Diskussion:beschäftigt

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Bedeutung [2] 'irgendwo beschäftigt sein' fehlt[Bearbeiten]

... im Sinne von 'im Arbeitnehmerverhältnis stehen', 'irgendwo angestellt sein', '(irgendwo) in Lohn und Brot stehen', 'irgendwo arbeiten' (= dort seine Brötchen verdienen), 'Beschäftigter' (dort kämpfen die Beschäftigten gegen den Stellenabbau).

Dazu gehören das Gegenwort 'arbeitssuchend', alle Unterbegriffe und die charakteristischen Wortkombinationen.

Das Wort ist Wortbildungselement, zu Bedeutung [1] außer den als Unterbegriffe genannten: vielbeschäftigt, unterbeschäftigt; zur hier genannten weiteren Bedeutung [2] weiterbeschäftigt, ?dauerbeschäftigt, festbeschäftigt (fehlt vermutlich in vielen Standardreferenzen).

Eine dritte Bedeutung in Richtung [3] 'den Kopf nicht frei haben' findet sich in den halb redensartlichen Verwendungen wie 'mit anderen Dingen beschäftigt sein' oder '(viel) mit sich selbst beschäftigt sein'.

Zu Bedeutung [1] fehlt noch die Assoziation 'keine Zeit haben (für)' (wir können ihn jetzt nicht stören, er ist beschäftigt). Und es fehlt die typische Wortkombination 'mit etwas beschäftigt sein' (= arbeiten an).

Der Bereich 'Arbeitswelt' hat ein relativ differenziertes Vokabular. Man könnte denken, ein Beschäftigter wäre ein Mitarbeiter. Dort noch klarer abzugrenzen, könnte einen Mehrwert gegenüber anderen Online-Angeboten bieten. Aber der Duden ist da schon ziemlich gut.

Was mich davon abhält, die zweite Bedeutung hier einzutragen, ist der Punkt, dass die durch die Platzhalterbezeichnung 'irgendwo' repräsentierte Lokalergänzung obligatorisch ist. Ich weiß nicht, in welcher Form das dann eingetragen werden soll: So, wie es hier in der Überschrift steht, 'irgendwo beschäftigt sein'?

Was mich weiterhin abhält, ist die Umständlichkeit, mit der hier Synonyme einzutragen wären. Bei https://www.openthesaurus.de/synonyme/edit/9500 und https://www.openthesaurus.de/synonyme/edit/39300, dort vor allem bei den Assoziationen, bekommt man einen kleinen Eindruck davon, mit welchen Alternativformulierungen dieses Adjektiv in Konkurrenz steht. Der Duden ist da eher großzügig und arbeitet, wie die meisten Lexika und auch Wiktionary, wortbezogen. Die Wörter kommen jedoch immer in Kontexten vor. Wenn ich sage, dass jemand 'wieder arbeitet', dann versteht jeder, dass damit gemeint sein muss, dass diese Person nach Krankheit oder Arbeitslosigkeit die Arbeit wieder aufgenommen hat und jedenfalls tagsüber nicht mehr zu Hause bleibt. Derartige Kontexte werden in den wortbezogenen Wörterbüchern systematisch ausgeblendet, obwohl sie die Normalität des täglichen Sprachgebrauchs darstellen. Würde man Lexikon in dieser Richtung weiter entwickeln, hätte man anderen etwas voraus.

Ich frag mich nämlich die ganze Zeit: Was kann Wiktionary leisten, was andere nicht bereits liefern. Ich sehe so ein Potential in der Umgangssprache - die immer mehr oder weniger regional geprägt ist -, bei den Synonymen, bei Neologismen und Wortverbindungen verschiedener Art (Standard-Kollokationen wie 'mit Hochdruck arbeiten an'; Sprüchen wie 'det hammwa jerne', 'hätte hätte Fahrradkette'; figurativem Wortgebrauch 'jemandem fliegt der ganze Laden um die Ohren', 'den Mund aufmachen', 'Etappensieg', 'Gschmäckle'; formelhaftem und floskelhaftem Sprachgebrauch 'ein zweites Standbein' für 'Nebenverdienst', 'ich muss ganz ehrlich sagen' für 'ich meine'; von Gemeinplätzen 'haben wir schon immer so gemacht', 'wir hatten ja nix', 'es war nicht alles schlecht': u.v.a.m.). Alles das gehört zum Lexikon, und vieles davon wird bis jetzt nicht erfasst. --Rjoe (Diskussion) 10:36, 30. Jul. 2017 (MESZ)[Beantworten]

