Diskussion:versnoben

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Nach § 4 E1 müsste es doch eigentlich versnobben heißen (vgl. jobben, jetten). In der 20. Auflage des Rechtschreibdudens (1991, also vor der Reform) fand sich versnobt, aber im Wörterverzeichnis des RDR ist weder versnoben noch versnobt eingetragen, eine konsequente Anwendung der aktuellen Rechtschreibung führt zu versnobben und versnobbt. LEO hat sowohl versnobbt als auch versnobt. Siehe andererseits meine Erklärung zu handicapen und Handicapper. Im RDR-Wörterverzeichnis findet sich snobistisch, da fällt die Betonung aber auf die zweite Silbe (laut dem Ausspracheduden wird snobistisch mit [o] gesprochen). -- IvanP (Diskussion) 23:03, 10. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]

Alexander Gamauf, ist im ÖWB versnoben/versnobben oder versnobt/versnobbt verzeichnet? -- IvanP (Diskussion) 22:00, 10. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]

Hallo IvanP, im ÖWB (43. AUflage) gibt es zwar kein „versnoben“ (oder „versnobben“), dafür aber „versnobt“ (und kein „versnobbt“). Gruß --Udo T. (Diskussion) 22:07, 10. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Danke. -- IvanP (Diskussion) 22:09, 10. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Achja, duden.de hat auch nur „versnobt“, siehe „Duden online „versnobt““. Dafür ist aber im Ausspracheduden „versnoben“ (mit [fɛɐ̯ˈsnɔbn̩]) verzeichnet. Gruß --Udo T. (Diskussion) 22:13, 10. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]
@IvanP: Udo T. hat ja schon prompt reagiert. Ergänzend wäre noch zu erwähnen, dass man locker fünf Zitate findet, in dem der Ausdruck versnobben belegt werden könnte. Gruß, Alexander Gamauf (Diskussion) 00:20, 11. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Scheinpartizipien: Das deutsche Partizip in der Verwaltungs- und Behördensprache und seine spanischen Äquivalenzen. Universität Santiago de Compostela, Seite 63 (Zitiert nach Google Books)
Ich muss aber zugeben, dass mir der Satz „Sie versnobten immer mehr“ durchaus nicht ungewöhnlich erscheint, „Sie versnoben immer mehr“ und „Sie versnobben immer mehr“ erscheinen mir – ebenso wie die bei Canoo angegebenen Imperative – hingegen höchst ungewöhnlich. -- Peter -- 17:23, 11. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Es könnte für versnobt als Schreibweise eines Pseudopartizips argumentiert werden: Aus Snob wurde abgeleitet mit dem Zirkumfix ver-…-t und da beim entstandenen Wort auf den betonten Vokal nicht nur ein Konsonant, sondern zwei Konsonanten ([pt]) folgen, wird das b nicht verdoppelt. Doch das Verb versnobben müsste mit zwei b geschrieben werden und das (echte!) Partizip Perfekt des Verbs getreu dem Stammprinzip auch. -- IvanP (Diskussion) 12:12, 12. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]
@Ivan: Es ist immer wieder schön, wie einfach du mir erklärst, was ich gemeint habe. Ohne Ironie! Was ist dann aber mit dem Präteritum „sie versnobten“? Auch hier folgen zwei Konsonanten auf den betonten Vokal. Kann es auch von versnobben stammen? Gruß und Dank, Peter -- 12:14, 12. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Peter, nach dem Stammprinzip bleibt das Doppel-b in allen Verbformen erhalten. Wenn also jobben geschrieben wird, dann auch gejobbt, jobbten usw. Im Satz „Sie versnob(b)ten immer mehr“ ist versnob(b)ten eindeutig eine Verbform (Präteritum, wie du ja selbst sagst) und kein Pseudopartizip, daher versnobbten. -- IvanP (Diskussion) 12:31, 12. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Zum Vergleich: Duden online erkennt sowohl hipste als auch hippste an; das Superlativsuffix -st fängt nicht mit Vokal an, es gibt aber auch die Form -est, damit lässt sich die Schreibweise mit zwei p erklären. -- IvanP (Diskussion) 09:11, 12. Aug. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Dr. Sabine Krome (Geschäftsführerin des Rates für deutsche Rechtschreibung) gab mir mit verslummen recht, schrieb mir aber auch, dass in dem genannten Fall das Grundwort Slum bereits weitgehend lexikalisiert und integriert ist und dass so auch in den abgeleiteten Formen verslumen, verslumt oder Verslumung im Schreibusus meist keine Konsonantenverdoppelung zur Kennzeichnung des vorangehenden kurzen Vokals erfolgt. „Da aber etwa im Internet, wie Sie über Google ermittelt haben, auch die Doppelformen in höherer Zahl anzutreffen sind, muss dieses Beispiel in jedem Fall auf der Basis verschiedener digitaler Korpora weiter beobachtet werden. Dies ist die Aufgabe des Rats für deutsche Rechtschreibung. Die Lemmata Slum, verslumen und Verslumung wären also unbedingt Neuaufnahme-Kandidaten für das Amtliche Wörterverzeichnis, die eine prototypische Ableitung in Bezug auf andere neue Anglizismen ermöglichen sollten.“
Ich hätte mir in OWID eigentlich eine Korrektur zu verslummen erhofft, es mag zwar sein, dass der Schreibusus eher zu verslumen tendiert, das könnte aber daran liegen, dass es Wörterbücher eben so vorgeben. Dr. Bopp: „Wenn ‚Slum‘ weitgehend lexikalisiert und integriert ist, müsste eigentlich ‚Slumm‘ [oder ‚Slamm‘! – Ivan] geschrieben werden (vgl. § 2). Man kann dann ‚Slum‘ schreiben, wenn es noch ein Fremdwort ist oder wenn § 4.1 zur Anwendung kommt. In allen Fällen führt dies eigentlich zur Schreibung ‚verslummen‘ mit zwei m. Für die Schreibung ‚verslumen‘ spricht dann nur noch der ‚Schreibusus‘.“ -- IvanP (Diskussion) 14:53, 29. Jan. 2020 (MEZ)[Beantworten]

