Jecke

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Jecke (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Jecke die Jeckes
Genitiv des Jeckes der Jeckes
Dativ dem Jecke den Jeckes
Akkusativ den Jecke die Jeckes

Worttrennung:

Je·cke, Plural: Je·ckes

Aussprache:

IPA: [ˈjɛkə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Jecke (Info)
Reime: -ɛkə

Bedeutungen:

[1] abwertend: Jude, der aus einem deutschsprachigen Land stammt und nach Palästina/Israel ausgewandert ist

Herkunft:

nach Landmann kommt der Ausdruck von „agur ben Jake“ (Sprüche 30) und ist ein Synonym „für den talmudisch Ungelehrten und geistig Ungeschliffenen“[1]

Weibliche Wortformen:

[1] Jeckin

Oberbegriffe:

[1] Jude

Beispiele:

[1] „Auch gab es unter den Jeckes, also jenen aus Deutschland stammenden Juden, die sprachlich und kulturell ihrer einstigen Heimat verbunden geblieben waren, so manche, die sich bereitwillig auf einen Dialog mit diesen Besuchern einließen.“[2]
[1] „Da Du-nour keine Jeckin war und daher nie erleben konnte, welche Sprache Jeckes verwenden, wenn sie ganz unter sich sind, ging sie davon aus, dass Jeckes immer bewusst hebräische Begriffe einfließen lassen beziehungsweise Code-Switching praktizieren, um ihr jeckisches Deutsch vom Deutsch der heutigen Deutschen abzugrenzen.“[3]
[1] „In Schwajim konnte man auf den ersten Blick das Zimmer eines Ostjuden vom Zimmer eines Jecken unterscheiden.“[4]

Wortbildungen:

jeckisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Jecke
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Jecke

Quellen:

  1. Salcia Landmann: Die klassischen Witze der Juden. Verschollenes und Allerneuestes. Ullstein, Berlin 1997, ISBN 3-548-24051-8, Seite 265.
  2. Gisela Dachs: Zu den kulturpolitischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland – und die Rolle der deutschen Sprache. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 4–5, 2013, Seite 145-154, Zitat Seite 148.
  3. Anne Betten: Die deutsche Sprache bei der 1. und 2. Generation deutschsprachiger Immigranten in Israel. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 4–5, 2013, Seite 168–180 (Zitat Seite 173 f. Abkürzung aufgelöst).
  4. Gad Granach: Heimat los!. Aus dem Leben eines jüdischen Emigranten. btb-Verlag, ohne Ort 2008, ISBN 3442736300, Seite Seite 79 Jecken ist kursiv gedruckt.