Mission

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Mission (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Mission die Missionen
Genitiv der Mission der Missionen
Dativ der Mission den Missionen
Akkusativ die Mission die Missionen

Worttrennung:

Mis·si·on, Plural: Mis·si·o·nen

Aussprache:

IPA: [mɪˈsi̯oːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mission (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] bedeutsame/r Aufgabe/Auftrag
[2] das Verbreiten einer religiösen Lehre
[3] mit einem besonderen Auftrag entsandte Personengruppe
[4] diplomatische Vertretung eines Staates

Herkunft:

im 16. Jahrhundert, der Bedeutung des lateinischen Wortinhalts folgend, aus missio → la (Substantivbildung zum Verb mittere → la; Genitiv missiōnis → la) ‚das Gehenlassen, das Schicken, die Entsendung‘ entlehnt.
[2] im 17. Jahrhundert kommt die durch Kirchenlatein vermittelte Bedeutung „Aussendung im Namen Christi zur Bekehrung der Heiden“ hinzu.
[3, 4] Im 18. und 19. Jahrhundert werden diese Bedeutungen entsprechend französisch mission → fr übernommen.
[1] aus den vorhergenannten Verwendungen entwickelt sich im allgemeinen Sprachgebrauch „gottgewollter beziehungsweise ernster Auftrag“.
Quellen: [1][2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Berufung, Bestimmung, Obliegenheit, Pflicht
[2] Sendung, Verkündigung
[3] Abordnung, Delegation, Gesandtschaft, Deputation
[4] Auslandsvertretung, Botschaft

Unterbegriffe:

[1] Anti-Terror-Mission, Ausbildungsmission, Bahnhofsmission, Bundeswehrmission, CIA-Mission, Friedensmission, Geheimmission, Evakuierungsmission, Marsmission, Militärmission, Mondmission, Rettungsmission, Sondermission, UN-Mission, Unterwassermission, Weltraummission (Apollo-Mission, Mir-Mission, Rosetta-Mission)
[2] Heidenmission, Judenmission, Stadtmission
[1, 3] UN-Mission

Beispiele:

[1] Beaumarchais: So ist meine Mission hier beendet, Sire? / Der König: Den Zeitpunkt, wann Ihre Mission beendet ist, bestimme ich, Herr von Beaumarchais.[3]
[1] „Meine Mission wird mit unserer Ankunft in Frankreich nicht abgeschlossen sein.“[4]
[1] „Das Resultat dieses Briefes war die Bereitstellung einer vernünftigen Summe, damit Csoma seine Mission erfüllen konnte.“[5]
[1] „Er hielt, was er versprach, und am nächsten Morgen trafen wir ihn bei bester Laune am Frühstückstisch, seine Mission hatte Erfolg gehabt.“[6]
[1] „Nach der ersten Landung von Menschen auf dem Mond im Juli 1969 folgten noch sechs weitere Missionen.[7]
[2] Durch eine Mission der katholischen Christen des Landes erfuhr ich viel über den christlichen Glauben.
[2] „Dies war auch für das europäische Festland von Bedeutung, denn die christliche Mission Westeuropas erfolgte in der Nachfolge Patricks durch irische Mönche!“[8]
[2] „In einer Zeit, in der die Religion das Leben bestimmte, war die christliche Mission manchmal ein starkes persönliches Motiv.“[9]
[2] „Die Mission litt an Personalmangel.“[10]
[3] Ahmed Tewfik [Tevfik] Pascha, Senator, früherer Großvezir, leitete die türkische Mission zur Notifizierung der Thronbesteigung Mehmeds VI. Der Sultan ließ durch ihn Kaiser Wilhelm ausrichten, gegen die Engländer und Insurgenten in Baku solle eine gemeinsame Aktion unternommen werden.[11]
[4] Der Entsendestaat darf ohne vorherige ausdrückliche Zustimmung des Empfangsstaats keine zur Mission gehörenden Büros an anderen Orten als denjenigen einrichten, in denen die Mission selbst ihren Sitz hat.[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Mission haben
[2] auf Mission sein, christliche Mission, innere Mission

Wortbildungen:

Substantive: [2] Missionar, Missionsarbeit, Missionsauftrag, Missionsbefehl, Missionsgebiet, Missionsgebot, Missionsreise, Missionsschule
Verben: [2] missionieren

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–4] Wikipedia-Artikel „Mission
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mission
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMission
[1–4] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04057-2, DNB 962168211, Seite 639

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9, Seite 877
  2. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989, ISBN 3-411-20907-0, Seite 461
  3. Friedrich Wolf: Beaumarchais (Ein Schauspiel). In Friedrich Wolf: Das dramatische Werke. Band 2, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1988. Seite 20
  4. François Garde: Was mit dem weißen Wilden geschah. Roman. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66304-8, Seite 129. Französisches Original „Ce qu'il advint du sauvage blanc“ 2012. weißen Wilden im Titel kursiv.
  5. Edward Fox: Der Mann, der zum Himmel ging. Ein Ungar in Tibet. Wagenbach, Berlin 2007, ISBN 978-3-8031-2578-1, Seite 36. Englisches Original 2001.
  6. Lois Pryce: Mit 80 Schutzengeln durch Afrika. Die verrückteste, halsbrecherischste, schrecklich-schönste Reise meines Lebens. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2018 (übersetzt von Anja Fülle, Jérôme Mermod), ISBN 978-3-7701-6687-9, Seite 85. Englisches Original 2009.
  7. Dirk Lorenzen: Rückkehr von Apollo 13 vor 50 Jahren – Glückliche Landung nach dramatischen Tagen im All. In: Deutschlandradio. 17. April 2020 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Kalenderblatt, Text und Audio, Dauer 04:57 mm:ss, online nur bis 17.10.2020 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung, URL, abgerufen am 17. April 2020).
  8. Ulrike Peters: Kelten. Ein Schnellkurs. DuMont, Köln 2011, ISBN 978-3-8321-9319-5, Seite 67 f.
  9. Dietmar Pieper: Das erste globale Netz. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 14-17, Zitat Seite 15.
  10. Kokou Azamede: „Wir waren bloß wie Tiere“. In: Eva-Maria Schnurr, Frank Patalong (Herausgeber): »Deutschland, deine Kolonien«: Geschichte und Gegenwart einer verdrängten Zeit. 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2022, ISBN 978-3-421-07002-9, Seite 68-76, Zitat Seite 68.
  11. Wolfdieter Bihl: Die Kaukasus-Politik der Mittelmächte: Teil 2 Die Zeit der versuchten kaukasischen Staatlichkeit 1917-1918. Böhlau Verlag Wien, 1992. Seite 258
  12. Niklas Wagner und andere: Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen vom 18. April 1961. Kommentar für die Praxis. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2007. Seite 127, Einzeldarstellung nach Artikeln, Artikel 12: Weitere Büros der diplomatischen Mission.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Demission, Emission, Immission, Kommission, Transmission