Hungerleider

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Hungerleider (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Hungerleider die Hungerleider
Genitiv des Hungerleiders der Hungerleider
Dativ dem Hungerleider den Hungerleidern
Akkusativ den Hungerleider die Hungerleider

Worttrennung:

Hun·ger·lei·der, Plural: Hun·ger·lei·der

Aussprache:

IPA: [ˈhʊŋɐˌlaɪ̯dɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Hungerleider (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, pejorativ: jemand, der sehr arm ist, ein armer Schlucker
[2] umgangssprachlich, pejorativ: eine Person, die sich aus Geiz die notwendigsten Bedürfnisse versagt

Herkunft:

Kompositum aus dem Substantiv Hunger und der Substantivierung Leider (von leiden)

Weibliche Wortformen:

[1, 2] Hungerleiderin

Beispiele:

[1] „Eines Tages faßte sich der Hungerleider Paul Simmel, dem der Magen knurrte, ein Herz und schleppte eine Mappe voller Berliner Motive in die Redaktionsräume der »Lustigen Blätter«.“[1]
[1] „Er legte es förmlich darauf ab, nach frierendem Hungerleider auszusehen, um seine völlige Weltverachtung zu zeigen.“[2]
[2] Unser Nachbar ist so ein richtiger Hungerleider.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Hungerleider
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hungerleider
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Hungerleider
[1] The Free Dictionary „Hungerleider
[1] Duden online „Hungerleider
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHungerleider
[1, 2] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Hungerleider“, Band 2, Seite 1327, Eintrag „Hungerleider“
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, elektronische Version, Eintrag „Hungerleider“
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. In: Der große Duden (in acht Bänden). 15. Auflage. Band 1, Bibliographisches Institut, Mannheim 1961, Seite 329, Eintrag „Hungerleider“
[1] Dieter Götz, Günther Haensch, Hans Wellmann (Herausgeber): Langenscheidt Compact Diccionario Didáctico Alemán - Para aprender alemán en alemán. Originaltitel: Langenscheidts Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache 1998. 1. (für den spanischsprachigen Bereich) Auflage. Langenscheidt, Barcelona 1999, ISBN 84-95199-49-1, Seite 505, Eintrag „Hungerleider“
[1, 2] Hermann Fischer, Wilhelm Pfleiderer: Schwäbisches Wörterbuch. In 6 Bänden. Laupp, Tübingen 1904–1936, DNB 560474512, Band 3, Seite 1904

Quellen:

  1. Ludwig Hillenbrandt: Mit einer Träne im Knopfloch. Kleine Sittengeschichte des Witzes. Lichtenberg, München 1965, Seite 97.
  2. Li Yü: Jou Pu Tuan (Andachtsmatten aus Fleisch). Ein erotischer Roman aus der Ming-Zeit. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1979 (übersetzt von Franz Kuhn), ISBN 3-596-22451-9, Seite 398. Chinesisches Original 1634.