Multivalenz

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Multivalenz (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Multivalenz
Genitiv der Multivalenz
Dativ der Multivalenz
Akkusativ die Multivalenz

Worttrennung:

Mul·ti·va·lenz, kein Plural

Aussprache:

IPA: [mʊltivaˈlɛnt͡s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Multivalenz (Info)
Reime: -ɛnt͡s

Bedeutungen:

[1] allgemein: Eigenschaft, eine Vielzahl von Lösungen, Bedeutungen, Funktionen oder Ähnliches zu haben
[2] Chemie: Eigenschaft, eine Wertigkeit von zwei oder größer zu haben

Synonyme:

[1, 2] Mehrwertigkeit

Beispiele:

[1] „Diese Vielfalt macht die ausgeprägte Multivalenz dieser Strömung besonders deutlich: Sie bedient gleichzeitig sehr unterschiedliche Bedürfnisse, zusammengehalten durch ein Netzwerk, dessen Mitglieder sich gegenseitig unterstützen.“[1]
[1] „Es muss vielmehr die gesamte Komplexität des Faches, dessen Multivalenz, in den Blick genommen werden.“[2]
[1] „Seine Eingangsargumentation dient dabei dem Nachweis, dass kein Wort in der Schrift überflüssig sei und eine exegetische Operation daher vor allem die Multivalenz einer sprachlichen Wendung aufzuzeigen habe.“[3]
[1] „Was man als Anregungen für einzelne Elemente und Figuren herausgefunden hat, demonstriert in Herkunft und Multivalenz Shakespeares zunehmendes Vermögen, heterogene Elemente zu einem Bedeutungsganzen zusammenzufügen.“[4]
[1] „Mit der Multivalenz der poetischen Sprache, die bei jedem Kunstwerk von Rang vorauszusetzen ist, darf solche Vielschichtigkeit nicht verwechselt werden.“[5]
[1] „Sie ermöglicht einen kreativen, querdenkerischen Zugang und Umgang mit Gegensätzen und Multivalenzen.“[6]
[2] „In den Verbindungen mit positiven Elementen verhalten sich die Halogene einwerthig – gegenüber dem negativen Sauerstoff aber können sie mehrwerthig auftreten; für das Jod ist die Multivalenz direct nachgewiesen worden.“[7]
[2] „Die Eigenschaften der chemischen Elemente, ihr spezifisches Gewicht, ihre spezifische Wärme, ihre Stellung in der elektrischen Reihe, das Verhältnis ihrer chemischen Verwandtschaften, ihre Multivalenz, die Beständigkeit der Massverhältnisse bei den Verbindungen, die spektroskopische Zerlegung der von ihnen ausgehenden Lichtstrahlen und andere Erscheinungen, die alle miteinander in Beziehungen stehen, deuten darauf hin, dass Elemente gar keine Elemente sind, sondern gleichartigen Urelementen.“[8]
[2] „Nicht nur bei Fe, sondern auch bei Mn, Co, Ni und Cu ist die Multivalenz sehr ausgeprägt.“[9]
[2] „Die Effektivität der Abschirmung steigt mit der Multivalenz der eingesetzten Kationen an.“[10]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Multivalenz
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Multivalenz
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Multivalenz
[1] Duden online „Multivalenz

Quellen:

  1. Dietrich Reetz: Sendungsbewußtsein oder Eigennutz. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2021, ISBN 978-3-11-240265-8, Seite 15 (Zitiert nach Google Books)
  2. Lisa-Sophie Goik: Zur Wirkung des Lateinunterrichts. Logos Verlag Berlin GmbH, 2021, ISBN 978-3-8325-5287-9, Seite 122 (Zitiert nach Google Books)
  3. Hanna Liss: Jüdische Bibelauslegung. 2020, ISBN 978-3-8252-5135-2, Seite 349 (Zitiert nach Google Books)
  4. Gerhard Müller-Schwefe: William Shakespeare. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, ISBN 978-3-11-083704-9, Seite 126 (Zitiert nach Google Books)
  5. Hannelore Schlaffer: Wilhelm Meister. Springer-Verlag, 2016, ISBN 978-3-476-03139-6, Seite 3 (Zitiert nach Google Books)
  6. Olaf Geramanis, Kristina Hermann: Führen in ungewissen Zeiten. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-658-11227-1, Seite 295 (Zitiert nach Google Books)
  7. Johannes Wislicenus, Victor Regnault: Kurzes Lehrbuch der anorganischen Chemie. Vieweg, 1877, Seite 237 (Zitiert nach Google Books)
  8. Eduard von Hartmann: Ausgewählte Werke. H. Haacke, 1896, Seite 35 (Zitiert nach Google Books)
  9. Physikalisch-medicinische Gesellschaft, Würzburg: Verhandlungen der Physikalisch-medincinischen gesellschaft zu Würzburg. 1917, Seite 154 (Zitiert nach Google Books)
  10. Thomas Wolfgang Wagner: Synthese modifizierter Nucleotide zur Stabilisierung und spektroskopischen Untersuchung von Z-DNA. Cuvillier Verlag, 2004, ISBN 978-3-86537-153-9, Seite 11 (Zitiert nach Google Books)