Na toll: In Duden online und anderen Wörterbüchern steht verslumen (auch schon in der 20. Auflage des Rechtschreibdudens, aber nicht im Wörterverzeichnis des RDR!) statt verslummen und Verslumung statt Verslummung. Im Englischen wird zum Beispiel snobbish und slumming geschrieben. -- IvanP (Diskussion) 13:16, 12. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]

Dazu sag ich nur dat, Peter -- 13:17, 12. Okt. 2018 (MESZ)[Beantworten]

Hallo Udo T., kennt das ÖWB eigentlich Start-und-Lande-Bahn? Das großgeschriebene Lande- ist mir ein Graus. -- IvanP (Diskussion) 14:10, 1. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]

Hallo IvanP, ja, es gibt in der 43. Auflage des ÖWB tatsächlich „Start-und-Lande-Bahn“. Ich selber meine ja, dass „Start-und-Landebahn“ sinnvoller wäre... Gruß --Udo T. (Diskussion) 14:17, 1. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Für mich ist Start- und Landebahn das einzig sinnvolle. Gruß, Peter -- 08:52, 2. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]

In Duden online finden sich auch Lese-Rechtschreib-Schwäche (Rechtschreib- statt Rechtschreibe-, das von Bopp in Betracht gezogene Argument „groß, weil es mit dem Fugenelement e steht und dadurch gewissermaßen substantiviert ist [?]“ zieht hier also nicht) und Schreib-Lese-Speicher. -- IvanP (Diskussion) 11:21, 23. Mär. 2020 (MEZ)[Beantworten]

