Hupkonzert

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Hupkonzert (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Hupkonzert die Hupkonzerte
Genitiv des Hupkonzerts
des Hupkonzertes
der Hupkonzerte
Dativ dem Hupkonzert
dem Hupkonzerte
den Hupkonzerten
Akkusativ das Hupkonzert die Hupkonzerte

Worttrennung:

Hup·kon·zert, Plural: Hup·kon·zer·te

Aussprache:

IPA: [ˈhuːpkɔnˌt͡sɛʁt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hupkonzert (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich scherzhaft: spontan einsetzendes und zunächst unkoordiniertes, fortwährendes Hupen mehrerer (mit Ungeduld auf die Weiterfahrt wartender) Kraftfahrer

Herkunft:

  • strukturell:
Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs hupen und dem Substantiv Konzert
Das Wort ist ab 1950 bezeugt.[1]

Synonyme:

[1] umgangssprachlich scherzhaft: Hupenlamento

Sinnverwandte Wörter:

[1] Huperei
[1] umgangssprachlich abwertend: Gehupe

Beispiele:

[1] „In die wilden Schreie der amerikanischen Kinder, die sich vor Entzücken über die Launen des Stromes kaum fasse[n] konnten, mischte sich das Geklick zahlloser Kameras und das Hupkonzert der Fahrzeuge.“[2]
[1] „Auch das nach längerer Wartezeit einsetzende Hupkonzert der hinter mir wartenden Kraftfahrzeuge, an dem sich — das sei ausdrücklich festgestellt — der Fahrer des Dienstkraftwagens nicht beteiligt hat, konnte ihn aus seiner Versunkenheit nicht aufwecken.“[3]
[1] „Die Fahrer in der ständig hinter uns wachsenden Autoschlange fingen an, allmählich ungeduldig zu werden, und stimmten ein wütendes Hupkonzert an.“[4]
[1] „Auch auf dem Prenzlauer Berg knallten wie überall in der DDR sonst nur zu Silvester um Mitternacht Böllerschüsse, stiegen Feuerwerkskörper in den Himmel, riefen Menschen ‚Hurra‘ und sangen ‚so ein Tag, so wunderschön wie heute‘, wurden unzählige Sektflaschen geköpft, hier und dort formierte sich ein Autocorso zum Hupkonzert.[5]
[1] „Wir steigen aus zu den Klängen eines Hupkonzerts und umrunden prüfend die Blechmelange.“[6]
[1] „Von überall strömten mit Fahnen, Trikots und Narrenkappen ausgerüstete, jubelnde, singende Menschen auf die Straße, mit Hupkonzerten unterstützten die Autofahrer die Schlachtgesänge der Fans.“[7]
[1] „Die Hupkonzerte in der Stadt verdünnten sich gegen drei Uhr früh zu vereinzeltem Getröte.“[8]
[1] „Wiederholt habe der Bus zurückrangieren müssen, weil sich trotz eines Hupkonzertes niemand bemüßigt sah, seinen Wagen wegzufahren.“[9]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Hupkonzert
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hupkonzert
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Hupkonzert
[1] The Free Dictionary „Hupkonzert
[1] Duden online „Hupkonzert
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Hupkonzert“ auf wissen.de
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Hupkonzert
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHupkonzert
[1] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Hupkonzert«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Hupkonzert«, Seite 898.

Quellen:

  1. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Hupkonzert«.
  2. H. G. v. Studnitz: Die Hauptstadt Bonn ist baden gegangen. In: DIE ZEIT. Nummer 04, 27. Januar 1955, ISSN 0044-2070, Seite 2 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 1. November 2018).
  3. Wer hat gehupt? In: DER SPIEGEL. Nummer 2, 11. Januar 1956, ISSN 0038-7452, Seite 17 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 1. November 2018).
    Die Kursivsetzungen im Originalsatz wurden größtenteils nicht übernommen.
  4. Maria von Maltzan: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-550-07933-8, Seite 84.
  5. Karl-Heinz Baum: Sekt und Feuerwerk für die Bunten. In: Frankfurter Rundschau. Nummer 150/27, 2. Juli 1990, ISSN 0940-6980, Seite 3 (D-Ausgabe).
  6. Am Rande notiert. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 167, 22. Juli 1996, ISSN 0174-4917, Seite 10.
  7. Buenos Aires: Tragischer Unfall mit drei Todesopfern überschattete den Siegesjubel. In: Berliner Morgenpost. 2. Juli 1998, Seite 38.
  8. Schall und Wahn - und, oh!, Rijkaards leise Vernunft. In: Neue Zürcher Zeitung. 19. Mai 2006, ISSN 0376-6829, Seite 60 (Onlineversion mit abweichendem Titel: URL, abgerufen am 1. November 2018).
  9. Hundehaufen, Park-Chaos und Sondermüll im Wasserschutzgebiet. In: Fränkischer Tag. 27. Oktober 2015, Seite 17.