Klüngel
Erscheinungsbild
Klüngel (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]| Singular | Plural | |
|---|---|---|
| Nominativ | der Klüngel | die Klüngel |
| Genitiv | des Klüngels | der Klüngel |
| Dativ | dem Klüngel | den Klüngeln |
| Akkusativ | den Klüngel | die Klüngel |
Worttrennung:
- Klün·gel, Plural: Klün·gel
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] abwertend: Gruppe von Personen, die ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten nutzen
- [2] abwertend: das Klüngeln, ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten
- [3] abwertend, selten: Gesamtheit der Angehörigen des weiteren Verwandten- oder Bekanntenkreises
- [4] dialektal, sonst veraltet:meist kleines Knäuel aus Garn oder Wolle
- [5] Botanik, landschaftlich: sich von einer Hauptachse ausgehend mehrfach verzweigender Blütenstand
- [6] Gesamtheit älterer Gegenstände, die nicht mehr benötigt werden
Herkunft:
- bezeugt in den spätmittelhochdeutschen Formen klüngel sowie klungel „kleines Knäuel“ – später im übertragenen Sinne „gesellschaftlicher Filz“ – welche den mittelhochdeutschen Formen klüngelīn → gmh sowie klungelīn → gmh entsprangen, die ihrerseits dem Althochdeutschen clungilīn → goh, einem Diminutiv von clunga → goh „Knäuel, (Zusammen)geballtes“, entstammen; im 19. Jahrhundert vom Rheinland, insbesondere der Gegend um Köln, aus auf alle deutschsprachigen Gebiete verbreitet[1][2][3]
Synonyme:
- [2] Klüngelei, Klüngeln
- [2] Kamarilla, Koterie, Nepotismus, Seilschaft, Vetternwirtschaft
- [3] Anhang, Sippschaft
- [5] Rispe
Sinnverwandte Wörter:
Unterbegriffe:
- [1, 2] Hofklüngel, Militärklüngel, Parteiklüngel, Vereinsklüngel
Beispiele:
- [1] „Ein Neuanfang soll die Suche nach einem Landesvorsitzenden sein. Doch zeigt das Verfahren nur die Sturheit des Berliner Klüngels.“[4]
- [2]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Berliner, Düsseldorfer, Kölner, Münchner Klüngel
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Gruppe von Personen, die ein System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten nutzen
[2] System auf Gegenseitigkeit beruhender Hilfeleistungen und Gefälligkeiten
|
[3] Gesamtheit der Angehörigen des weiteren Verwandten- oder Bekanntenkreises
[4] meist kleines Knäuel aus Garn oder Wolle
[5] sich von einer Hauptachse ausgehend mehrfach verzweigender Blütenstand
[6] Gesamtheit älterer Gegenstände, die nicht mehr benötigt werden
- [1] Wikipedia-Artikel „Kölner Klüngel“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Klüngel“
- [1, 5] Duden online „Klüngel“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Klüngel“
- [1, 6] The Free Dictionary „Klüngel“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Klüngel“
- [1–4] Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digital „Klüngel“
Quellen:
- ↑ vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 967.
- ↑ vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 500.
- ↑ ausführlicher hier: Zentrum für digitale Lexikographie der deutschen Sprache (ZDL): Wortgeschichte digital „Klüngel“
- ↑ Kai Biermann: Alte Kader statt neuer Chefin. Berliner CDU. In: Zeit Online. 2. Oktober 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 28. Dezember 2012).
Kategorien:
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