Dunkle Materie

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des Jahres 2018 das Wort der Woche.

Dunkle Materie (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination[Bearbeiten]

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ Dunkle Materie
Genitiv Dunkler Materie
Dativ Dunkler Materie
Akkusativ Dunkle Materie
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die Dunkle Materie
Genitiv der Dunklen Materie
Dativ der Dunklen Materie
Akkusativ die Dunkle Materie
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine Dunkle Materie
Genitiv einer Dunklen Materie
Dativ einer Dunklen Materie
Akkusativ eine Dunkle Materie

Alternative Schreibweisen:

dunkle Materie

Worttrennung:

Dunk·le Ma·te·rie, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˌdʊŋklə maˈteːʁiə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Dunkle Materie (Info)

Bedeutungen:

[1] Astronomie, Physik: im Weltraum vermutete Materieform, die sich bei astronomischen Untersuchungen zwar durch ihre Gravitationswirkung bemerkbar macht, jedoch ansonsten unsichtbar ist; ihre Zusammensetzung gilt bislang als unbekannt

Herkunft:

Zusammensetzung aus dem Adjektiv dunkel und dem Substantiv Materie. Die Materie wird dunkel genannt, weil sie bisher nicht zu beobachten war und man lediglich aufgrund ihrer Gravitationswirkung auf ihre Existenz schließen kann.[1]

Synonyme:

[1] Dunkelmaterie, unsichtbare Materie

Oberbegriffe:

[1] Materie, Materieform

Unterbegriffe:

[1] Axion, Neutralino, Neutrino, Photino, Quark

Beispiele:

[1] „Dunkle Materie (DM) ist Materie, die wir nicht sehen, nicht im optischen Bereich oder im Radiobereich des Spektrums und auch nicht in einem anderen Bereich des elektromagnetischen Spektrums. Aber gewisse Beobachtungsfakten deuten darauf, dass es viel mehr Materie geben muss als bekannt ist. Da solche Materie nicht gesehen wird, wurde sie ‚Dunkle Materie‘ genannt.“[2]
[1] „Ohne Dunkle Materie würde die Entstehung großräumiger Strukturen, wie der Wabenstruktur aus Voids und Filamenten, ebenso wie die Entstehung eher kleinerer Strukturen, wie Galaxien, viel länger dauern als das Alter des Universums, das sich aus den Urknall-Modellen ergibt.“[3]
[1] „Nach neuesten Erkenntnissen nimmt man nun an, dass das Universum zu etwa 73 Prozent aus Dunkler Energie, zu 23 Prozent aus Dunkler Materie, zu rund 4 Prozent aus ‚gewöhnlicher Materie‘ (z.B. Atomen) und zu 0,3 Prozent aus Neutrinos besteht.“[4]
[1] Dunkle Materie unterteilt man in »baryonische Dunkelmaterie«, unter der man im Prinzip »normale« Materie versteht, zum Beispiel die weit entfernter Planeten oder »brauner Zwerge«, und nicht-baryonische Dunkle Materie, womit man Teilchen aus der Zeit des Urknalls meint, zum Beispiel Neutrinos.
[1] Eine andere Unterteilung der Dunklen Materie ist die in »heiße« und »kalte«.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] baryonische Dunkle Materie, heiße Dunkle Materie, kalte Dunkle Materie, nicht-baryonische Dunkle Materie

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Dunkle Materie
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Dunkle Materie
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDunkle Materie
[1] Andreas Müller: Lexikon der Astronomie. München 2007–2014 auf spektrum.de, „Dunkle Materie

Quellen:

  1. Uni Hannover, Kolloquium. Abgerufen am 14. November 2017.
  2. Uni Bonn, Astrophysik. Abgerufen am 14. November 2017.
  3. Wikipedia-Artikel „Urknall“ (Stabilversion)
  4. Lexikon Astronomie. Abgerufen am 14. November 2017.