Diskussion:unterliegen

Grundsatzdiskussion: Alternative Bedeutungen ohne Bekanntheit

... Für Fälle wie das trennbare "unterliegen", zu denen sich in dreieinhalb Jahren niemand ein Beispiel ausdenken konnte, brächten wir eine Markierung "ungebräuchlich". Solchen angeblichen Worten liegt offenbar keine Basis unter. Mir wird jetzt gleich eine Matratze unterliegen. Nein, nicht dass ich mit ihr kämpfte, bis sie mir unterläge. Sie läge mir nur unter. Sagt kein Mensch. Schreibt kein Mensch. Deswegen Markierung, IMHO. --Dan-yell (Diskussion) 00:27, 1. Jun. 2017 (MESZ)

Ich vermute, dass das Verb eher ohne Dativobjekt benutzt wird. An den folgenden Sätzen kann ich zum Beispiel nichts Komisches finden: Zum Schutz der Matratze trägt der Patient nachts Windeln und zusätzlich liegt noch eine wasserdichte Betteinlage unter. Um Kratzer durch die Marmorbüste auf der Kommode zu vermeiden, sorgte Großvater dafür, dass stets ein Häkeldeckchen unterlag. Auf dem Büfett stehen sechs verschiedenfarbige Teller und gemäß dem Wunsch der Gastgeberin liegen die farblich passenden Tischsets unter. Elleff Groom ⁓ ☞ Коллоквиум 02:28, 1. Jun. 2017 (MESZ)

„… liegt noch eine wasserdichte Betteinlage unter“ klingt für mich ähnlich norddeutsch wie „da weiß ich nichts von“. Ich hätte „… liegt noch eine wasserdichte Betteinlage darunter“ geschrieben. Gruß in die Runde, Peter -- 04:11, 1. Jun. 2017 (MESZ)

Ich als Norddeutscher hätte dann für eine norddeutsche Formulierung noch an einer Stelle ein „da“ erwartet: „liegt [da] noch eine wasserdichte Betteinlage [da] unter“. Das wäre dann allerdings nicht mehr der Gebrauch von unterliegen, sondern von unter (etwas) liegen. Vielleicht hilft es beim Abschütteln der norddeutschen Assoziation, das unter stark zu betonen (liegt UNter). Wenn es norddeutsch sein soll, würde ich weder liegt noch unter betonen, sondern die BETTeinlage. ;-) Aber ansonsten stimmt deine Äußerung ja, denn darunterliegen ist als Synonym angegeben. Elleff Groom ⁓ ☞ Коллоквиум 14:26, 1. Jun. 2017 (MESZ)

Elleff Grooms Beispiele ohne Dativobjekt kommen mir brauchbar vor. Bei Duden findet sich das Verb als "umgangssprachlich" und "selten oder gar nicht im Dudenkorpus belegt" (also kaum schriftlich verwendet). Ich würde diese Infos und ausgewählte Beispiele einbauen. Hier angesprochene regionalen Verwendungen scheinen (allgemein) noch eine ganz schöne Herausforderung zu werden. Schönes langes WE an alle --Dan-yell (Diskussion) 15:40, 4. Jun. 2017 (MESZ)

„Hilfsverb haben: einer Sache ausgesetzt sein; davon beeinflusst, bestimmt werden“

Ich könnte mir auch „Die Inhalte von Patientengesprächen sind der Schweigepflicht unterlegen.“ vorstellen. Gruß in die Runde, Peter -- 04:39, 1. Jun. 2017 (MESZ)

Intuitiv klingt das für mich, als ob die Inhalte gegen die Schweigepflicht in einem Wettkampf verloren haben. Bin vielleicht zu norddeutsch … ;-) Elleff Groom ⁓ ☞ Коллоквиум 14:29, 1. Jun. 2017 (MESZ)

Ja. Für mich klingt es so, als wären sie körperlich schwächer – ohne kämpfen zu müssen. Wahrscheinlich würde ich – obwohl aus dem Süden – das Präteritum nehmen. Gruß und Dank für Deine Antwort, Peter -- 16:41, 1. Jun. 2017 (MESZ)