Displaced Person

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Displaced Person (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Displaced Person die Displaced Persons
Genitiv der Displaced Person der Displaced Persons
Dativ der Displaced Person den Displaced Persons
Akkusativ die Displaced Person die Displaced Persons

Worttrennung:

Dis·placed Per·son, Plural: Dis·placed Per·sons

Aussprache:

IPA: [dɪsˌplɛɪ̯st ˈpœːɐ̯sn̩],[1] [dɪsˌpleːst ˈpœːɐ̯sn̩],[1] [ˈdɪsplɛɪ̯st ˈpœːɐ̯sn̩],[2] [dɪsˈpleɪst ˈpəːsn][3]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Displaced Person (Info)

Bedeutungen:

[1] historisch: ausländische Zivilperson, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland (oder in die von der Wehrmacht besetzten Gebiete) vor allem zwecks Zwangsarbeit verschleppt wurde oder ferner dorthin geflüchtet ist, und sich bei Kriegsende noch immer innerhalb der Grenzen des damaligen deutschen Reichsgebietes (oder in den besetzten Gebieten) aufhielt

Abkürzungen:

[1] DP, D. P.

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine seit 1947 (siehe 1. Beispielsatz) bezeugte und seit 1948 lexikalisierte[4] Entlehnung des englischen Begriffes displaced person → enverschleppte Person[2][3][5].[6]

Oberbegriffe:

[1] Zivilperson

Beispiele:

[1] „Er ist 79 Jahre alt und heißt Nicholas v. Horthy. Beruf: Admiral und Reichsverweser a. D., zur Zeit Displaced Person.[7]
[1] „Die Auswanderung der Displaced Persons kann als abgeschlossen gelten.“[8]
[1] „Displaced Persons, das waren neben den jüdischen Überlebenden Zwangsarbeiter aus den von den Nazis besetzten Ländern, deutsche Flüchtlinge aus Schlesien und Ostpreußen, aber auch ehemalige KZ-Wächter aus der Ukraine, die es nach Deutschland verschlagen hatte.“[9]
[1] „Dann, ab 1950, wurde es ein Durchgangslager für ‚Displaced Persons‘, Zwangsarbeiter aus dem Osten und deutschstämmige Flüchtlinge, die es als Kriegsgefangene oder Emigranten nach Deutschland verschlagen hatte - die aber in ihre nun kommunistischen Herkunftsländer nicht zurückkonnten oder nicht wollten.“[10]
[1] „In Wien erlebt Celan die Stationen eines kurzen Aufenthalts. Er findet Unterkunft in einem Lager für Displaced Persons, dem ehemaligen Rothschild-Spital, das während der Zeit des Nationalsozialismus das am längsten in Betrieb gebliebene jüdische Krankenhaus gewesen war; später übersiedelt er in die Pension Pohl oder wohnt kurz bei Freunden.“[11]
[1] „Sie singt polnisch, sie freut sich, sie müht sich: eine Greisin, die in jungen Jahren als Displaced Person nach Berlin kam.“[12]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Displaced Person
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Displaced Person
[1] Duden online „Displaced Person
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Displaced Person“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Displaced Person“ auf wissen.de
[1] Broder Carstensen (Begründer), fortgeführt von Ulrich Busse und Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 1: A - E, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-012854-3, DNB 931395585, Stichwort »Displaced Person«, Seite 376.
[1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Displaced Person«, Seite 215.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Displaced Person«, Seite 346.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort „Displaced Person“, Seite 439.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Displaced Person«, Seite 313.
  2. 2,0 2,1 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort „Displaced Person“, Seite 439.
    Duden online „Displaced Person
  3. 3,0 3,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Displaced Person«, Seite 346.
  4. Siehe Wilhelm Liebknecht: Volksfremdwörterbuch. 21., neu bearbeitete, berichtigte und vermehrte Auflage. Dietz, Berlin 1948.
  5. Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Displaced Person«, Seite 215.
    Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Displaced Person“ auf wissen.de
    Wahrig Fremdwörterlexikon „Displaced Person“ auf wissen.de
  6. Broder Carstensen (Begründer), fortgeführt von Ulrich Busse und Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 1: A - E, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1993, ISBN 3-11-012854-3, DNB 931395585, Stichwort »Displaced Person«, Seite 376.
  7. Löcher im Sofa. Ungarische Reichsverwesung. In: DER SPIEGEL. Nummer 10, 8. März 1947, ISSN 0038-7452, Seite 3 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 12. November 2019).
  8. Weniger Auswanderer. In: DIE ZEIT. Nummer 33, 18. August 1955, ISSN 0044-2070, Seite 7 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 12. November 2019).
  9. Ein Wartesaal im Feindesland. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Oktober 1994, ISSN 0174-4917, Seite 15.
  10. Konrad Lischka: Die Erben des Konzentrationslagers. In: taz.die tageszeitung. Nummer 6059, 4. Februar 2000, ISSN 1434-4459, Seite 13 (taz Print-Archiv-URL, abgerufen am 12. November 2019).
  11. Paul Jandl: Bahndämme, Wegränder, Ödplätze. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Dezember 2001, ISSN 0376-6829, Seite 25 (NZZ Archiv-URL, abgerufen am 12. November 2019).
  12. Maria Ossowski: Die Kunst des Alltäglichen. In: Jüdische Allgemeine. Wochenzeitung für Politik, Kultur, Religion und jüdisches Leben. 23. August 2018, ISSN 1618-9698, Seite 17 (Onlineversion vom 21.03.2018: URL, abgerufen am 12. November 2019).