʊk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Rechtsruck (Info)

Bedeutungen:

[1] Politik: plötzliche politische Entwicklung, die durch einen Zuwachs der Stimmen für rechte Parteien bei einer Wahl gekennzeichnet ist
[2] Politik: plötzliche Zunahme des Einflusses von Vertretern mit stärker rechten oder konservativen Ideen innerhalb einer Partei oder Gruppierung

Gegenwörter:

[1] Linksruck

Beispiele:

[1] „Der politische Rechtsruck der letzten dreißig Jahre hat es mit sich gebracht, dass der Reichtum heute in noch weniger Händen konzentriert ist als in den 1920er-Jahren. Unsere Arbeiter haben weniger mitzubestimmen über die Bedingungen, unter denen sie malochen, als je zuvor.“[1]
[1] „Vor allem chauvinistische und fremdenfeindliche Einstellungen haben nach ihrer Beobachtung seit 2002 zugenommen. Die Frage ist: Hat es einen Rechtsruck gegeben?“[2]
[1] „Der politische Rechtsruck in Polen wurde von der deutschen Medienlandschaft weitgehend bedauert.“[3]
[2] „Im Jahre 2003 gab es die Fusion mit der DVU-Abspaltung FDVP. Mit der Aufnahme dieser Gruppe gab es einen deutlichen Rechtsruck der Partei und sie wurde von mehreren Verfassungsschutzämtern der Länder als rechtsextrem eingestuft und beobachtet.“[4]
[2] „Er [Elmer L. Andersen] verstand sich als ein liberaler Republikaner und bedauerte den Rechtsruck seiner Partei.“[5]
[2] „Mit dem deutlichen Rechtsruck der DNVP und der Wahl Alfred Hugenbergs zum Parteivorsitzenden verließ Thränert mit vielen anderen prominenten christlichen Gewerkschaftern im Dezember 1929 die DNVP und schloss sich dem Christlich-Sozialen Volksdienst (CSVD) an.“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1?] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRechtsruck
[1] The Free Dictionary „Rechtsruck
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Dudenverlag, Mannheim 2005, ISBN 3-411-06448-X (10 Bände auf CD-ROM)

Quellen:

  1. deutschsprachige Online-Ausgabe der Le Monde diplomatique, Krisenpopulismus in den USA - Sushi, Piercing und andere Besonderheiten, 13.02.2004
  2. Marc-Oliver von Riegen, DPA: Ausländerfeindlichkeit nimmt zu. In: Onlineausgabe Stern. Abgerufen am 14. Februar 2011.
  3. Wikipedia-Artikel „Lech Kaczyński
  4. Wikipedia-Artikel „Deutsche Partei (ab 1993)
  5. Wikipedia-Artikel „Elmer L. Andersen
  6. Wikipedia-Artikel „Paul Thränert