Filialist

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Filialist (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Filialist die Filialisten
Genitiv des Filialisten der Filialisten
Dativ dem Filialisten den Filialisten
Akkusativ den Filialisten die Filialisten

Worttrennung:

Fi·li·a·list, Plural: Fi·li·a·lis·ten

Aussprache:

IPA: [fili̯aˈlɪst]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Filialist (Info)
Reime: -ɪst

Bedeutungen:

[1] Betreiber eines Einzelhandelsunternehmens mit zahlreichen Filialen
[2] Einzelhandelsunternehmen, das über viele Filialen verfügt
[3] Leiter in der Filiale eines Einzelhandelsunternehmens
[4] Seelsorger in einer Filialgemeinde
[5] Mitglied einer Filialgemeinde

Synonyme:

[2] Filialunternehmen, Mehrbetriebsunternehmen
[3] Filialleiter

Weibliche Wortformen:

[1, 3, 4] Filialistin

Oberbegriffe:

[1] Unternehmer
[2] Unternehmen
[4] Seelsorger

Beispiele:

[1] „Lars, 16, und Meike, 14, Schlecker, Kinder des größten deutschen Drogeriefilialisten Anton Schlecker, werden aus dem Elternhaus verschleppt.“[1]
[2] „Die Restrukturierungspläne von Thalia, Deutschlands größtem Filialisten, versetzen die Buch-Branche in Aufruhr.“[2]
[2] „Das Unternehmens [sic!] ist heute mit 600 Läden der größte Filialist in der Türkei.“[3]
[2] „Lange hatten große Markenhersteller eher Schwierigkeiten, sich modisch gegen massiv expandierende Filialisten wie Zara und H&M zu behaupten, deren Produkte ohne prominentes Logo auskommen.“[4]
[3] Der Schwager Theobald ist nun zum Filialisten bei unserem örtlichen Lebensmitteldiscounter aufgestiegen.
[4] „Sollen aber diese sonntägigen Prüfungen jetzt noch beibehalten werden, so dehne man die Verpflichtung zur Theilnahme an denselben wenigstens nicht, wie in Sachsen gewöhnlich, bis zum 20., sondern bloß, wie die großherzogl. weimarische Anordnung passender vorschreibt, bis zum 16. Lebensjahre aus, gestatte aber auch dem Geistlichen, besonders wenn er Filialist ist, daß er an Sonntagen, wo er Beichte und Communion abzuhalten, auch wohl noch andere Amtsverrichtungen zu vollziehen hat, die Examina aussetze; […]“[5]
[5] Heute fanden sich nur fünf Filialisten ein.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 3, 4] Duden online „Filialist
[2] Wikipedia-Artikel „Filiale
[2] Maik Becker: Auswirkungen von Online Shopping auf den stationären Einzelhandel und die Entwicklung innerstädtischer Geschäftszentren. Gießen 2000, ISBN 3-8311-0083-7, Seite 16 (Google Books)
[4, 5] Joh. Christ. Aug. Heyse, K. W. L. Heyse: Allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremdwörterbuch mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung der Wörter und genauer Angabe ihrer Abstammung und Bildung. Zehnte rechtmäßige, vermehrte und durchaus verbesserte Auflage. Hahnsche Hof-Buchhandlung, Hannover 1848, Seite 315 (Google Books)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFilialist

Quellen:

  1. Die spektakulärsten Entführungsfälle der letzten Jahrzehnte. In: Spiegel Online. 2001, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 4. März 2012).
  2. Monika Willer: Weg vom Buchsupermarkt-Image. In: DERWESTEN. 1. März 2012 (Online, abgerufen am 4. März 2012)
  3. Dieter Brandes: Einfach managen. Klarheit und Verzicht – der Weg zum Wesentlichen. Redline Wirtschaft, Frankfurt/M. 2005, ISBN 3-636-01249-5, Seite 20 (Google Books)
  4. Nina Piatscheck: Man zeigt wieder Logo. In: DIE ZEIT. Nummer 22, 24. Mai 2017, ISSN 0044-2070, Seite 22.
  5. Ueber Kirchenexamina überhaupt und die der Erwachsenen insbesondere. In: Allgemeine Kirchen-Zeitung. Ein Archiv für die neueste Geschichte und Statistik der christlichen Kirche nebst einer kirchenrechtlichen und kirchenhistorischen Urkundensammlung. Achtzehnter Jahrgang, Erster Band, Karl Wilhelm Leske, Darmstadt 1839, Spalte 1244 (Google Books)