Nachbarsprache

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Nachbarsprache (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Nachbarsprache die Nachbarsprachen
Genitiv der Nachbarsprache der Nachbarsprachen
Dativ der Nachbarsprache den Nachbarsprachen
Akkusativ die Nachbarsprache die Nachbarsprachen

Worttrennung:

Nach·bar·spra·che, Plural: Nach·bar·spra·chen

Aussprache:

IPA: [ˈnaxbaːɐ̯ˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nachbarsprache (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Sprache, die einer anderen Sprache benachbart ist, also in einer angrenzenden Region gesprochen wird

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Nachbar und Sprache

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kontaktsprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Beispiele:

[1] „Er machte dafür aus dem koptischen Vokabular (den Worten für Vater, Sohn und Heiliger Geist) geltend, daß die Sprache sich von allen bekannten Nachbarsprachen (Hebräisch, Chaldäisch, Syrisch, Arabaisch, Äthiopisch, Armenisch, Samaritanisch) unterschied, und versuchte anhand der in der Genesis und der bei Horapollo zitierten ägyptischen Wörter zu beweisen, daß Koptisch die Sprache Altägyptens gewesen sein müsse.“[1]
[1] „Nach der EU-Osterweiterung wurde das Erlernen der Nachbarsprache Polnisch aus gesellschaftlichen und politischen Gründen, wie auch unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten als wichtiges Ziel definiert.“[2]
[1] „Deutsch steht damit nicht nur - wenn auch knapp - vor allen anderen Fremdsprachen einschließlich der Nachbarsprachen Lettlands, dem Estnischen und Litauischen, sondern auch vor den traditionellen Minderheitensprachen Lettlands sowie vor dem Lettgallischen.“[3]
[1] „Nur dort, wo die Gebiete der slawischen Völkerstämme an das Römische Reich oder an andere Territorien grenzten, drang mit den wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen ihnen und ihren Nachbarn auch ein Teil des Wortschatzes aus den Nachbarsprachen in ihre Sprachen ein.“[4]
[1] „Ähnliche Wörter, die in der eigenen Sprache zum Teil das genaue Gegenteil wie in der Nachbarsprache bedeuten, werden schnell als auffällige Kuriosa in die passive Sprachkompetenz von der Nachbarsprache integriert.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nachbarsprache
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNachbarsprache

Quellen:

  1. Maurice Pope: Das Rätsel der alten Schriften. Hieroglyphen, Keilschrift, Linear B. Pawlak, Herrsching 1990, Seite 33. ISBN 3-88199-676-1.
  2. Nachbarsprache Polnisch
  3. Heiko F. Marten: Beobachtungen zur gesellschaftlichen Rolle der deutschen Sprache im heutigen Lettland. In: Sprachreport. Nummer Heft 3, 2010, Seite 9-17, Zitat Seite 13.
  4. Gottfried Spieß: Warum die Menschen sprechen lernten. Interessantes aus Geschichte und Gegenwart der Sprache. Der Kinderbuchverlag, Berlin 1989, Seite 44 f. ISBN 3-358-01278-6.
  5. Kurt Braunmüller: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Francke, Tübingen 1991, ISBN 3-7720-1694-4. Zitat Seite 249. Abkürzungen aufgelöst.