Diskussion:sollen

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gesollt[Bearbeiten]

Gesollt würde wegen seiner ungebräuchlichen Sonderstellung einige Erklärungen im Artikel vertragen (oder wenigstens einige Beispiele).

Beispiel 3 passt nicht zu Bedeutung 3[Bearbeiten]

Als dritte Bedeutung von sollen ist die Kennzeichnung von indirekter Rede aufgeführt. Hier wäre anzumerken, dass sollen epistemische Modalität ausdrücken kann. Dies kann in indirekter Rede geschehen, muss aber nicht. Ein Beispiel dafür wäre folgendes:

"In München soll gestern ein Meter Schnee gefallen sein."

In diesem Beispiel kennzeichnet sollen, dass der Sprecher des Satzes nicht für den Wahrheitsgehalt geradestehen möchte, dass in München am vorherigen Tag tatsächlich ein Meter Schnee gefallen ist. Er hat die Information aus anderen Quellen. Es handelt sich jedoch nicht um indirekte Rede. Indirekte Rede würde in folgendem Beispiel vorliegen.

"Peter hat mir erzählt in München sei gestern ein Meter Schnee gefallen." Bei sollen im Beispiel "In München soll gestern ein Meter Schnee gefallen sein" handelt es sich um ein epistemisch verwendetes Modalverb. Es drückt die Sprechereinstellung zum geäußerten Sachverhalt aus.

Das unter (3) aufgeführte zweite Beispiel

„Kritiker verweisen darauf, dass Medikamente gezielt und nicht unbewusst mit dem täglichen »Butterbrot« eingenommen werden sollten.“

enthält zwar das Verb "sollen" und eine indirekte Rede, aber hier ist es nicht das Verb "sollen", welches die indirekte Rede ausdrückt. Dass das Verb im Konjunktiv kann hier als Zeichen für die indirekte Rede gedeutet werden. "Sollen" wird aber unter Beispiel (3) nicht mit der epistemischen Bedeutung (3) verwendet. Obiges Beispiel würde passen. Weitere Beispiele wären:

"Anna soll schon zweimal das Matterhorn bestiegen haben."

"Frank ist heute nicht da. Er soll wohl schon in den Urlaub gefahren sein."

Ich das gestern im Artikel geändert. Die Änderungen wurden aber wieder rückgängig gemacht. Jetzt ist es wieder falsch. (vorstehender nicht signierter Diskussions-Beitrag stammt von 192.52.1.28DiskussionBeiträge ° --18:57, 27. Feb. 2019 (CET))

Ich habe das mit den Beispielen mal geändert.

Das vorherige Beispiel

"Der Beifahrer behauptet, der Fahrer soll angemessen langsam gefahren sein."

habe ich entfernt, weil es eigentlich

"Der Beifahrer behauptet, der Fahrer sei angemessen langsam gefahren."

heißen müsste. (vorstehender nicht signierter Diskussions-Beitrag stammt von 192.52.1.28DiskussionBeiträge ° --19:07, 27. Feb. 2019 (CET))

Ich habe das betreffende Zitat jetzt der Bedeutung [2] zugeordnet. -- Peter -- 08:12, 28. Feb. 2019 (MEZ)[Beantworten]
Ja, als Beispiel für Bedeutung [2] passt es eher. Eine Bedeutung von sollen fehlt aber dennoch. Ich versuche nochmals, dies anhand der drei wieder gelöschten Beispiele zu erklären. Ich bin mir sicher, dass die Beispiele in der deutschen Standardsprache definitiv möglich sind und das Verb sollen enthalten, weshalb ich sie hier nochmal schnell nenne:
"In München soll gestern ein Meter Schnee gefallen sein."
"Anna soll bereits zweimal das Matterhorn bestiegen haben."
"Frank ist heute nicht da. Er soll wohl schon in den Urlaub gefahren sein."
Hier drückt sollen aus, dass der geäußerte Sachverhalt dem Sprecher nur vom Hörensagen beziehungsweise aus anderen Quellen bekannt ist, er den Wahrheitsgehalt aber nicht selbst bestätigen kann oder will.
Es geht um die Sprechereinstellung. Der Sprecher drückt durch sollen die Evidenz seiner Aussage aus. Es geht hier nicht um einen Wunsch oder einen Befehl.
Es geht auch nicht um indirekte Rede. Anhand der drei gegebenen Beispiele sollte deutlich werden, dass weniger eine fremde Rede indirekt zitiert wird der Inhalt einer fremden Behauptung oder eines Gerüchts.
Der Artikel ist so, wie er momentan ist, mangelhaft. Er sollte entsprechend ergänzt werden. Wenn jemand findet, dass die drei genannten Beispiele kein richtiges Deutsch sind oder jemand soll noch nie in dieser Bedeutung gehört hat, sollte das vielleicht diskutiert werden.
Sollen kann ebenso wie wollen und mögen quotativ verwendet werden. Dieser Modus wird manchmal auch als Eveidentialität aus dritter Hand bezeichnet.
Literatur wäre beispielsweise: Palmer, Frank R. (2001): Mood and Modality. (Cambridge University Press), S. 9; S. 101;
oder König, Ekkehard; Gast, Volker (2012): Understanding English-German Contrasts. (Berlin: Erich Schmidt Verlag) S. 123 --192.52.1.54 21:19, 28. Feb. 2019 (MEZ)[Beantworten]
Ja. Der Eintrag „ist so, wie er momentan ist, mangelhaft“. Auch, da – ebenso wie bei wollen – die Referenzen derzeit noch nicht geprüft sind. -- Peter -- 22:12, 28. Feb. 2019 (MEZ)[Beantworten]
Der Sprecher drückt aber eben auch aus, dass er es vom Hörensagen weiß, ohne eine Quelle zu nennen. Das kann man dann schon als eine Form der indirekten Rede ansehen. Meines Erachtens kann das epistemische oder zitierende sollen auch durchaus in eindeutigen Kontexten der indirekten Rede vorkommen: "Wladimir Putin vertritt öffentlich die Meinung, die Ukraine sei kein legitimer Staat. Sie soll erst unter Lenin künstlich von der Sowjetregierung aus russischem Lande geschaffen worden sein." Universal-InteressierterDisk.Arbeit 02:18, 12. Feb. 2024 (MEZ)[Beantworten]