Diskussion:afroamerikanisch

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afro-amerikanisch nicht mehr gültig?[Bearbeiten]

Shoot me.

Vor der Reform galt R 155 (Rechtschreibduden von 1991): „Adjektivische Verbindungen von geographischen Bezeichnungen werden mit Bindestrich geschrieben, wenn sie eine Beziehung, ein Verhältnis o. ä. ausdrücken.“ Dazu: „Beide Wörter werden in diesen Fällen stark betont.“ „[…] ạfro-asiatische BeziehungenMayr bemerkt: „Während deutsch, amerikanisch, schweizerisch und asiatisch mit dem allgemeinsprachlichen Verständnis und demjenigen der Grammatiken problemlos als Wörter identifiziert werden können, ist das bei afro nicht der Fall. Standardsprachlich taucht diese Form nicht selbständig auf, sondern nur als Wortbestandteil (s. DUW (2001), wo afro- nur in Zusammensetzungen wie afroamerikanisch usw. lemmatisiert ist).116“ Fußnote: „Umgangssprachlich existiert Afro aber als selbständiges Substantiv (Kopfform von Afrolook); […].“ Dieses Substantiv steckt jedoch nicht in afro-asiatische Beziehungen; es geht schließlich um Beziehungen zwischen Afrika und Asien, nicht dem Afrolook und Asien. Daher fällt das Beispiel in der Tat aus der Reihe. Duden 1991: „Zusammen schreibt man, wenn die Verbindung eine Begriffseinheit ausdrückt.“ „die deutschamerikanische Literatur

Für die beiden Fälle (Schreibung mit Bindestrich, Zusammenschreibung) wird ein unterschiedliches Intonationsmuster dargestellt. Duden 1991 meint „An|glo|ame|ri|ka|ner [auch ˈaŋɡlo…]“ (nur erster oder nur zweiter Bestandteil (haupt-)betont) und „Ạn|glo-Ame|ri|ka|ner“ (beide Bestandteile (haupt-)betont). In der 7. Auflage des Aussprachedudens wird bei beispielsweise Dienstagabend, Schwarzrotgold und pechrabenschwarz anders als in der 6. Auflage nur ein Hauptakzent notiert (Dienstagabend ohne Nebenakzent, Schwarzrotgold mit Nebenakzent auf der ersten Silbe, pechrabenschwarz mit Nebenakzent auf der zweiten Silbe – wie realistisch ist das jetzt?!). Während in der 6. Auflage „ˈa:fro|aˈzi̯a:tɪʃ“ steht, steht in der 7. Auflage nun sogar eine Variante mit Hauptakzent auf dem ersten Bestandteil und Nebenakzent auf dem zweiten: „ˈa:fro|azi̯ˌa:tɪʃ, ˈafr…, –––ˈ–––“ (Eigentlich müsste es „ˈa:fro|aˌzi̯a:tɪʃ“ und „–––ˈ––“ heißen, „zi̯ˌa“ ist Krech/Stock-Style.) Eine Bedeutung wird nicht angegeben, allerdings kennt Duden online nur eine, „Afrika und Asien betreffend“, nicht etwa „die Afroasiaten [Asiaten afrikanischer Abstammung] betreffend“, und Duden online sagt uns: „auch: [ˈaf…], [ˈaːf…]“

