Dreieinigkeit

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Dreieinigkeit (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Dreieinigkeit
Genitiv der Dreieinigkeit
Dativ der Dreieinigkeit
Akkusativ die Dreieinigkeit
[1] Darstellung der Dreieinigkeit in Form des Gnadenstuhls (Epitaph von 1549)

Worttrennung:

Drei·ei·nig·keit, kein Plural

Aussprache:

IPA: [dʁaɪ̯ˈʔaɪ̯nɪçkaɪ̯t], [dʁaɪ̯ˈʔaɪ̯nɪkkaɪ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Dreieinigkeit (Info)
Reime: -aɪ̯nɪçkaɪ̯t, -aɪ̯nɪkkaɪ̯t

Bedeutungen:

[1] Religion, Christentum: Dogma der Wesenseinheit von Gottvater, Jesus Christus und dem Heiligen Geist
[2] übertragen: eine Dreiergruppe (Personen, Dinge), die so fest zusammengehört, dass sie als Einheit wahrgenommen wird

Herkunft:

trinitas wie dreieinheit, althochdeutsch drînissa drînussida, niederländisch drieeenigheid, ags. þrinesse, englisch trinity, dänisch treenighed.[1]
Dieser Ausdruck wurde erst im 4. Jahrhundert nach Christi in die christliche Glaubenslehre aufgenommen[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Dreifaltigkeit, Trinitarismus

Gegenwörter:

[1] Antitrinitarismus

Oberbegriffe:

[1] Dogma, Einigkeit
[2] Einheit

Beispiele:

[1] „Die figürliche Darstellung der Dreieinigkeit kennt mehrere Typen: 1. die auf Genesis 18,2 beruhende Darstellung von drei einander ähnlichen Männern, 2. Gottvater und Sohn nebeneinander thronend, zwischen ihnen die Taube, 3. der Gnadenstuhl: Gottvater hält das Kreuz mit dem Sohn; die Taube erscheint darüber oder daneben.“[3]
[1] „Noch Augustinus bekämpfte das Dreieck als Symbol der gerade (in Nicäa 325 und Konstantinopel 381) verkündeten Dreieinigkeit Gottes, und erst im Barock wurde dem Dreieck ein Auge eingepflanzt zu einem neuen Symbol für die Allmacht, Allgegenwart und Allwissenheit Gottes.“[4]
[1] „Müller, Ökumene-Beauftragter der Bischofskonferenz, lehnt zwar wie das ZdK jede Judengegnerschaft als »Verrat« am Christusbekenntnis ab. Doch wendet sich Müller dagegen, den Unterschied zwischen beiden Religionen nur in der Vorstellung der Menschwerdung Jesu Christi und in der Lehre von der Dreieinigkeit zu sehen.“[5]
[1] „Die orthodoxen, katholischen und evangelischen Kirchen verstehen ihre Lehre von der Trinität (Dreieinigkeit Gottes) nicht als eine Trias (Götterdreiheit), also nicht als eine Dreiheit aus drei verschiedenen, zusammengehörenden Gottheiten – auch wenn viele Nichtchristen die Trinitäts-Lehre so auffassen.“[6]
[2] „In der Debatte über die richtige Reaktion Deutschlands auf Putins Reconquista fließen gleich drei mächtige Strömungen zusammen, die in fast jedem außenpolitischen Grundsatzdiskurs spürbar sind: Pazifismus, Neutralismus und ein mehrschichtiger Antiamerikanismus. Gegen diese traditionsreiche außenpolitische Dreieinigkeit der Deutschen anzuargumentieren verlangt einen langen Atem.“[7]
[2] „Sein Geburtshaus in der Lübecker Straße 13 in Berlin-Moabit wurde gleichsam eingerahmt von der Dreieinigkeit Militär, Justiz und Industrie.“[8]
[2] „Es kulminiert damit zugleich die subtile Komik, daß Pomp und Sog des Gesamtkunstwerks ausgerechnet einem epischen Erzählen ausgeliefert werden, das locker und urban den Bann auflöst und die Dreieinigkeit von Musik, Wort und Bild einebnet […].“[9]
[2] „Im Zeichen unserer ausschweifend schönen Bücher wollen wir weiter die notwendige Dreieinigkeit von kunstvoller Buchkultur, leidenschaftlichem Buchhandel und anspruchsvollen Lesern befördern.“[10]
[2] „Die Dreieinigkeit von Felbinger, Kraft und Schneider in der Kritik an der CSU-FDP-Koalition bekam später auf konkrete Nachfragen zu Einzelthemen Risse: […].“[11]

Wortbildungen:

Dreieinigkeitsleuchter, Dreieinigkeitsring

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Dreieinigkeit
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Dreieinigkeit
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Dreieinigkeit
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDreieinigkeit
[1] The Free Dictionary „Dreieinigkeit
[1] Duden online „Dreieinigkeit
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Dreieinigkeit“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Dreieinigkeit

Quellen:

  1. Dreieinigkeit woerterbuchnetz.de, abgerufen am 6. Juni 2014
  2. Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände
  3. Dreieinigkeit www.wissen.de, abgerufen am 6. Juni 2014
  4. Josef Herbrot: Die Macht der Symbole. In: Zeit Online. Nummer 42, 15. Oktober 1993, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 19. Juni 2014).
  5. Gernot Facius: Katholische Kirche beharrt auf Judenmission. In: Welt Online. 16. April 2009, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 19. Juni 2014).
  6. Wikipedia-Artikel „Trais (Religion)“ (Stabilversion)
  7. Berthold Kohler: Die deutsche Dreieinigkeit. In: FAZ.NET. 22. Mai 2014 (URL, abgerufen am 19. Juni 2014).
  8. Michael Hepp: Tucholsky, Kurt. Seite 7, abgerufen am 19. Juni 2014 (Leseprobe).
  9. Eva Schmidt-Schütz: Thomas Mann Jahrbuch. Band 12 – 1999. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2000, Seite 256 (Zitiert nach Google Books, Google Books).
  10. Vorwort der Frühjahrs-Vorschau 2014 des Verlages „Die Andere Bibliothek“. Abgerufen am 19. Juni 2014 (Leseprobe).
  11. Michael Fillies: Dreieinigkeit auf dem Podium mit Rissen. In: mainpost.de. Abgerufen am 19. Juni 2014.