Kolonialmigration

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Kolonialmigration (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Kolonialmigration
Genitiv der Kolonialmigration
Dativ der Kolonialmigration
Akkusativ die Kolonialmigration

Worttrennung:

Ko·lo·ni·al·mi·g·ra·ti·on, kein Plural

Aussprache:

IPA: [koloˈni̯aːlmiɡʁaˌt͡si̯oːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kolonialmigration (Info)

Bedeutungen:

[1] Einwanderung aus einer Kolonie in das Mutterland
[2] Auswanderung aus dem Mutterland in eine Kolonie

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Adjektiv kolonial und dem Substantiv Migration

Sinnverwandte Wörter:

[1] Einwanderung, Immigration, Zuwanderung
[2] Auswanderung, Emigration

Gegenwörter:

[1] Auswanderung, Emigration
[2] Einwanderung, Immigration, Zuwanderung

Oberbegriffe:

[1, 2] Migration

Beispiele:

[1] „Im Gegensatz zu anderen europäischen Kolonialmächten wie Frankreich, England oder den Niederlanden, in denen die Kolonialmigration nach 1918 erheblich anwuchs und die jeweiligen Gesellschaften bis heute nachhaltig prägt, erlebte das deutsche Reich keinen weiteren Zuzug aus den Kolonien.“[1]
[1] „Diese Abgrenzung stellte für die Weißen Machthaber jedoch vor allem im Rahmen der entstandenen „Kolonialmigration" ein „Problem" dar, durch welches erstmals zahlreiche Menschen afrikanischer Herkunft in die deutsche Öffentlichkeit fanden.“[2]
[1] „Grosse selbst kündigt in seinem Buch eine Studie zur Kolonialmigration in Deutschland zwischen 1870 und 1945 an.“[3]
[2] „Neben der Kolonialmigration vom 16. bis 19. Jahrhundert verließen auch noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hunderttausende Spanier ihr Land.“[4]
[2] „Neben der transpazifischen Arbeitsmigration nach Nordamerika kam es ab den 1880er-Jahren zu einer Welle der Kolonialmigration in südostasiatische Gebiete, auf die Japan im Glauben an die Überlegenheit einer japanischen Yamato-Rasse Ansprüche erhob.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Grosse, Pascal: Zwischen Privatheit und Öffentlichkeit: Kolonialmigration in Deutschland, 1900-1940, in: Birthe Kundrus (Herausgeberin): Phantasiereiche: Zur Kulturgeschichte des deutschen Kolonialismus, Frankfurt/M.; New York 2003, Seite 91-109.

Quellen:

  1. Albert Gouaffo: Wissens- und Kulturtransfer im kolonialen Kontext. Das Beispiel Kamerun - Deutschland (1884 - 1919). Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3754-2, Seite 65.
  2. Lisa-Marie Rohrdantz: Weis(s)heiten im postkolonialen Deutschland. Das Konzept des critical whiteness am Beispiel der Selbst- und Fremdwahrnehmung von Menschen afrikanischer Herkunft und weißen Deutschen in Deutschland. Peter Lang, Frankfurt am Main und andere 2009, ISBN 978-3-631-59304-2, Seite 52. (zitiert nach Google Books, abgerufen am 5. September 2020).
  3. Dirk van Laak, Historisches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Rezension Aufgerufen am 16.8.16.
  4. Länderprofil: Spanien Aufgerufen am 16.8.16.
  5. Felix Schürmann, Goethe-Universität Frankfurt am Main: Rezension Aufgerufen am 16.8.16.