Mutter Courage

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Mutter Courage (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f, Redewendung[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Mutter Courage die Mütter Courage
Genitiv der Mutter Courage der Mütter Courage
Dativ der Mutter Courage den Müttern Courage
Akkusativ die Mutter Courage die Mütter Courage

Worttrennung:

Mut·ter Cou·rage, Plural: Müt·ter Cou·rage

Aussprache:

IPA: [ˌmʊtɐ kuˈʁaːʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mutter Courage (Info)

Bedeutungen:

[1] „Frau […], die sich trotz Niederlagen in ihrer Umgebung durch ihre Vitalität und zupackende Art behauptet“[1]

Herkunft:

Es handelt sich um den Namen der Titelgestalt aus Bertolt Brechts Bühnenstück »Mutter Courage und ihre Kinder«.[1] Im Theaterstück, das im Dreißigjährigen Krieg spielt, zieht die Marketenderin Anna Fierling, genannt Mutter Courage, durch die Kriegsgebiete, um Geschäfte zu machen und sich und ihren drei Kindern ein Auskommen zu sichern.[1] Durch den Krieg, an dem sie verdient, verliert sie alle ihre Kinder.[1]

Oberbegriffe:

[1] Frau

Beispiele:

[1] „Einer frisch ondulierten Mutter Courage aus Saalfeld, die schließlich als letzte auf dem Bahnsteig zurückbleibt, prall eingeschnürt in einem gewendeten Mantel und aufgeregt in ihrem Pappkarton herumgrabend, biete ich vorsichtig Hilfe an.“[2]
[1] „Eine Dichterin, eine der stärksten Frauen, die mir im Leben begegneten, eine Mutter Courage, hat mich auf die Kraft der schwachen aufmerksam gemacht, und wenn ichs recht bedenke, so gehörte meine Mutter zu diesen kräftigen Schwachen: […].“[3]
[1] „Ein neues Melodram holt die guten Seelen aus ihrer psychologischen Quarantäne und zeigt sie als schelmische Mütter Courage.[4]
[1] „Im Osten der Ukraine herrscht Krieg. Landauf, landab weinen oder bangen die Mütter Courage um ihre Söhne.“[5]
[1] „Hatte darauf beharrt zu glauben, dass alles möglich sei, dass sie all ihre Ziele erreichen würde, dass sie weder verbittert noch erschöpft sein würde. Dass sie weder die Märtyrerin noch die Mutter Courage geben würde.“[6]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mutter Courage
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMutter Courage
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Mutter Courage«.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Mutter Courage«.
  2. Peter Brügge: „DIE HOFFEN, DASS WIR UNS VERDRÜCKEN“. Peter Brügge bei der Ankunft der Zonen-Rentner in Westdeutschland. In: DER SPIEGEL. Nummer 46, 11. November 1964, ISSN 0038-7452, Seite 65 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 17. November 2018).
  3. Erwin Strittmatter: Der Laden. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1983, Seite 377.
  4. Wolfram Knorr: Schwarze Mütter Courage. In: Die Weltwoche. 8. Dezember 2011, ISSN 0043-2660, Seite 74.
  5. Als in der Ukraine das Licht aus- und wieder anging. In: Die Presse. 30. November 2016, ISSN 1563-5449, Seite 31, DNB 947702091.
  6. Leïla Slimani: Dann schlaf auch du. Roman. 1. Auflage. btb Verlag, München 2018 (Originaltitel: Chanson douce, übersetzt von Amelie Thoma aus dem Französischen), ISBN 978-3-442-71742-2, Seite 41 (Genehmigte Taschenbuchausgabe).