Diskussion:tendenziell

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Alternative Schreibung[Bearbeiten]

Die alternative Rechtschreibung, wie bei „potenziell --> potentiell“, fehlt. Potentiell wird deswegen mit „T“ geschrieben, weil es von „potentia“ abstammt. Die Schreibung mit „Z“ für richtiger zu halten, nur weil es das Wort „Potenz“ gibt, ist schlichtweg falsch. Was einem ästhetisch lieber gefällt, ist einem selbst natürlich überlassen – gleich bleibt dennoch, dass potentiell, tendentiell, essentiell, usw., richtig sind und ihre Schreibung bedarf keiner Änderung.
Was mein Problem ist: Es gibt keine Seite mit der existenten „Alternativschreibung“, und sie sollte erstellt werden.
(Der vorstehende Beitrag stammt von 176.198.116.20 – 4.2.2013, 21:11 (MEZ) – und wurde nachträglich unterschrieben.)

Die Schreibung tendentiell stand nach meiner Recherche nie im Duden. Überhaupt taucht tendenziell im westdeutschen Duden erst in der 16. Auflage 1967 und in der DDR-Ausgabe in der 17. Auflage 1976 auf (immer mit z). Vorher war bei Tendenz nur tendenziös als Adjektiv verzeichnet. Auch Canoo gibt keinen Hinweis auf eine alternative Schreibweise: [1]; anders bei potenziell: [2]. Es gibt also offenbar keine Belege für die Schreibweise tendentiell, so dass dieser Eintrag nicht angelegt werden kann. Elleff Groom ➜ Коллоквиум 22:24, 4. Feb 2013 (MEZ).
Die Uni Marburg, wie übrigens auch der Duden selbst, der mir in analoger Form vorliegt, gibt die alternative Schreibweise auch an: http://staff-www.uni-marburg.de/~schittek/rechtsch.htm#2.1
(Der vorstehende Beitrag stammt von 89.12.49.104 – 29.9.2014, 02:08 (MESZ) – und wurde nachträglich unterschrieben.)
Welche Duden-Auflage soll das sein? Ich habe gerade in der Bibliothek in den Auflagen 18 (West) (1980) durchgehend bis 25 (2009) sowie im Duden-Fremdwörterbuch West 4. Auflage (1982) nachgeschaut - in all diesen Auflagen findet sich das Wort nur mit z. -- Paul Haferstroh (Diskussion) 19:04, 29. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Es gibt (zu meiner Verwunderung) zahlreiche Suchmaschinenbuchtreffer, z. B. „Große Wortschatzausschnitte, tendentiell der ganze Wortschatz, werden analysiert, um dann schrittweise einer Strukturierung in Wortfelder zugeführt zu werden.“ in Thomas T. Ballmer, Waltraud Brennenstuhl: Deutsche Verben. Gunter Narr, Tübingen 1986, Seite 22 (Zitiert nach Google Books) Gruß, besonders an Karl-Heinz, aus dessen Fachbereich ja dieses Buch ist, Peter -- 09:53, 30. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Duden, Richtiges und gutes Deutsch, 5. Aufl. 2001, 292, gibt an: existenziell/existentiell: "Nach den neuen Rechtschreibregeln wird wegen der Nähe zum Substantiv Existenz existenziell geschrieben. Die bisherige Schreibung existentiell bleibt aber auch korrekt." Ähnlich S. 678 potenziell/potenziell. Duden Dt. Universalwörterbuch 2011 führt ebenfalls beide Schreibweisen an. Mir ist nicht klar, warum diese Regel nicht auch für tendenziell gelten soll. Grüß Euch! Dr. Karl-Heinz Best (Diskussion) 12:15, 30. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Ist jetzt mal eine reine Vermutung von mir: bei „existenziell/existentiell“ könnte man argumentieren, dass es sowohl „Existenz“ als auch „existent“ gibt. Ebenso bei „potenziell/potentiell“: es gibt „Potenz“ und „potent“. Bei „tendenziell“ hingegen fällt mir nur „Tendenz“ ein und „tendent“ gibt es ganz offensichtlich nicht. Gruß --Udo T. (Diskussion) 12:27, 30. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Leuchtet mir ein. Aber differentiell ohne Different oder different: [3] Gruß euch beiden, Peter -- 12:40, 30. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Wieso? Es gibt doch sowohl „Differenz“ als auch „different“ (siehe Duden online „different“ und auch hier bei uns different). Gruß --Udo T. (Diskussion) 12:47, 30. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]
Chapeau! different klang für mich zu englisch! Klar! Gruß und Dank, Peter -- 12:49, 30. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]

Ich hab mal „tendentiellmit 2 Zitaten und den DWDS-Korpusbelegen angelegt. Es fehlen also noch 2 Zitate, die reiche ich später nach. Gruß euch beiden, Peter -- 13:02, 30. Nov. 2018 (MEZ)[Beantworten]

