Kantine

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Kantine (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Kantine die Kantinen
Genitiv der Kantine der Kantinen
Dativ der Kantine den Kantinen
Akkusativ die Kantine die Kantinen
[1] Kantine von Grundig in Nürnberg 1959

Worttrennung:

Kan·ti·ne, Plural: Kan·ti·nen

Aussprache:

IPA: [kanˈtiːnə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kantine (Info)
Reime: -iːnə

Bedeutungen:

[1] Ort, wo man günstig eine Mahlzeit einnehmen und trinken kann
[2] veraltet: Feldflasche
[3] veraltet: Soldatenschenke

Herkunft:

entlehnt aus dem französischen cantine → fr (Vorratsbehälter, Soldatenschenke), welches seinerseits vom italienischen cantina → it (Weinkeller) abstammt; die weitere Herkunft des Wortes ist ungeklärt. Möglicherweise besteht eine Verbindung zum italienischen canto → it (Ecke).
Im Deutschen stand das Wort im 18. Jahrhundert zunächst für Feldflasche, im 19. Jahrhundert dann für Soldatenschenke und im Anschluss daran bezeichnete man mit Kantine den Essraum der Mannschaften im Gegensatz zum Kasino für die Offiziere.[1]

Unterbegriffe:

[1] Firmenkantine, Gerichtskantine, Schulkantine, Werkskantine

Beispiele:

[1] Mittags ging ich in die Kantine zum Essen.
[1] „Wir können es nicht an einem Fleck aushalten und gehen zur Kantine.[2]
[1] „Diese Hinweise schienen mir, wie alles, was Paul sagte, Hand und Fuß zu haben, und ich befolgte sie, indem ich bei der nächsten Gelegenheit in der Kantine verschwand.“[3]
[1] „In der Kantine kaufte Tante Dagmar mir soviel Tortenstücke, wie ich verdrücken konnte.“[4]
[1] „Die deutsche Einstellung zur Kernkraft zum Beispiel begann in den 80ern und wurde von Generation zu Generation weitergegeben, an den Stammtischen, in den Kantinen, Mensen, Wohnzimmern, Schulen, in den Medien und auf der Straße, wie eine unerklärliche Mode oder der merkwürdige Brauch, am Heiligen Abend Bockwürstchen zu essen.“[5]

Wortbildungen:

[1] Kantinenessen, Kantinenkoch, Kantinenkost, Kantinenwirt, Kantineur, Kantinier, Kantiniere

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Kantine
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kantine
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKantine
[2, 3] Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Kantine“, Seite 617

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Kantine“, Seite 617
  2. Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1993, Seite 136. ISBN 3-462-01844-2. Erstveröffentlichung 1928, als Buch 1929.
  3. Ernst Jünger: Afrikanische Spiele. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-96061-7, Seite 68. Erstausgabe 1936.
  4. Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 269.
  5. Eric T. Hansen mit Astrid Ule: Die ängstliche Supermacht. Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss. Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-431-03874-3, Seite 96.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: antiken, Antiken