Einlassungsfahrlässigkeit

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Einlassungsfahrlässigkeit (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Einlassungsfahrlässigkeit
Genitiv der Einlassungsfahrlässigkeit
Dativ der Einlassungsfahrlässigkeit
Akkusativ die Einlassungsfahrlässigkeit

Worttrennung:

Ein·las·sungs·fahr·läs·sig·keit, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈaɪ̯nlasʊŋsˌfaːɐ̯lɛsɪçkaɪ̯t], [ˈaɪ̯nlasʊŋsˌfaːɐ̯lɛsɪkkaɪ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Einlassungsfahrlässigkeit (Info)

Bedeutungen:

[1] rechtswidriges Verhalten durch Einlassen auf eine gefährliche Situation, vorhersehbar zum Beispiel wegen fehlender Qualifikation oder körperlicher oder geistiger Fähigkeiten

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Einlassung und Fahrlässigkeit mit dem Fugenelement -s

Synonyme:

[1] Übernahmefahrlässigkeit, Übernahmsfahrlässigkeit

Beispiele:

[1] „Wenn jemand ein Kraftfahrzeug trotz Vorliegens einer Durchfallerkrankung in Betrieb nimmt, ist ihm bereits eine Einlassungsfahrlässigkeit vorzuwerfen.“[1]
[1] „Die Klägerin treffe eine Einlassungsfahrlässigkeit, weil sie im Zug des allgemein wahrnehmbaren Freilaufs dem Krampuslauf erhöhte Aufmerksamkeit schenken und Abwehrhandlungen setzen hätte müssen.“[2]
[1] „Wann tritt der Schaden ein? Bei jenen ‚Beratern‘, die ausdrücklich ein Einmalgeschäft mit dem Kunden abgeschlossen und die Betreuung ausgeschlossen haben: Am Ende der Finanzierungsdauer, und da nützt dann auch die Klage nichts, denn wer ohne Beratung und Betreuung zu vereinbaren ein Geschäft, von dem er nichts versteht, abschließt, handelt mit Einlassungsfahrlässigkeit.“[3]
[1] „Blauäugigkeit und Überschätzung, oder wie es der KSV1870 bezeichnet: Einlassungsfahrlässigkeit ist im Vergleich zu 1990 aber stark zurückgegangen.“[4]
[1] „Bei Übernahme der Tätigkeit eines Geschäftsführers/Vorstandsmitglieds ohne die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, ist diesem in der Regel Übernahms- bzw. Einlassungsfahrlässigkeit vorzuwerfen.“[5]

Übersetzungen[Bearbeiten]

Quellen:

  1. Rechtssatz des UVS Niederösterreich vom 7. Oktober 1992
  2. Erkenntnis des österreichischen Obersten Gerichtshofes vom 17. März 2009
  3. Christine Kary: Fremdwährungskredite: "Wenn man klagen will, dann jetzt". In: DiePresse.com. 14. Juli 2013, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 23. Juni 2016).
  4. Gudrun Ostermann: Unternehmergeist ist in Österreich ausbaufähig. In: Der Standard digital. 11. Oktober 2012 (URL, abgerufen am 23. Juni 2016).
  5. Fabian Heim: Korruption und Vorstandshaftung: Compliance-Maßnahmen zur Haftungsminimierung. Diplomarbeit. Diplomica Verlag, Hamburg 2013, ISBN 978-3-8428-3510-8, Seite 8