Diskussion:entbehren

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--YS-Bot (Diskussion) 21:19, 9. Nov. 2012 (MEZ)[Beantworten]

CWKs mit 'entbehren'[Bearbeiten]

Dieses 'jeglicher Grundlage entbehren' hat man schon so oft gehört, dass man sich fragen kann, warum gerade diese Redeweise so beliebt ist. Dies umso mehr, als es einen als altertümlich empfundenen Objekt-Genitiv aufweist. Für mich verleiht es einer Aussage einen Abglanz von Gelehrsamkeit. Diese Art von Genitivobjekten kommt in juristischer Sprechweise nicht gerade selten vor; man kann sich das im Plädoyer eines Anwalts vorstellen: Die Einlassungen des Angeklagten entbehren jeder sachlichen Grundlage. Dieses 'entbehren' wäre von Fall zu Fall anders zu synonimisieren:

jeder Grundlage entbehren > völlig haltlos sein, nicht ernsthaft behauptet werden können
jeder Logik entbehren > in sich widersprüchlich sein, sich selbst ad absurdum führen
jeglicher Plausibilität entbehren > in keiner Weise nachvollziehbar sein, jegliche / alle Plausibilität vermissen lassen, alles andere als plausibel sein
jeder Rechtfertigung entbehren > einer Sache ist jede Rechtfertigung abzusprechen / in keiner Weise zu rechtfertigen sein
usw.

Ein echter 'Gelehrsamkeits-Effekt' dürfte damit inzwischen nicht mehr zu erzielen sein, dazu ist die Formel zu 'ausgelutscht'. Andererseits wird ein nicht unerheblicher Teil der deutschsprachigen Bevölkerung nicht dazu in der Lage sein, diese Konstruktion korrekt zu bilden. Auffällig für mich noch die Empörung im Ton, hervorgerufen durch die übertreibende Verabsolutierung durch 'jeder'/'jeglicher'.

Auch 'nicht der' bzw. 'nicht einer gewissen Komik / Ironie entbehren würde' hat für mich eine solche bildungssprachliche Komponente, allerdings mit einer anderen Stoßrichtung: Statt Empörung ergibt sich ein hier süffisant-ironisierender Effekt. Paraphrasierbar wäre das durch '(etwas) hat (trotz seines eigentlich ernsthaften Hintergrunds) auch seine komischen Seiten', oder umgangssprachlich: das 'ist schon auch irgendwo komisch'. Fazit: Es gibt außer den meist als Redewendungen bezeichneten Wortkombinationen so etwas wie 'Redewendungs-Schablonen', die in einer gewissen Spannbreite mit Material gefüllt werden können. Klassisches Beispiel dafür: Wie geil (krass / abgefahren / cool / krank / verrückt / peinlich ...) ist das denn! --Rjoe (Diskussion) 20:31, 15. Sep. 2017 (MESZ)[Beantworten]

Starke Konjugation[Bearbeiten]

Hallo,

ich bin gerade auf einen Blogeintrag von Dr. Bopp (canoo) gestoßen, in dem die Konjugation thematisiert wird.

Bei uns heißt es:

„Die unregelmäßigen Formen sind veraltend und werden häufig nur noch schriftsprachlich gebraucht oder im gehobenen Sprachstil verwandt.“

Dr. Bopp widerspricht und meint, dass selbst in der gehobenen Sprache die starken Formen nicht mehr verwendet werden. Haben wir denn einen konkreten Beleg dafür? Wollen wir die Formen vielleicht zumindest einklammern? Schöne Grüße --Yoursmile (Diskussion) 09:54, 1. Jul. 2018 (MESZ)[Beantworten]

Ich habe die starken Formen weder bei Canoo noch beim Online-Duden gefunden und selbst auch nicht gekannt. Ich würde sie lediglich in einer Anmerkung anführen und aus der Flex-Tabelle entfernen.
Umseitig steht, dass sie nicht mehr verwandt werden, das ist zwar grammmati(kali)sch korrekt, klingt aber für Menschen aus dem süddeutschen Sprachraum seltsam. Würde verwendet für die Verwandten aus dem norddeutschen Sprachraum seltsam klingen?
Gruß, Peter -- 10:09, 1. Jul. 2018 (MESZ)[Beantworten]
Da "entbehren" etymologisch zum selben Wortstamme/derselben germanischen Wurzel wie gebären und Englisch "to bear" gehört, ist die starke Konjugation aber die ursprüngliche (siehe auch wikt:en:beran#Old High German zum Althochdeutschen, die Verwandten Altenglisch und Altsächsisch haben ähnliche Formen, während ich für das Neuniederdeutsche keine Konjugation des Abkömmlings "böhren" finden konnte, wobei es dort wohl wie im Englischen immer noch in seiner ursprünglichen Bedeutung "tragen" Verwendung findet) Universal-InteressierterDisk.Arbeit 01:30, 25. Nov. 2022 (MEZ)[Beantworten]