Prothese

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Prothese (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Prothese die Prothesen
Genitiv der Prothese der Prothesen
Dativ der Prothese den Prothesen
Akkusativ die Prothese die Prothesen
[1] Beinprothese
[2] Zahnprothese für den Oberkiefer

Worttrennung:

Pro·the·se, Plural: Pro·the·sen

Aussprache:

IPA: [pʁoˈteːzə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Prothese (Info)
Reime: -eːzə

Bedeutungen:

[1] Medizin: künstlich hergestelltes Ersatzobjekt für fehlende Körperteile oder Organe
[2] Zahnmedizin: herausnehmbarer Zahnersatz
[3] Sprachwissenschaft: Vorschaltung eines Lautes am Wortanfang, die etymologisch nicht korrekt ist

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von griechisch πρόσθεσις (prosthesis→ grcAnfügung[1]

Synonyme:

[1] Ersatz
[3] Prosthese

Gegenwörter:

[2] Epenthese, Epithese

Oberbegriffe:

[1] Orthopädietechnik
[2] Zahnersatz
[3] Sprachwissenschaft

Unterbegriffe:

[1] Armprothese, Augenprothese, Beinprothese, Endoprothese, Exoprothese, Fußprothese, Handprothese, Hüftgelenksprothese, Knieprothese, Modellgussprothese, Sehprothese, Zahnprothese
[1] Holzprothese
[3] Oberkieferprothese, Unterkieferprothese, Teilprothese, Teleskopprothese

Beispiele:

[1] Moderne Prothesen werden im Sport teilweise als unerlaubte Hilfsmittel angesehen.
[1] „Er ließ sich auf der hölzernen Kopfstütze nieder und hielt sich mit seinen ledernen Prothesen den Kopf.“[2]
[1] „Wir sehen die Geschichte deutlich, mit blutiger, gebrochener Nase und Prothesen anstelle intakter Körperteile.“[3]
[1] „Der geübte Deltaflieger verwächst funktionstechnisch und erlebnismäßg so eng mit seinem Fluggerät, dass ihm der angelegte Flügel zu einer Art neuem Körperteil wird, dessen er sich wie eines verlängerten Arms oder einer gut sitzenden Prothese bedient.“[4]
[2] „Doch sie hat auch Angst, sich die letzten Zähne ziehen und sich eine Prothese verschreiben zu lassen.“[5]
[1] „Rechts hat er eine eiserne Prothese, links schon ein Gestell mit einem Schuh daran.“[6]
[3] Ein Beispiel für eine Prothese ist das Wort „Esprit“, das aus dem Französischen entlehnt wurde. Es geht zurück auf das lateinische „spiritus“ und erhielt im Französischen ein vorgeschaltetes prothetisches [e].

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Prothese tragen, eine Prothese anlegen

Wortbildungen:

[1, 3] Prothesenpass, Prothesenträger
[1–3] prothetisch
[?] Prothesenbadeanzug, Prothesenbademode

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Prothese
[2] Wikipedia-Artikel „Zahnersatz
[3] Wikipedia-Artikel „Prothese (Sprachwissenschaft)
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Prothese
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalProthese
[1, 2] The Free Dictionary „Prothese
[1–3] Duden online „Prothese

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Prothese“, Seite 725.
  2. Juri Rytchëu: Traum im Polarnebel. 3. Auflage. Unionsverlag, Zürich [2009] (Originaltitel: Сон в начале тумана, übersetzt von Arno Specht), ISBN 978-3-293-20351-8, Seite 366.
  3. Björn Kuhligk, Tom Schulz: Rheinfahrt. Ein Fluss. Seine Menschen. Seine Geschichten. Orell Füssli, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05630-1, Seite 307 f.
  4. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 95.
  5. Sonya Winterberg: Wir sind die Wolfskinder. Verlassen in Ostpreußen. Piper, München/Zürich 2014, ISBN 978-3-492-30264-7, Seite 271.
  6. Erich Maria Remarque: Der Weg zurück. Axel Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-942656-78-8, Seite 63. Erstveröffentlichung 1931.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Prosthese