Was kann Wiktionary leisten, was andere nicht bereits liefern? Es ist, zumindest wenn man nicht den Links bei den Referenzen folgt, werbefrei. Das sind nicht alle einschlägigen Internetseiten. Gruß, Peter -- 12:16, 30. Jul. 2017 (MESZ)[Beantworten]
Maliziös könnte man dann sagen: Gut wird's erst, wenn dafür Kohle rüberkommt? Dass hier keine Werbung dabei ist, ist natürlich schön. aber bei der ganzen Belegerei auf diversen Internetseiten holt man sich dann soviel Werbung mit rein, dass der Browser kurz vorm Abnippeln ist, gerade erlebt. Und sowieso: Die kommerziellen Anbieter warten ja nur darauf, hier abzugreifen, was sie selbst noch nicht haben, da braucht man sich garnix vorzumachen. Na und immerhin: wortschatz.uni-leipzig und DWDS sind auch werbefrei, sogar ein paar Google-Module kommen ohne Werbung aus, das ist jetzt auch kein Alleinstellungsmerkmal. In Sachen Qualität des Wörterbuchs fällt Dir gar nichts ein? Hm. Grüße: --Rjoe (Diskussion) 14:14, 30. Jul. 2017 (MESZ)[Beantworten]
Ich habe hier auch schon viele Kritikpunkte vorgetragen und dafür viel Widerspruch geerntet. Du sprichst mir oft aus der Seele, aber oft auch zu lang. Gruß und lass Dich nicht unterkriegen, Peter -- 14:16, 30. Jul. 2017 (MESZ)[Beantworten]
Gemessen an dem Zeitaufwand für das Schreiben eines Artikels oder für das Lesen der Hilfeseiten sind meine langatmigen Kommentare zeitlich gesehen ein Fliegenschiss. Das Ganze hat folgenden Sinn: Ich muss mir ernsthaft überlegen, ob ich hier richtig einsteigen will. Da überlege ich mir vieles hin und her. Ich melde an, was ich sehe. Wenn zu viel Widerstand kommt, lass ich's bleiben. Ich habe keine Zeit, andere zu bekehren. Entweder gibt es so etwas wie eine gemeinsame Linie oder nicht. Das versuche ich herauszufinden. Immerhin nimmst Du das ernst, das ist schonmal was. Und wenn man wirklich über die Bedeutungen der Wörter kommuniziert, geht das nicht in zwei Sätzen. Manches von mir beruht auf Erfahrung, die möchte ich teilen, ich werde das nicht immer wieder wiederholen. Grüße: --Rjoe (Diskussion) 14:28, 30. Jul. 2017 (MESZ)[Beantworten]

'beschäftigt tun' fehlt, unter anderem[Bearbeiten]

Bsp.: Er wollte ihr die Sache in Ruhe erklären, aber sie tat sehr beschäftigt. Offensichtlich war es just in diesem Moment sehr wichtig, einmal eine Grundreinigung am Schreibtisch vorzunehmen.

Interessant dabei die Frage, welchen syntaktischen Status 'beschäftigt' in 'beschäftigt tun' hat. Adjektiv, schon klar, aber adverbial? Kaum. Prädikativ? So ähnlich jedenfalls wie 'müde' in 'müde aussehen'. Na egal, wird hier eh nicht systematisch unterschieden; manchmal findet man diese Info am Rande bei den Bedeutungserklärungen. Aber da fehlt z.B., dass 'ablandig' nur attributiv ist, dass 'höchst' Gradadverb und damit nur vor Adjektiven u. sog. adverbial gebrauchten Adjektiv-Adverbien vorkommt und nicht vor Verben, und 'gern' wird hier als schlichtes 'Adverb' mit 'oft' und 'dort' in eine Tonne geworfen [und bei 'gerne' fehlt u.a. wieder die seit ein paar Jahren übliche Bedeutung 'nichts zu danken'; und die ironische Bedeutung 'öfter mal' ist so ungeschickt beschrieben, dass man sie kaum erkennt; e. schönes Beispiel dazu aus der SZ liefert OT: "Die mexikanischen Drogenbarone im Film verstecken das Kokain (...) im Tank eines Fäkalienwagens - gerne reist dabei die Leiche des einen oder anderen Geschäftspartners mit.")]. Andere Baustelle...

Gut, also 'beschäftigt tun' hat im weiteren Sinne eine ähnliche Bedeutung wie 'Arbeit vorschützen'. Eine bereits erwähnte Bedeutung 'beschäftigt bei' = 'in Lohn und Brot stehend' fehlt nach wie vor, außerdem ein 'beschäftigt mit (zu ...)' = Quasi-Ersatzform für die sog. 'rheinische Verlaufsform' (ist damit beschäftigt, das Türschloss auszuwechseln, oder: von morgens bis abends nur damit beschäftigt, Spam-Mails auszusortieren); auch mit Bezug auf Personen im Sinne von 'sich kümmern um' (ich bin hier grade mit Herrn und Frau Wimpf beschäftigt, kannst du mal ans Telefon gehen?); außerdem 'beschäftigt sein' (nur prädikativ) als 'jetzt keine Zeit haben', wie 'vielbeschäftigt'; außerdem 'jemanden beschäftigt haben' (wir haben hier 8 Fahrer beschäftigt), grammatisch auch mal interessant, ist ja kein Perfekt, ist ein ähnliches 'haben' wie bei 'einen Picasso an der Wand hängen haben'; es fehlt auch die Bedeutung aus 'sozialversicherungspflichtig beschäftigt' und ähnlichen Kombinationen (teilzeitbeschäftigt), es fehlt da überhaupt die ganze Arbeitswelt-Perspektive; außerdem '(innerlich) beschäftigt sein (mit)' = 'jemand muss immer wieder denken an' oder 'viel nachdenken über' oder 'zu knacken haben an'- hier wäre nur die Frage, ob das nicht als Quasi-Zustandspassiv von 'sich beschäftigen mit' anzusehen wäre.

Auch bei Wiktionary ist (oder tut?) man sehr beschäftigt. Rückblickend denke ich noch: Was für ein Jammer, hier gibt es so viele Leute, die richtig Ahnung haben (ein paar Elefantenim Porzellanladen sind allerdings auch dazwischen), was könnten die für ein neues, innovatives, unerhörtes Wörterbuch machen, wenn sie nur dürften, wenn sie sich nur trauten, wenn sie nur einen Aufstand machen würden gegen die Zumutungen der Regularien, die alles freie Denken ersticken, gegen das Gift der Denkverbote und gegen die - das muss man leider auch beobachten - an allen Ecken und Enden aufscheinende Inkompetenz. Ein paar haben es sich hier in ihrer Ahnungslosigkeit richtig gemütlich gemacht und genießen ihre strukturelle, durch den grotesken Wiktionary-Apparat garantierte Unangreifbarkeit. Aber gut, jedem das Seine. --Rjoe (Diskussion) 11:00, 11. Mai 2018 (MESZ)[Beantworten]