Drecksloch

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Drecksloch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Drecksloch die Dreckslöcher
Genitiv des Dreckslochs
des Drecksloches
der Dreckslöcher
Dativ dem Drecksloch
dem Drecksloche
den Dreckslöchern
Akkusativ das Drecksloch die Dreckslöcher

Nebenformen:

Dreckloch

Worttrennung:

Drecks·loch, Plural: Drecks·lö·cher

Aussprache:

IPA: [ˈdʁɛksˌlɔx]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Drecksloch (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich, abwertend, derb: sehr schmutziger meist ärmlicher Ort, an dem man lebt, beispielsweise ein Zimmer, eine Wohnung, ein Stadtviertel, eine Stadt

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Dreck und Loch sowie dem Fugenelement -s

Sinnverwandte Wörter:

[1] Drecksstall, Rattenloch, Saustall, Schweinestall

Oberbegriffe:

[1] Loch

Beispiele:

[1] „Viele Menschen sind von dem Müllproblem regelrecht angewidert: »Der Müll ekelt mich an. Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Unser einstmals so schönes Kinshasa ist zu einem großen Drecksloch verkommen«, sagt eine Frau zur DW.“[1]
[1] [Luanda:] „»Doch der größte Teil dieser Stadt ist ein einziges Drecksloch, um es krass zu formulieren.«“[2]
[1] „Sie findet es spannend zu sehen, dass das heute so lebenswerte Wien »vor weniger als hundert Jahren ein Drecksloch war mit Null Lebensqualität«.“[3]
[1] „Ich will raus aus diesem Drecksloch.[4]
[1] „Gleichzeitig wird Trump Rassismus vorgeworfen. Zuletzt attackierte er auch mehrfach afroamerikanische Politiker, Politikerinnen und Geistliche und nannte den mehrheitlich von Schwarzen bewohnten Wahlkreis Baltimore »ein von Ratten und Nagetieren befallenes Drecksloch«.“[5]
[1] „In der chaotisch gewachsenen Stadt grassierten Gewalt, Prostitution und Frauenhandel. «Wir machen wirklich mit jedem Drecksloch Geschäfte», kommentiert er die Tatsache, dass Gold aus «La Rinconada» auch in der Schweiz verarbeitet wird.“[6]
[1] „Uxbal (Javier Bardem) lebt mit seinen beiden Kindern in einem heruntergekommenen Viertel von Barcelona in einem «Drecksloch» von Wohnung.“[7]
[1] „Frances’ alkoholkranker Vater wohnt allein in einem Drecksloch und vergisst immer wieder, seiner Tochter Geld zu überweisen.“[8]
[1] „Nebenan logieren die afghanischen Polizisten. Es ist ein Drecksloch ohne fließend Wasser und Strom, mit sechs Dixie- Klos für 160 Mann. Ratten und Mäuse nagen an den Vorräten. Der Schimmel blüht an den Decken.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: kleines / schmutziges Drecksloch
[1] mit Verb: in einem Drecksloch hausen / leben / wohnen
[1] mit Verb: in ein Drecksloch ziehen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Drecksloch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Drecksloch
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDrecksloch

Quellen:

  1. Kossivi Tiassou: Afrika – Kinshasa versinkt im Müll. In: Deutsche Welle. 18. November 2018 (URL, abgerufen am 17. Oktober 2022).
  2. Eva Bolhoefer: Marietta Slomka : "Afrika ist kein armer Kontinent". In: Zeit Online. 2011-06-26, ISSN 0044-2070 (Interview mit der Journalistin Marietta Slomka, URL, abgerufen am 17. Oktober 2022).
  3. So geht Krimi. fm4v3.orf.at, Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts, Wien, Österreich, 27. März 2017, abgerufen am 17. Oktober 2022.
  4. Franka Lu: Emigration aus China – Zeit zu gehen. In: Zeit Online. 2022-07-28, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 17. Oktober 2022).
  5. USA schicken Geiselexperten – Nächstes Manöver in ASAP-Rocky-Prozess. news.orf.at, ORF Online und Teletext GmbH & Co KG, Wien, Österreich, 31. Juli 2019, abgerufen am 17. Oktober 2022.
  6. Georg Humbel: Dreckiges Gold - Schweizer Goldschmelze Metalor unter Verdacht. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 13. März 2019 (URL, abgerufen am 17. Oktober 2022).
  7. Film-Tipp des Tages: «Biutiful». In: Schweizer Radio und Fernsehen. (URL, abgerufen am 17. Oktober 2022).
  8. Nina Apin: Working-Class-Wahlverwandtschaften. In: taz.de. 13. November 2019, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 17. Oktober 2022).
  9. Michael Schmidt: Afghanistan – Wie deutsche Soldaten am Hindukusch an ihre Grenzen stoßen. In: Zeit Online. 2010-12-10, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 17. Oktober 2022).
  10. Cambridge Dictionaries: „hellhole“ (britisch), „hellhole“ (US-amerikanisch)
  11. Cambridge Dictionaries: „shithole“ (britisch), „shithole“ (US-amerikanisch)