Flederwisch

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Flederwisch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Flederwisch die Flederwische
Genitiv des Flederwischs
des Flederwisches
der Flederwische
Dativ dem Flederwisch
dem Flederwische
den Flederwischen
Akkusativ den Flederwisch die Flederwische
[1] Flederwische

Worttrennung:

Fle·der·wisch, Plural: Fle·der·wi·sche

Aussprache:

IPA: [ˈfleːdɐˌvɪʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Flederwisch (Info) Lautsprecherbild Flederwisch (Österreich) (Info)
Reime: -eːdɐvɪʃ

Bedeutungen:

[1] gebündelte (Gänse-)Federn, die zum Abwischen leichten Schmutzes verwendet werden
[2] umgangssprachlich, übertragen: kleine, hagere Person

Herkunft:

mittelhochdeutsch vlederwisch „Gänseflügel zum Abwischen“, zuvor vederwisch, die neuere Form an das mittelhochdeutsche Verb vlede(e)n „flattern“ angelehnt; belegt seit dem 14. Jahrhundert, in der neuen Form seit dem 15. Jahrhundert.[1]

Synonyme:

[1] Federbüschel, Federwisch

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kehrwisch

Beispiele:

[1] Der Flederwisch wurde meist zur groben Reinigung des Herdes verwendet.
[1] „Während das Grammophon dudelte, ging sie in der Wohnung auf und ab, von einem Pralinenkasten zum andern, drehte sich die Haare und puschelte mit einem Flederwisch die Kopenhagener Figuren ab.“[2]
[1] „Ein einziger Lehrling, ein kleiner untersetzter Bengel mit abstehenden Ohren, so glührot, als habe ihn eben erst sein Chef daran gerissen, wedelt dort mit einem Flederwisch herum.“[3]
[2] Lieber will ich gar kein Schätzle, als nur so ein Flederwisch. (aus einem schwäbischen Volkslied)

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5, „Flederwisch“, Seite 441.
[1] Wikipedia-Artikel „Flederwisch
[1] Duden online „Flederwisch
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Flederwisch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Flederwisch
[1, 2] Hermann Fischer, Wilhelm Pfleiderer: Schwäbisches Wörterbuch. In 6 Bänden. Laupp, Tübingen 1904–1936, DNB 560474512, Band 2, Seite 1555

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Flederwisch“, Seite 300.
  2. Walter Kempowski: Tadellöser & Wolff. Ein bürgerlicher Roman. CW Niemeyer, Hameln 1991, ISBN 3-87585-911-1, Seite 17. Das Buch ist erstmals 1971 erschienen.
  3. Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt. Roman. 4. Auflage. Aufbau Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7466-2678-9, Seite 302. Erstveröffentlichung 1934.