Kontaktsprache

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Kontaktsprache (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Kontaktsprache die Kontaktsprachen
Genitiv der Kontaktsprache der Kontaktsprachen
Dativ der Kontaktsprache den Kontaktsprachen
Akkusativ die Kontaktsprache die Kontaktsprachen

Worttrennung:

Kon·takt·spra·che, Plural: Kon·takt·spra·chen

Aussprache:

IPA: [kɔnˈtaktˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kontaktsprache (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Sprache, die mit einer oder mehreren Sprachen in Kontakt steht und diese daher beeinflusst

Herkunft:

Determinativkompositum aus Kontakt und Sprache

Sinnverwandte Wörter:

[1] Nachbarsprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Beispiele:

[1] „Bedingt durch die frühe geographische Zersplitterung des aramäischen Sprachgebiets und die Einwirkung regionaler Kontaktsprachen haben sich in der Zeit nach 200 nach Christus verschiedene lokale, teilweise erheblich divergierende Varianten des Aramäischen ausgebildet, von denen sechs auch eine selbständige Schrifttradition entfaltet haben.“[1]
[1] „Die allmähliche Integration in die Umgebung durch Bi- und Multilingualismus führt sprachelich zu zunehmender Interferenzbildung und Anpassung an die Kontaktsprache und über eine Mischsprache schließlich zur natürlichen Auflösung als sprachinterner Prozess…“[2]
[1] „Diese sollten dann wohl auch ein Bild von dem Grad an schon vorher bestehender struktureller Homogenität der Kontaktsprachen mitliefern und die Präzedenzfälle für Entlehnung in beiden Sprachen nennen.“[3]
[1] „Während Englisch die weltweit führende Wirtschafts- und Wissenschaftssprache und die dominante Lingua franca sei, eigne sich die deutsche Sprache als »regionale Kontaktsprache für die Kommunikation zwischen mitteleuropäischen Nachbarn« (…).“[4]
[1] „Ein weiterer wichtiger Grund, warum man der Plurizität des Deutschen Rechnung tragen sollte, besteht darin, dass das Deutsche natürlich regionale Kontaktsprache für die Kommunikation sowohl mit unseren deutschen als auch mit unseren österreichischen Nachbarn geblieben ist.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1]

Quellen:

  1. Harald Haarmann: Kleines Lexikon der Sprachen. Von Albanisch bis Zulu. Beck, München 2001, Seite 56. ISBN 3-406-47558-2. Abkürzungen aufgelöst.
  2. Peter Wiesinger: Deutsche Spachinseln. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, S. 491-500, Zitat: Seite 496. ISBN 3-484-10391-4
  3. Uriel Weinreich: Sprachen in Kontakt. Ergebnisse und Probleme der Zweisprachigkeitsforschung. Beck, München 1977, S. 16 f. ISBN 3-406-06462-0.
  4. Frank Kostrzewa: Die Situation der deutschen Sprache in Ungarn. In: Sprachdienst. Nummer Heft 2, 2012, Seite 66-70, Zitat Seite 69 f.
  5. Vlasta A. Lopuchovská: Deutsch als Fremdsprache in Tschechien. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 6, 2012, Seite 265-272, Zitat Seite 270.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Sprachkontakte