Pappkamerad

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Pappkamerad (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Pappkamerad die Pappkameraden
Genitiv des Pappkameraden der Pappkameraden
Dativ dem Pappkameraden den Pappkameraden
Akkusativ den Pappkameraden die Pappkameraden
[1] Soldaten schießen auf Pappkameraden.

Worttrennung:

Papp·ka·me·rad, Plural: Papp·ka·me·ra·den

Aussprache:

IPA: [ˈpapkaməˌʁaːt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Pappkamerad (Info)

Bedeutungen:

[1] soldatensprachlich: spezielle Holzscheibe oder Metallscheibe mit menschlichem Umriss, auf die bei Militär und Polizei zu Trainingszwecken zu schießen ist
[2] umgangssprachlich: meist tafelartige Figur zum Aufstellen, allgemein als Menschenimitation oder Menschenattrappe gedacht, die unter Anderem Werbezwecken, als Requisite zum Fotografieren (auch mit ausgeschnittenem Gesicht, in das ein beliebiges menschliches Gesicht gehalten werden kann) oder als Karnevalumzugrequisit dient
[3] übertragen: ein Element einer Diskussion; der Diskussionsführer attackiert ein Argument, das der Gegner gar nicht benutzt hat, sondern ein ähnlich klingendes; dieses fiktive Argument ist im Regelfall einfacher zu demontieren als das wirkliche

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus dem Stamm des Substantivs Pappe und dem Substantiv Kamerad

Synonyme:

[1, 2] Schießscheibe
[2] Pappmascheefigur
[3] grüner Elefant

Beispiele:

[1] Während der Ausbildung sollten wir auch auf Pappkameraden schießen.
[2] An der Kreuzung steht ein Pappkamerad, man könnte ihn fast für einen echten Verkehrspolizisten halten.
[2] „Er sah aus wie ein alter Pappkamerad.“[1]
[3] Statt Pappkameraden aufzubauen, sollte man seine Energie lieber einsetzen, um die Probleme zu lösen.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] lebensgroßer Pappkamerad, irgendein Pappkamerad

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Pappkamerad
[3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPappkamerad

Quellen:

  1. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 38. Englisches Original 1994.