Hinzu kommt: Tendenz ist laut dem EtymWb. von Pfeifer „wohl entlehnt und relatinisiert aus gleichbed. frz. tendance“. Im Lateinischen ist tendentialis nicht geläufig, es gibt aber zumindest im Mittellateinischen tendentia. Auf Französisch wird tendanciel und tendancieux geschrieben, auf Englisch tendential und tendentious. Im EtymWb. wird übrigens die Schreibweise tendentiös erwähnt („tendenziös, vereinzelt tendentiös“).
Wolf Peter Klein (Sprachliche Zweifelsfälle im Deutschen: Theorie, Praxis, Geschichte): „Für Aktion, martialisch, partiell, pretiös, Spekulatius gilt das nicht, da keine morphologischen Gegenstücke mit <z>-Schreibung existieren. Ein Umschwenken zur <z>-Schreibung ist in diesem Licht nicht berechtigt – nur dann, wenn man die Fremdwörter mit aller Macht phonographisch stärker integrieren möchte.“ Das Wort pretiös ist in der Aufzählung fehl am Platz, denn es heißt schon im Französischen précieux. Die Schreibweise pretiös (lateinisch pretiosus) wurde übrigens mit der Reform eingeführt, allerdings waren bereits Preziosen und Pretiosen (lateinisch pretiosa) zulässig. Andererseits kennt das amtliche Wörterverzeichnis zwar graziös und maliziös, aber nicht gratiös und malitiös (französisch gracieux, malicieux; lateinisch gratiosus, malitiosus). In Pierer’s Universal-Lexikon (1859) findet sich gratiös. Es gibt Lizenziat und Lizentiat, im Gegensatz zu lizenziös kennt Duden online lizentiös nicht. Auch sententiös kennt Duden online im Gegensatz zu sentenziös nicht, das Wahrig Fremdwörterlexikon unter wissen.de allerdings schon. Der Duden empfiehlt die Schreibweise minutiös, die Nachrichtenagenturen folgen dem Wahrig mit minuziös. Letztere Schreibweise fällt insofern aus der Reihe, als dass es gar nicht Minuze, sondern Minute heißt, auch auf Französisch wird minutieux geschrieben. Wortschatz-Portal der Uni Leipzig: 62 Ergebnisse für minuziös, 412 Ergebnisse für minutiös (deu_newscrawl_2011). Die Schreibweise mit z wird in dem Portal als neue Schreibweise von minutiös bezeichnet, tatsächlich gab es beide schon vor der Reform. Haha: Mirkophon (4×).
Im Wahrig Fremdwörterlexikon unter wissen.de findet sich die Schreibweise proporzionell (proportionell als orthografische Variante). Im Wort steckt aber das Suffix -ion als mittelbare Konstituente und es wäre abwegig, *Proporzion wegen Proporz zu schreiben (ähnlich wie *Nazionalsozialismus wegen Nazi), Letzteres ist ja eine Kurzform mit einer speziellen Bedeutung. Zur Herkunft steht dort „< frz. proportionel“, auf Französisch wird jedoch proportionnel (mit zwei n) geschrieben. -- IvanP (Diskussion) 15:55, 6. Okt. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Im Gegensatz zu Transsubstantiation kennt Duden online Transsubstanziation nicht, canoonet schon, aber im Gegensatz zu Konsubstantiation nicht Konsubstanziation. -- IvanP (Diskussion) 11:14, 16. Mai 2019 (MESZ)[Beantworten]
Das amtliche Wörterverzeichnis kennt im Gegensatz zu akzidentiell nicht akzidenziell, allerdings steht dort auch „Akzidenz (Druckwesen) Pl. -en, aber Akzidens“. Duden online kennt Akzidenz auch in der Bedeutung ‚Akzidens‘, aber dennoch nicht akzidenziell, diese Schreibweise findet sich wiederum im Wahrig Fremdwörterlexikon (dort sogar als Hauptlemma, akzidentell und akzidentiell als orthografische Varianten – wobei akzidentell eigentlich anders ausgesprochen wird) und unter korrekturen.de. Der Grimm kennt übrigens Präsidenz, daraus ließe sich präsidenziell bilden. -- IvanP (Diskussion) 15:55, 6. Okt. 2019 (MESZ)[Beantworten]
Nachtrag zu minutiös/minuziös: Duden online kennt im Gegensatz zu Minuzien („veraltet“) und Minuzienstift nicht Minutien und Minutienstift. Chemiezauber.de:
Minutien (lateinisch minuzien = Kleinigkeiten)
Äh, nein, auf Lateinisch heißt es minutiae. -- IvanP (Diskussion) 12:17, 15. Okt. 2019 (MESZ)[Beantworten]