Punchingball

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Punchingball (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Punchingball die Punchingballs
Genitiv des Punchingballs der Punchingballs
Dativ dem Punchingball den Punchingballs
Akkusativ den Punchingball die Punchingballs
Singular Plural
Nominativ der Punchingball die Punchingbälle
Genitiv des Punchingballs
des Punchingballes
der Punchingbälle
Dativ dem Punchingball den Punchingbällen
Akkusativ den Punchingball die Punchingbälle
[1] Foto aus dem Jahr 1916, das die zwei australischen Geschwister Booka und Chris Durack beim Bearbeiten des Punchingballs zeigt.
[1] Foto aus der Illustrated Sporting and Dramatic News vom 12. April 1930, das den britischen Physiker und Schriftsteller Oliver Lodge in seinem Zuhause beim Training an einem Punchingball zeigt.

Anmerkung:

Das Wort kann anglisiert ([ˈpant͡ʃɪŋˌbɔːl], [ˈpanʃɪŋˌbɔːl]) oder aber integriert (deutsch) ausgesprochen werden.[1] Bei anglisierter Aussprache lautet die Genitiv- und Pluralform Punchingballs, bei integrierter Aussprache lautet die Genitivform Punchingball(e)s und die Pluralform Punchingbälle.[1]

Alternative Schreibweisen:

Punching-Ball

Worttrennung:

Pun·ching·ball, Plural: Pun·ching·balls
Pun·ching·ball, Plural: Pun·ching·bäl·le

Aussprache:

IPA: [ˈpant͡ʃɪŋˌbɔːl], [ˈpanʃɪŋˌbɔːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Punchingball (Info)
IPA: [ˈpant͡ʃɪŋˌbal], [ˈpanʃɪŋˌbal]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Sport: (an einem auf dem Boden stehenden federnden Gestell befestigtes oder in Höhe des Kopfes aufgehängtes) ball- oder birnenförmiges, mit (Kunst-)Leder überzogenes Trainingsgerät, an dem Kampfsportler (vor allem Boxer) ihre Reaktionsschnelligkeit, Schlagkraft und Treffsicherheit trainieren
[2] übertragen: jemand, der anderen willenlos ausgeliefert ist; Person (oder Sache), die (ungerechterweise) für die Fehler, Missstände oder Verfehlungen anderer verantwortlich gemacht oder bestraft wird

Herkunft:

Das seit 1929 im Duden[2] lexikalisierte Wort ist englischem punching ball → en entlehnt, einer Nebenform zu punchball → en.[1]

Synonyme:

[1] Punchingbirne
[1] aufgehängt: Plattformball, Plattformbirne
[2] Punchingbag

Sinnverwandte Wörter:

[1] Boxball, Boxbirne
[2] Prügelknabe
[2] süddeutsch umgangssprachlich: Watschenmann

Gegenwörter:

[1] Boxsack, Sandsack

Oberbegriffe:

[1] Trainingsgerät
[2] Person; Sache

Beispiele:

