PAM-Kino

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PAM-Kino (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, Eigenname n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das PAM-Kino die PAM-Kinos
Genitiv des PAM-Kinos der PAM-Kinos
Dativ dem PAM-Kino den PAM-Kinos
Akkusativ das PAM-Kino die PAM-Kinos

Alternative Schreibweisen:

Pam-Kino, Pamkino

Worttrennung:

PAM-Ki·no, Plural: PAM-Ki·nos

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Eigenname, historisch: Franchise für Sexkinos beziehungsweise ein Kino dieses Franchises
[2] allgemein: Sexkino

Herkunft:

Determinativkompositum der Abkürzung PAM (Pub and Movies) und dem Substantiv Kino[1]
Nachdem 1974 die öffentliche Aufführung von Softcore-Pornofilmen legalisiert wurde, musste laut § 184 StGB der größte Teil des Umsatzes von Pornokinos aus etwas anderem, als der Aufführung von Pornofilmen stammen. Pornokinos wurden also als Schankbetriebe angemeldet und führten einen Mindestverzehr ein.[2]
Häufig findet sich als Erklärung für die Abkürzung PAM auch der Ausdruck Papa auf Mama,[3] was aber als Anekdote aus der Umgangssprache zu bewerten ist.

Oberbegriffe:

[1, 2] Pornokino, Verzehrkino

Beispiele:

[1] Es wurde immer nur eine Lizenz pro Stadt für PAM-Kinos vergeben.
[2] „Als ich ihn nach der Bedeutung des Wortes PAM frage, sagt er: „Das habe ich aus München. Ich bin damals immer nach München gefahren und da habe ich diese Reklametafel über einem Erotikkino gesehen. Dann habe ich meins einfach auch so genannt. PAM-Kino.““[4]
[2] „Häufig kamen auch Paare, um sich gemeinsam im PAM-Kino Anregungen für das Liebesleben zu Hause zu holen.“[5]
[2] „Das klassische PAM-Kino ist tot. Vorne eine Leinwand, dahinter ein paar Sitze – das gibt es praktisch nicht mehr.“[6]
[2] „Erich Siebzehnrübl läuft entschlossen durch die Passauer Altstadt, witzelt mit Passanten, schliesst auf. Wir hören den 81 jährigen schwer atmen und schnaufen. Seit den 70ern betreibt er das kleine PAM-Kino.“[7]
[2] „Am 31. Januar 1975 eröffnete das erste Hamburger PAM-Kino.[8]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „PAM-Kino
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „PAM-Kino

Quellen:

  1. Mit und Ohne. Pornographie. In: DER SPIEGEL. Nummer 36, 1. September 1975, ISSN 0038-7452 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 1. November 2015).
  2. Wikipedia-Artikel „PAM-Kino
  3. Beate Uhse, Ulrich Pramann: Beate Uhse. Ich will Freiheit für die Liebe. Ullstein, München 2001, ISBN 3548600492, Seite 14
  4. Sebastian Lorenz: Der alte Mann und das Sexkino. In: VICE. 2. November 2012, abgerufen am 1. November 2015.
  5. Erotik-Kino muss endgültig dicht machen. In: BR.de. 22. Februar 2015, abgerufen am 2. November 2015.
  6. Markus Brauer: Deutschlands letzte Lust-Reservate. In: Stuttgarter Nachrichten Online. 20. September 2015, abgerufen am 2. November 2015.
  7. Tuna Kaptan: Herr Siebzehnrübl. In: FOG. 15. Oktober 2015, abgerufen am 2. November 2015.
  8. Michael Töteberg, Volker Reissmann: Mach dir ein paar schöne Stunden. Das Hamburger Kinobuch. 1. Auflage. Ed. Temmen, Bremen 2008, ISBN 9783861088790, Seite 129