Ich kenne bei meinen Schülern auch nur eine Lese-Rechtschreib-Schwäche und keine Lese-Rechtschreibe-Schwäche, kann es aber nicht begründen. Vielleicht kommt es daher, dass es zwar eine Rechtschreibung gibt, die Lesung aber etwas anderes bedeutet. Gruß und vielen Dank für Deine interessanten Diskussionen, Peter -- 13:28, 12. Aug. 2019 (MESZ) [Beantworten]
Peter, es geht mir um die Groß-/Kleinschreibung, Bopp meinte nämlich zu Start-und-Lande-Bahn: „Ist das Element lande in dieser Zusammensetzung groß- oder kleinzuschreiben? Für beides gibt es Argumente: klein, weil es eine Verbform ist [?]; groß, weil es mit dem Fugenelement e steht und dadurch gewissermaßen substantiviert ist [?]. Die Fragezeichen sollen angeben, dass ich zwar zur Großschreibung (Start-und-Lande-Bahn) neigen würde, dies aber nicht wirklich eindeutig begründen kann. Außerdem bin ich, wie oben gesagt, sowieso für Start- und Landebahn.“ Davon abgesehen, dass mich das mit dem Fugenelement sowieso nicht überzeugt, steht Rechtschreib- ohne Fugenelement, dennoch schreiben Duden und canoonet (!) Lese-Rechtschreib-Schwäche statt Lese-rechtschreib-Schwäche. -- IvanP (Diskussion) 13:43, 12. Aug. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Eben, ich höre in der Lese-Rechtschreib-Schwäche eher die Rechtschreibung oder das Rechtschreiben als das Verb heraus. Gruß und Dank für Deine Antwort, Peter -- 13:49, 12. Aug. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Jetzt doch noch etwas von mir dazu (@Peter): Ich sehe in Lese-Rechtschreib-Schwäche kein Substantiv Rechtschreibung, damit wäre ja …-Rechtschreibungs-Schwäche zu erwarten. Enthalten ist eben ein Verbstamm. Vielleicht wäre aber ein Argument, dass ein Verbstamm an sich keiner Wortart zugeordnet werden kann und sich die Schreibweise daher einfach nach der Wortart des gesamten Wortes richtet – also lese-rechtschreib-schwach (kommt wirklich vor), aber Lese-Rechtschreib-Schwäche.
Natürlich könnte Lese-Rechtschreib-Schwäche als Kompositum aus Rechtschreib-Schwäche verwendet werden statt als dreigliedriges Kompositum aus les(e)-, rechtschreib- und Schwäche, dann ist das mit der Großschreibung klar – in diesem Fall ist es aber nicht notwendig, zwei Bindestriche zu setzen (Leserechtschreibschwäche, zur besseren Lesbarkeit genügt Lese-Rechtschreibschwäche), zudem wäre die Bildung ungünstig, da nicht so gut ersichtlich ist, womit das lese- im Zusammenhang steht: ‚Rechtschreibschwäche, die auch das Lesen betrifft‘? WTF? -- IvanP (Diskussion) 19:28, 17. Okt. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Am logischsten wäre für mich die Leseschwäche und RechtschreibschwächeLese- und Rechtschreibschwäche analog zur von Dir oben erwähnten Start- und Landebahn. Gruß, Peter -- 08:37, 18. Okt. 2019 (MESZ)[Beantworten]
@Peter: Man könnte freilich auch Lese-/Rechtschreibschwäche* schreiben. Der Duden schreibt Schlaf-wach-Rhythmus. Statt des Substantivs Schlaf und des Adjektivs wach – unterschiedliche Wortarten! – könnte man aber die Verbstämme schlaf- und wach- zugrunde legen, so kommt Schlaf-Wach-Rhythmus (analog zu Start-und-Lande-Bahn) mit großgeschriebenem Wach- zustande. (* Zum Vergleich: Der Duden hat Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätsstörung, Wikipedia Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Alles vertretbar.) -- IvanP (Diskussion) 11:45, 21. Mär. 2020 (MEZ)[Beantworten]