[1] „Dann hübſches Training in Globſow. Hübſch Springen, Laufen, Hanteln, Punchingball und Sandſack.“[3]
[1] „Gefühle schaffen nicht nur Bewegungen, sondern Bewegungen schaffen auch Gefühle: Knien und Händefalten macht fromm, und auf den Punchingball schlagen, macht wütend und angriffslustig.“[4]
[1] „Als Hanna am Nachmittag in den Garten kam, stand Thomas, bekleidet nur mit einer weiten weißen Kniehose und Boxhandschuhen, in einem dieser Zimmer, in dem sich nichts als ein Punchingball befand, der in der Mitte von der Decke hing.“[5]
[1] „Jeden Morgen bearbeitet er zehn Minuten lang einen leicht aufgeblasenen Punchingball.[6]
[1] „Wenn er sein Schreibwerk unterbricht, geht er hinab in seinen Fitnessraum und schlägt Linksrechts-Kombinationen gegen einen Punchingball, ‚um den Kopf klarzukriegen‘.“[7]
[1] „Bereits im Alter von sieben Jahren hat er an Sandsäcken und Punchingballs trainiert und sich vorbereitet für eine Karriere im Ring.“[8]
[1] „Das Inventar: sechs durchgedroschene Boxsäcke, die mehrfach gegen weiteres Aufplatzen zugeklebt sind. Ein paar Punchingbälle, im braunen Noppenboden verankert.“[9]
[1] „Nächstes Zimmer. Turnmatten, Punchingball, Hometrainer.“[10]
[1] „Mal amüsierte sich das Publikum darüber, wie die beiden mit imaginären ausgeniesten Schleimbatzen Werfen und Fangen spielten, mal ging ein Zaubertrick daneben, dann wieder bekam der Tollpatsch die Tücken eines Punchingballs zu spüren, der an seinem federnden Gestell zurückschnellte.“[11]
[1] „Doch das eigentliche Schmuckstück ist der rund 250 Quadratmeter große Trainingsbereich, bestückt mit einem Ring, einer ganzen Reihe von Sandsäcken, Punchingbällen und Geräten für das Krafttraining.“[12]
[2] «In Marokko regiert der Monarch und seine engste Entourage aus direkt nominierten Ministern und persönlichen Beratern fast uneingeschränkt. Der Rest war bisher immer nur politische Staffage und Punchingball für alle Proteste.»[13]
[2] „Steinbrück ist nicht nur der richtige Kandidat, sondern er eignet sich auch als Punchingball für innerparteilichen Unfrieden.“[14]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Punchingball
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Punchingball
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Punchingball
[1] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Punching-Ball
[1] The Free Dictionary „Punchingball
[1] Duden online „Punchingball
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Punchingball“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Punchingball“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Punchingball
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Punchingball
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPunchingball
[1, 2] Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Punchingball, Punching-Ball«, Seite 1127–1128.
[1] Meyers Lexikonredaktion (Herausgeber): Duden, Das Neue Lexikon in zehn Bänden, mit rund 100 000 Stichwörtern und über 7 500 meist farbigen Abbildungen, Spezialkarten, Tabellen und Übersichten im Text. 3. Auflage. Band 7: Neus – Raf, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1996, ISBN 3-411-04373-3, Stichwort »Punchingball«, Seite 2745.
[1] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Punchingball«.
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Punchingball«, Seite 776.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Punchingball«, Seite 1123.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »Punchingball«, Seite 867.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »Punchingball, Punching-Ball«, Seite 1127–1128.
  2. Siehe Theodor Matthias: Der große Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. Mit Unterstützung des Deutschen Sprachvereins, des Deutschen Buchdruckervereins, des Reichsverbandes Österreichischer Buchdruckereibesitzer, des Schweizerischen Buchdruckervereins sowie der deutschen und österreichischen Korrektorenvereine nach den für Deutschland, Österreich und die Schweiz gültigen amtlichen Regeln. 10., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Bibliographisches Institut AG., Leipzig 1929.
  3. Frank Thiess: Der Leibhaftige. Roman. J. Engelhorns Nachf., Stuttgart 1924, Seite 180 (Zitiert nach Google Books).
  4. Rudolf Arnheim: Technische Improvisationen. In: Die Weltbühne. Wochenschrift für Politik-Kunst-Wirtschaft. Nummer 49, 26. Jahrgang, Zweites Halbjahr, 2. Dezember 1930, Seite 829 (Zitiert nach Internet Archive).
  5. Leonhard Frank: Das Ochsenfurter Männerquartett. Roman. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1951, Seite 85 (Zitiert nach Google Books; Erstausgabe im Insel-Verlag, Leipzig 1927).
  6. Dilemma im Höllenloch. In: DER SPIEGEL. Nummer 35, 29. August 1951, ISSN 0038-7452, Seite 14 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 7. Dezember 2021).
  7. Rauhe Gesellen. In: DER SPIEGEL. Nummer 48, 24. November 1986, ISSN 0038-7452, Seite 158 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 7. Dezember 2021).
  8. Georg Leppert: Mirko Wolf gilt als Gentleman unter den Faustkämpfern und will ins Profilager wechseln. In: Frankfurter Rundschau. 17. November 1999, ISSN 0940-6980, Seite 36.
  9. Andrea Mertes: Oben saufen, unten schlagen. In: taz.die tageszeitung. Nummer 7832, 29. November 2005, ISSN 1434-4459, Seite 23 (taz Print Archiv-URL, abgerufen am 7. Dezember 2021).
  10. Thomas Glavinic: Die Arbeit der Nacht. Roman. 1. Auflage. Carl Hanser Verlag, München/Wien 2006, ISBN 978-3-446-20762-2, Seite 308.
  11. Clemens Schminke: Mitreißende Virtuosität, clowneske Unterhaltung. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 24. Dezember 2012.
  12. Löwen lassen Fäuste fliegen. In: Gießener Anzeiger. 2. April 2016, Seite 16.
  13. Oliver Meiler: Marokko versucht den Königsweg. In: Tages-Anzeiger. 24. November 2011, ISSN 1424-0262, Seite 6.
  14. Kurt Kister: Peer Steinbrück und die SPD. In: Süddeutsche Zeitung. 1. Oktober 2012, ISSN 0174-4917, Seite 4.