Zum Inhalt springen

Kustode

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Kustode (Deutsch)

[Bearbeiten]
Singular Plural
Nominativ die Kustode die Kustoden
Genitiv der Kustode der Kustoden
Dativ der Kustode den Kustoden
Akkusativ die Kustode die Kustoden

Worttrennung:

Kus·to·de, Plural: Kus·to·den

Aussprache:

IPA: [kʊsˈtoːdə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kustode (Info)
Reime: -oːdə

Bedeutungen:

[1] veraltet: Kennzeichen für die Lage einer Handschrift zum Finden des Textanschlusses
[2] veraltet: in Büchern oder Manuskripten am rechten unteren Seitenrand das erste Wort der folgenden Seite oder die Seitenzahl der folgenden Seite

Herkunft:

von lateinisch custos, custodis → la = „Aufseher, Hüter“ entlehnt[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Blatthüter
[2] Blattzahl, Lagebezeichnung, (das erste Wort der folgenden Seite) Reklamante, Seitenzahl

Gegenwörter:

[1, 2] Typografie: Schusterjunge

Oberbegriffe:

[1, 2] Ordnungshilfe, Kennzeichen, Kennzeichnung
[2] Buchdruck

Beispiele:

[1] Durch die Kustode konnte ich den richtigen Textanschluss finden.
[2] Als Kustode wurde bei diesem Buch jeweils das erste Wort der folgenden Seite verwendet.
[2] „Dieser Fehler begegnet vorzugsweise am Seitenanfang von Verso-Seiten und fällt beim Lesen des Originaltextes beinahe nicht auf, da die Kustode der vorangehenden Seite das fehlende Wort stets enthält.“[2]

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Kustode
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kustode
[1, 2] Duden online „Kustode_Buchwesen_Sortierzeichen_Lagen

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 785.
  2. Fabian Brackhane: Mit Leichen, aber ohne Zwiebelfische. In: Sprachreport. Nummer Heft 4, 2015, Seite 28-32, Zitat Seite 30.
Singular Plural
Nominativ der Kustode die Kustoden
Genitiv des Kustoden der Kustoden
Dativ dem Kustoden den Kustoden
Akkusativ den Kustoden die Kustoden

Worttrennung:

Kus·to·de, Plural: Kus·to·den

Aussprache:

IPA: [kʊsˈtoːdə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kustode (Info)
Reime: -oːdə

Bedeutungen:

[1] wissenschaftlicher Betreuer einer Sammlung oder eines Museums

Herkunft:

von lateinisch custos, custodis → la = „Aufseher, Hüter“ entlehnt[1]

Synonyme:

[1] Kustos

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kurator

Gegenwörter:

[1] Restaurator

Weibliche Wortformen:

[1] Kustodin

Oberbegriffe:

[1] Verwalter, Sachbearbeiter

Beispiele:

[1] Der Kustode überwacht den Transport der Ausstellungsstücke.
[1] „Auf einem Treffen des Parteiortsverbands Sydstreymoy ließ Eigil die boshafte Bemerkung fallen, ihr Vorsitzender sei Kustode des Mausoleums, in dem die besten Männer der Nation unter Glas lagen.“[2]

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Kustode
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kustode
[1] Duden online „Kustode_Sachbearbeiter_Museum

Quellen:

  1. Wahrig-Redaktion (Herausgeber): Wahrig, Herkunftswörterbuch. 5. Auflage. Wissenmedia, Gütersloh und München 2009, ISBN 978-3-577-07585-5, Seite 490.
  2. Jóanes Nielsen: Die Erinnerungen. Roman. btb Verlag, München 2016, ISBN 978-3-442-75433-5, Seite 316. Original in Färöisch 2011, Übersetzung der dänischen Ausgabe von 2012.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kustos, Kustodin, Synode