Flüchtlingsstrom

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Flüchtlingsstrom (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Flüchtlingsstrom die Flüchtlingsströme
Genitiv des Flüchtlingsstromes
des Flüchtlingsstroms
der Flüchtlingsströme
Dativ dem Flüchtlingsstrom
dem Flüchtlingsstrome
den Flüchtlingsströmen
Akkusativ den Flüchtlingsstrom die Flüchtlingsströme

Anmerkung:

Das Wort wird, ähnlich wie Flüchtlingsflut oder Flüchtlingswelle, kritisch rezipiert[1] [2]

Worttrennung:

Flücht·lings·strom, Plural: Flücht·lings·strö·me

Aussprache:

IPA: [ˈflʏçtlɪŋsˌʃtʁoːm]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Flüchtlingsstrom (Info)

Bedeutungen:

[1] emotional: in ein bestimmtes Gebiet einherziehende, aus Flüchtlingen bestehende große Menschenmenge

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Flüchtling und Strom mit dem Fugenelement -s

Sinnverwandte Wörter:

[1] Flüchtlingstreck, Treck, Flüchtlingswelle

Oberbegriffe:

[1] Menschenmenge

Beispiele:

[1] „Im Konflikt um die Provinz Darfur sind bereits Hunderttausende ums Leben gekommen; große Flüchtlingsströme erreichten die Nachbarländer.“[3]
[1] „Die Überschwemmungen sind nicht nur für Indien gefährlich mit seiner 7 500 Kilometer langen Küste - sie werden voraussichtlich Flüchtlingsströme aus Bangladesch und den Malediven mit sich bringen.“[4]
[1] „Aufnahmen von möglichen Truppenbewegungen, Übergriffen, brennenden Dörfern und Flüchtlingsströmen sollen von den Vereinten Nationen über UNOSAT gesammelt, analysiert und im Internet mit aktuellen Berichten zur Verfügung gestellt werden.“[5]
[1] „Aber wir sind uns bewusst, dass die Ereignisse in Ägypten grössere Migrationsbewegungen bis hin zu Flüchtlingsströmen auslösen könnten.“[6]
[1] „Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, hat am Sonntag auf Lampedusa die Arbeit der Behörden und Hilfsorganisationen bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms aus Nordafrika gelobt.“[7]
[1] „Die Soldaten versuchen offenbar, den Flüchtlingsstrom in die benachbarte Türkei zu unterbinden, wo bereits mehr als 10.000 Menschen Zuflucht vor den Kämpfen gesucht haben.“[8]
[1] „Indira Gandhi hatte Nixon gebeten, Pakistan zur Mäßigung zu raten und damit dem Flüchtlingsstrom nach Indien Einhalt zu gebieten.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] abebbender / abnehmender / abreißender / anhaltender / anschwellender / zunehmender Flüchtlingsstrom

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 592.
[1] Duden online „Flüchtlingsstrom
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Flüchtlingsstrom
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFlüchtlingsstrom
[1] The Free Dictionary „Flüchtlingsstrom

Quellen:

  1. Elisabeth Wehling: Debatte über Flüchtlinge - Die verkehrte Sprache. In: Spiegel Online. 18. März 2016, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 10. Juli 2018).
  2. Jakob Biazza: Framing-Check: "Flüchtlingswelle" - Wenn Menschen zur Naturkatastrophe werden. In: sueddeutsche.de. 3. Juli 2018, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 10. Juli 2018).
  3. Schauplätze. In: Le Monde diplomatique, Nummer 8425, 09.11.2007, ISSN 0026-9395. Deutschsprachige Online-Ausgabe abgerufen am 16. Juli 2011.
  4. Sven Hansen: Die Reichen zuerst. In: Le Monde diplomatique, November 2009, ISSN 0026-9395. Deutschsprachige Online-Ausgabe abgerufen am 16. Juli 2011.
  5. George Clooney, Google und UNO starten Satelliten-Überwachung im Sudan. In: Der Standard, 30.12.2010. Online-Ausgabe abgerufen 16. Juli 2011.
  6. Stefan Bühler, Heidi Gmür: «Man hat in der Integration vieles versäumt» Simonetta Sommaruga im Interview. In: Neue Zürcher Zeitung, 06.02.2011, ISSN 0376-6829. Online-Ausgabe abgerufen am 16. Juli 2011.
  7. UNHCR-Chef auf Lampedusa lobt Bewältigung des Flüchtlingsstroms. In: Liechtensteiner Volksblatt, 19.06.2011. Online-Ausgabe abgerufen am 16. Juli 2011.
  8. Syrien: 19 Tote bei Angriffen. In: FOCUS, 30.06.2011. Online-Ausgabe abgerufen am 16. Juli 2011.
  9. Dietmar Rothermund: Geschichte Indiens. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H.Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-47994-6, Seite 114.