Exfoliation

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Exfoliation (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Exfoliation
Genitiv der Exfoliation
Dativ der Exfoliation
Akkusativ die Exfoliation
[2] Exfoliation an der Flossenbürger Granitkuppel

Worttrennung:

Ex·fo·li·a·ti·on, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ɛksfoli̯aˈti̯oːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Exfoliation (Info)
Reime: -oːn

Bedeutungen:

[1] Medizin: oberflächige, großflächige Abblätterung, Abstoßung abgestorbener Teile der Haut oder Schleimhaut
[2] Geologie: Ablösung großer, ebener oder gebogener Gesteinsplatten von der darunter befindlichen Gesteinsmasse

Herkunft:

Entlehnung aus dem Lateinischen vom Verb exfōliāre → laabblättern, abstoßen[1]

Synonyme:

[1] Abblätterung, Ablösung, Abschälung
[2] Abschalung, Aufblättern, Schalenablösung, Schalenverwitterung

Oberbegriffe:

[1] Abstoßung
[2] Druckentlastungsverwitterung, Verwitterung

Beispiele:

[1] Bläschenbildung und Exfoliation des Epithels am harten Gaumen waren häufig zu konstatieren.[2]
[1] Durch Exfoliation beziehungsweise Peeling wird die Hauttönung gleichmäßiger, weil überschüssige Hautschüppchen von der Oberfläche entfernt werden.[3]
[1] Ist das Cranium entblößt, so soll man es mit einem pfriemenförmigen Instrumente oder dem Perforativtrepan siebartig bis zur Diploe durchbohren, um einerseits die Exfoliation zu verhüten, anderseits im Wege der aus den Löchern sprossenden Gefäße die Neuformation des Pericraniums anzuregen.[4]
[1] An Fingern und Händen bestanden starke Exfoliation und Fissuren, Bläschenbildung war nicht vorhanden, die Fingernägel waren normal.[5]
[1] Klinisch wird die Entwicklung einer Exfoliation beobachtet, die sich zu schweren Ulzerationen und sogar Karzinombildung steigern kann.[6]
[2] Exfoliation ist besonders häufig in Graniten entwickelt, wo sie zu rundlichen und domartigen Oberflächenstrukturen führt.[7]
[2] Druckentlastung: Frei liegende Magmatite brechen infolge von Druckentlastung – auch Abschalung oder Exfoliation genannt – auseinander.[8]
[2] Die Exfoliation ist für Wärmeküsten charakteristisch sowie auch für andere Gebiete mit starken täglichen Temperaturschwankungen.[9]
[2] Des Weiteren unterschied man zwischen physikalischer (mechanischer) Exfoliation durch Insolation und spheroidaler Verwitterung durch chemische Prozesse wie Hydration.[10]
[2] Bei der Entstehung dieser "Andesit-Rose" wirkte einerseits der Prozess der Exfoliation, der plattige Absonderung aufgrund von Druckentlastung entstehen ließ.[11]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Exfoliation
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Exfoliation
[1] Duden online „Exfoliation
[1] Pschyrembel Klinisches Wörterbuch. 266., aktualisierte Auflage. de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 3-11-033997-0, Seite 647, Eintrag „Exfoliation“.

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 428, Eintrag „Exfoliation“.
  2. Mitteilungen der Gesellschaft für Innere Medizin in Wien. Band 6, M. Perles, 1907, Seite 5 (zitiert nach Google Books).
  3. Gerhard Grospietsch: Der Einfluss von Medikamenten auf das Sonnenbaden. Gerhard Grospietsch, abgerufen am 10. April 2017.
  4. Viktor Fossel: Studien zur Geschichte der Medizin. BoD – Books on Demand, 2012, ISBN 9783955076429, Seite 129 (zitiert nach Google Books).
  5. Zentralblatt für innere Medizin. Band 54, Breitkopf, 1933, Seite 254 (zitiert nach Google Books).
  6. Naturforschung und Medizin in Deutschland, 1939-1946. Band 69, Dietrich, 1949, Seite 160 (zitiert nach Google Books).
  7. Exfoliation. GeoDZ.com, 9. Februar 2011, abgerufen am 10. April 2017.
  8. Alecia M. Spooner: Geologie für Dummies. John Wiley & Sons, 2016 (übersetzt von Ilona Hauser), ISBN 9783527687480 (zitiert nach Google Books).
  9. Exfoliation. GEOVLEX, MLU Halle-Wittenberg, 21. August 2009, abgerufen am 10. April 2017.
  10. Verwitterung und Erosion. www.mineralienatlas.de, abgerufen am 10. April 2017.
  11. Michael Hahl: Achatweg Freisen. Projektbüro proreg, 10. Oktober 2016, abgerufen am 10. April 2017.