Dragonade

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Dragonade (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Dragonade die Dragonaden
Genitiv der Dragonade der Dragonaden
Dativ der Dragonade den Dragonaden
Akkusativ die Dragonade die Dragonaden

Worttrennung:

Dra·go·na·de, Plural: Dra·go·na·den

Aussprache:

IPA: [dʁaɡoˈnaːdə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Dragonade (Info)
Reime: -aːdə

Bedeutungen:

[1] historisch, meist im Plural: Strafmaßnahme König Ludwigs XIV. von Frankreich gegen protestantische Kamisarden und andere Hugenotten
[2] drastische, brutale Strafmaßnahme

Herkunft:

von gleichbedeutend französisch dragonnade → fr entlehnt[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Zwangsbekehrung, Zwangskonversion
[2] Abschreckungsmaßnahme, Gewalttat

Gegenwörter:

[2] Ermahnung, Verweis

Oberbegriffe:

[1, 2] Strafmaßnahme

Beispiele:

[1] „Es sind hier ganz andere schlimmere Dinge vorgekommen, als bei den mit Recht so verschrieenen Dragonaden Ludwig 's XlV. in Frankreich, anderthalb Jahrhunderte später.“[2]
[2] „Mit Recht erinnert Dodel-Port an die schrecklichen Verfolgungen, denen die österreichischen Protestanten noch im achtzehnten Jahrhundert durch die geistlichen Machthaber unterworfen wurden. Und hier liegt eine Dragonade vor: brutale Gewalt gegen unwillkommene Überzeugung.“[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Dragonade
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Dragonade
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Dragonade
[1, 2] Duden online „Dragonade

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 360.
  2. Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Bände 9-10, Carl Eduard Vehse. Abgerufen am 16. Dezember 2019.
  3. Heimgarten, Band 32, 1908. Abgerufen am 16. Dezember 2019.