Lehnprägung

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Lehnprägung (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Lehnprägung die Lehnprägungen
Genitiv der Lehnprägung der Lehnprägungen
Dativ der Lehnprägung den Lehnprägungen
Akkusativ die Lehnprägung die Lehnprägungen

Worttrennung:

Lehn·prä·gung, Plural: Lehn·prä·gun·gen

Aussprache:

IPA: [ˈleːnˌpʁɛːɡʊŋ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Lehnprägung (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Oberbegriff für zwei Arten semantischer Entlehnung: die Lehnbildung und die Lehnbedeutung

Herkunft:

Determinativkompositum aus der Wurzel des Verbs entlehnen und Prägung

Synonyme:

[1] Kalkierung, semantische Entlehnung

Gegenwörter:

[1] Lehnwort

Oberbegriffe:

[1] Lehnwortschatz, Wortschatz

Unterbegriffe:

[1] Lehnbedeutung, Lehnbildung

Beispiele:

[1] Mit Lehnprägung werden diejenigen Entlehnungen aus anderen Sprachen bezeichnet, bei denen nicht die Form der Wörter, sondern nur deren Bedeutung übernommen wurde. Sobald auch die Form der Wörter übernommen wurde, handelt es sich um Lehnwörter (im weiten Sinne: als Oberbegriff zu "Lehnwort" im engen Sinn und Fremdwort) und nicht um Lehnprägungen.[1]
[1] „Den Lehnwörtern stehen sogenannte Lehnprägungen gegenüber, bei denen man wiederum Lehnbedeutungen und Lehnbildungen zu unterscheiden hat.“[2]
[1] „Dieser Purismus lexikalischer Art hat zur Folge, daß Bezeichnungen für neue Dinge oder für fremdsprachliche Ausdrücke mittels Lehnübersetzungen oder -prägungen in der Regel aus dem alten heimischen Wortmaterial (oder Teilen davon) gebildet werden müssen.“[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lehnprägung
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Lehnprägung“. ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Lehnprägung“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Lehnprägung“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Bußmann, Stichwort „Lehnprägung“.
  2. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 125. ISBN 3-406-39206-7. Kursiv gedruckt: Lehnprägungen, Lehnbedeutungen und Lehnbildungen.
  3. Kurt Braunmüller: Die skandinavischen Sprachen im Überblick. Francke, Tübingen 1991, ISBN 3-7720-1694-4. Zitat Seite 171.