Morgenrötetier

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Morgenrötetier (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Morgenrötetier die Morgenrötetiere
Genitiv des Morgenrötetiers
des Morgenrötetieres
der Morgenrötetiere
Dativ dem Morgenrötetier den Morgenrötetieren
Akkusativ das Morgenrötetier die Morgenrötetiere

Nebenformen:

Morgenrötentier

Worttrennung:

Mor·gen·rö·te·tier, Plural: Mor·gen·rö·te·tie·re

Aussprache:

IPA: [ˈmɔʁɡn̩ʁøːtəˌtiːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Morgenrötetier (Info), Lautsprecherbild Morgenrötetier (Info)

Bedeutungen:

[1] Biologie, Geologie: vermeintliche riesige fossile Foraminifere, die sich jedoch als ein Pseudofossil erwiesen hat

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Morgenröte und Tier

Beispiele:

[1] „Das Tier, von dem man jedenfalls mit Recht behaupten durfte, dass es die Morgenröte der organischen Welt bezeichne, wurde Eozoon canadense getauft, das kanadische Morgenrötetier.[1]
[1] „Auch Dawson und Carpenter kamen nach eingehender Untersuchung zur Überzeugung, eine große Foraminifere mit linsenförmiger Kalkschale vor sich zu haben, deren inneres Gitterwerk mit Serpentin ausgefüllt sei; ersterer gab ihr den schönen Namen Eozoon canadense, d. h. kanadisches Morgenrötetier, weil sich darin die Morgenröte des tierischen Lebens ankündigte.“[2]
[1] „Mögen wir vorläufig annehmen, daß wir in der Laurentianbildung des St. Lorenzstromes im Eozoom canadense (canadisches Morgenrötetier) die älteste für uns dato auf findbare Spur organischer Schöpfung vor uns haben.“[3]
[1] „Eozoon canadense (grch., »Frühwesen«, »Morgenrötentier«), angeblich eine riesige Foraminifere, deren Reste man in den Serpentinballen der kristallinischen Kalksteine Kanadas gefunden zu haben glaubte und die man für das älteste organische Wesen hielt; als unorganischen Ursprungs erwiesen.“[4]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Eozoon canadense“, dort das synonyme „Morgenrötetier“
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Morgenrötetier“ (Belege in Spezialkorpora)
[1] „Sippe: Morgenröthethier (Eozoon)“ in: „Brehms Tierleben“

Quellen:

  1. Wilhelm Bölsche: Entwicklungsgeschichte der Natur: Zweiter Band, 2015, BoD, ISBN 9783846070215, Seite 194 (Nachdruck des Werkes von 1894)
  2. Reinhardt, Ludwig: Vom Nebelfleck zum Menschen, München: Reinhardt 1909, S. 39; zitiert nach: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Morgenrötetier
  3. Johann Jakob Honegger: Allgemeine Kulturgeschichte - Band 1, 1882, Verlag J.J. Weber, Seite 32
  4. o. A.: E. In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1906], S. 20750; zitiert nach: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Morgenrötetier