Kooperationserhaltungshypothese

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Kooperationserhaltungshypothese (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Kooperationserhaltungshypothese
Genitiv der Kooperationserhaltungshypothese
Dativ der Kooperationserhaltungshypothese
Akkusativ die Kooperationserhaltungshypothese

Worttrennung:

Ko·ope·ra·ti·ons·er·hal·tungs·hy·po·the·se, kein Plural

Aussprache:

IPA: [koʔopəʁat͡si̯oːnsʔɛɐ̯ˈhaltʊŋshypoˌteːzə], [koʔɔpəʁat͡si̯oːnsʔɛɐ̯ˈhaltʊŋshypoˌteːzə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kooperationserhaltungshypothese (Info)

Bedeutungen:

[1] Kulturwissenschaft: die Vorstellung, dass manche Tierarten sich für Sexualkontakte ins Private zurückziehen, um sexuelle Erregung bei anderen Mitgliedern der eigenen sozialen Gruppe und damit potentielle Konflikte zu vermeiden

Herkunft:

Determinativkompositum der Substantive Kooperationserhaltung und Hypothese mit dem Fugenelement s

Beispiele:

[1] „Diese Kooperationserhaltungshypothese besagt, dass dieses Verbergungsverhalten beim Sex helfen soll, Konflikte in der Gruppe zu vermeiden.“[1]
[1] „Die Kooperationserhaltungshypothese ist laut Ben Mocha auch mit der Tatsache vereinbar, dass menschenähnliche Tiere wie etwa Bonobos oder Schimpansen sich nicht im Geheimen paaren. Sie fordern keinen exklusiven sexuellen Zugriff auf ihre Partnerinnen, weil entweder die Fortpflanzungskonkurrenz bei ihnen anders – beispielsweise über die Qualität des Spermas – funktioniert, oder sie ganz einfach nicht so sehr von der Kooperationsbereitschaft untergeordneter Gruppenmitglieder abhängig sind wie Mensch und Graudrossling.“[2]
[1] „Als Erklärung zur Funktion des Verhaltens präsentiert der Biologe die sogenannte Kooperationserhaltungshypothese: Demnach soll der Sex im Verborgenen die Kontrolle über den Partner erhalten sowie soziale Konflikte in der Gemeinschaft vermeiden.“[3]
[1] „Ein Grund für dieses Verhalten könnte laut dem Forscher die sogenannte Kooperationserhaltungshypothese sein. Sie besagt, dass Menschen sowie die Graudrosslinge ihr Paarungsverhalten verbergen, um eine sexuelle Erregung bei Zeugen zu vermeiden, die zu Konflikten in der Gruppe führen könnte.“[4]
[1] „Der Biologe hat nach intensiven Nachforschungen seine Kooperationserhaltungshypothese erstellt, die besagt, dass der verdeckte Sex die Kontrolle über den jeweiligen Partner erhalten und sozialen Konflikten vorbeugen soll.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

Quellen:

  1. Tina Howard: Warum wir beim Sex lieber unbeobachtet bleiben. In: Deutschlandfunk Nova. 5. August 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  2. Simon Treutler: Warum wir uns beim Sex verstecken. In: Katapult. 21. Oktober 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  3. Martin Vieweg: Warum Sex im Verborgenen? In: Wissenschaft.de. 5. August 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  4. Sabrina Peeters: Sex? Ja, aber bitte nicht stören. In: Die PTA in der Apotheke. 9. September 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  5. Warum bevorzugen Menschen Sex im Verborgenen? In: Trends der Zukunft. 23. August 2020, abgerufen am 6. Dezember 2020.