Miliz

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Miliz (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Miliz die Milizen
Genitiv der Miliz der Milizen
Dativ der Miliz den Milizen
Akkusativ die Miliz die Milizen
[1] einheimische Miliz

Worttrennung:

Mi·liz, Plural: Mi·li·zen

Aussprache:

IPA: [miˈliːt͡s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Miliz (Info)
Reime: -iːt͡s

Bedeutungen:

[1] Militär: nicht ständige Streitkräfte als Ergänzung der Kampftruppe
[2] Polizei: polizeiähnliche Kräfte

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von lateinisch mīlitia → la „Kriegsdienst“ entlehnt[1]

Unterbegriffe:

[1] Bürgermiliz, Christenmiliz, Dschihadistenmiliz, Extremistenmiliz, Islamistenmiliz, IS-Miliz, Kurdenmiliz, Selbstverteidigungsmiliz, Stadtmiliz, Terrormiliz, Volksmiliz

Beispiele:

[1] Während die Unruhen begannen, begann auch die Ausbildung der Miliz.
[1] „Mit seinen Milizen zog er in das verlassene Caracas ein, das Bolívar eilig evakuiert hatte.“[2]
[1] „Die Milizen hatten schweigend die Herankommenden beobachtet.“[3]
[1] „An der Spitze der männlichen Milizen standen oft Offiziersanwärter, Offiziere und buddhistische Mönche.“[4]
[2] Wir wurden von der Miliz angehalten und der Wagen wurde genauestens kontrolliert.
[2] „Eines Abends erscheint vor dem Hof der Steinborns polnische Miliz und verhaftet den Bauern.“[5]
[2] „Wenn man sich bei der zuständigen Miliz meldet und für den Abtransport registrieren läßt, dann wird alles seinen ordentlichen, geregelten Gang gehen.“[6]

Wortbildungen:

[1] Milizionär, Milizübung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Miliz
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Miliz
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMiliz
[1, 2] The Free Dictionary „Miliz
[1, 2] Duden online „Miliz

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Miliz“, Seite 620.
  2. Marianne Wellershoff: Stratege der Freiheit. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 40-45, Zitat Seite 43.
  3. Charles Sealsfield: Der Legitime und die Republikaner. Eine Geschichte aus dem letzten amerikanisch-englischen Kriege. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0163-6, Seite 269. Zuerst 1833; diese Ausgabe beruht auf der von 1847.
  4. Uwe Klußmann: Von der Musterkolonie zum Massaker. In: Eva-Maria Schnurr, Frank Patalong (Herausgeber): »Deutschland, deine Kolonien«: Geschichte und Gegenwart einer verdrängten Zeit. 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2022, ISBN 978-3-421-07002-9, Seite 125-138, Zitat Seite 130.
  5. Hans-Dieter Rutsch: Aus Mechthild wurde Magda. In: Als die Deutschen weg waren. Was nach der Vertreibung geschah: Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland. 6. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2013, ISBN 978-3-499-62204-5, Seite 25–83, Zitat Seite 39.
  6. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 232. Erstauflage 1988.