Kapitular

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Kapitular (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Kapitular die Kapitularien
Genitiv des Kapitulars der Kapitularien
Dativ dem Kapitular den Kapitularien
Akkusativ das Kapitular die Kapitularien

Alternative Schreibweisen:

Kapitulare

Worttrennung:

Ka·pi·tu·lar, Plural: Ka·pi·tu·la·ri·en

Aussprache:

IPA: [ˌkapituˈlaːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kapitular (Info)
Reime: -aːɐ̯

Bedeutungen:

[1] Rechtsgeschichte: Eine königliche Anordnung zur Zeit der Karolinger, insbesondere unter Karl dem Großen, die durch Königsboten im ganzen Reich bekannt gemacht wurden. Diese Schreiben waren in einzelne Kapitel unterteilt, was ihnen ihren Namen einbrachte

Herkunft:

von gleichbedeutend kirchenlateinisch capitularia → la entlehnt[1]

Synonyme:

[1] Kapitularium

Beispiele:

[1] Das erste Kapitular „Karls des Großen »schließt sich direkt an die lange Reihe der Reformgesetze an, wiederholt zum größten Teil Bestimmungen, die bereits Karlmann im Jahre 742 erlassen hatte, ergänzt sie aber auch, indem es etwa dem Verbot des Waffentragens und der Teilnahme an Feindfahrten für Priester das allgemeinere Verbot des Blutvergießens hinzufügt, … und dehnt dann die Reformforderungen konsequent aus auf das in den früheren Kapitularien noch nicht berührte Gebiet der priesterlichen Bildung: Priester, die nicht über das Maß an Bildung verfügen, das zur Ausübung ihres Amtes erforderlich ist, sollen so lange ihres Amtes enthoben sein, bis sie sich das notwendige Wissen angeeignet haben. …“[2]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Kapitularien
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kapitular

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Kapitularien“.
  2. Josef Fleckenstein, Die Bildungsreform Karls des Großen als Verwirklichung der norma rectitudinis. Bigge-Ruhr 1953, zitiert nach: Dieter Kartschoke: Geschichte der deutschen Literatur im frühen Mittelalter, Seite 67 f., 3., aktualisierte Auflage, München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2000.

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Kapitular die Kapitulare
Genitiv des Kapitulars der Kapitulare
Dativ dem Kapitular den Kapitularen
Akkusativ den Kapitular die Kapitulare

Alternative Schreibweisen:

Kapitulare

Worttrennung:

Ka·pi·tu·lar, Plural: Ka·pi·tu·la·re

Aussprache:

IPA: [kapituˈlaːɐ̯]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kapitular (Info)
Reime: -aːɐ̯

Bedeutungen:

[1] katholische Kirche: Priester, Mitglied eines Kapitels

Herkunft:

von kirchenlateinisch capitularius → la entlehnt, dem lateinisch capitulum → la zugrunde liegt[1]

Synonyme:

[1] Kapitularium

Beispiele:

[1] „Nachdem hier Geistliche nicht mehr für das Kirchenamt geweiht wurden, empfahlen Kapitulare ausgewählte Geistliche Kapiteln oder Bischöfen zur Verleihung von Pfründen.“[2]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Kapitular
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kapitular
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kapitular
[1] Duden online „Kapitular

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort: „Kapitular“.
  2. Wolfgang Trappe: Eichsfeld, Hexen und Geschichte. Mecke, Duderstadt 1994, ISBN 3-923453-62-0, Seite 61.