Auf jeden Fall wurde vor der Reform afroamerikanisch für „die Afroamerikaner betreffend“ und afro-amerikanisch für „Afrika und Amerika betreffend“ geschrieben. canoonet bezeichnet letztere Schreibweise als „Alt, nach Reform ungültig“. Die Regel dazu in der Formulierung von canoonet (ORule Uniques): „Wenn ein Bestandteil einer Zusammensetzung nicht selbständig vorkommt, schreibt man zusammen.“ Verwiesen wird auf § 36(1.2). § 36: „Substantive, Adjektive, Verben, Adverbien oder Wörter anderer Kategorien können als erster Bestandteil zusammen mit einem adjektivischen oder adjektivisch gebrauchten zweiten Bestandteil Zusammensetzungen bilden.“ (Wobei afro- ja kein Wort ist. Siehe zudem Ickler.) (1.2): „[Es wird zusammengeschrieben, wenn] der erste oder der zweite Bestandteil in dieser Form nicht selbständig vorkommt[.]“ Es gilt aber auch § 45: „Man kann einen Bindestrich setzen zur Hervorhebung einzelner Bestandteile, […].“ Als Beispiel ist unter anderem be-greifen gelistet. Als Reformschreibung ist afro-amerikanisch uninteressant, hervorgehoben werden kann ja vieles (Ge-Wissen, Nach-Denken), trotzdem ist sie insofern durchaus noch möglich, nur eben nicht aufgrund einer Regel speziell für gleichrangige Bestandteile – es gibt § 44(2), das betrifft aber (Hervorhebung von mir) „unübersichtliche Zusammensetzungen aus gleichrangigen, nebengeordneten Adjektiven“ (hier verweist canoonet übrigens auf „§36.4“ (gibt es nicht) statt § 36(1.4) („§36.1.4“)). Afrolook ist im Canoo-Wörterbuch auch von der ORule Uniques betroffen, § 36(1.2) gehört aber zum Abschnitt Adjektiv. Das amtliche Wörterverzeichnis verweist auf § 37 E3. § 37: „Substantive, Adjektive, Verbstämme, Pronomen oder Partikeln können mit Substantiven Zusammensetzungen bilden. Man schreibt sie ebenso wie mehrteilige Substantivierungen zusammen.“ E3: „Dieser Regel folgen auch lexikalisierte, ursprünglich aus dem Englischen stammende bzw. aus englischen Einheiten gebildete Zusammensetzungen[.]“ Look ist ein Substantiv, nur ist afro- kein Substantiv, Adjektiv, Verbstamm, Pronomen oder Partikel.

Manfred Riemer: „Außerdem meine ich, die Duden-Varianten Miss-Stand und Miss-Stimmung lassen sich auch nicht ohne weiteres aus der reformierten amtlichen Regelung ableiten. Zwar heißt es dort (in der Fassung laut Duden 2006) in den "Vorbemerkungen" zu "C Schreibung mit Bindestrich", der Bindestrich könne bei "Zusammensetzungen und Ableitungen" verwendet werden, um "Bestandteile als solche zu kennzeichnen" usw., aber dann werden die einzelnen Anwendungsfälle jeweils noch genau erläutert, und da ist in § 45 (4), der einzigen Stelle, wo es um das Zusammentreffen von drei gleichen Buchstaben geht, schon nicht mehr von Ableitungen die Rede[.]“ Immerhin ist bereits in § 45 vom Zusammentreffen von drei gleichen Buchstaben die Rede, ohne dass auf Zusammensetzungen eingeschränkt wird: „Man kann einen Bindestrich setzen zur Hervorhebung einzelner Bestandteile, zur Gliederung unübersichtlicher Zusammensetzungen, zur Vermeidung von Missverständnissen oder beim Zusammentreffen von drei gleichen Buchstaben.“ In canoonet fallen Missstand und Missstimmung unter ORule STP-Triple-Cons, verwiesen wird auf § 45(4) („Zusammentreffen von drei gleichen Buchstaben in Zusammensetzungen, […]“!) statt § 45. Ansonsten kann sich Duden oder canoonet immer noch auf die Hervorhebung einzelner Bestandteile berufen. canoonet führt Chop-suey als „Alt, nach Reform Nebenvariante“. Der zweite Bestandteil ist aber ein Substantiv, also eher nach Reform ungültig. -- IvanP (Diskussion) 09:00, 18. Aug. 2017 (MESZ)[Beantworten]

Siehe auch Duden: Beispiele zur neuen Rechtschreibung - MoC ~meine Nachrichtenseite~ 01:52, 15. Aug. 2017 (MESZ)[Beantworten]
So wie das der Duden darstellt, ist es auch nicht falsch. Heute wird afroamerikanisch für früheres afro-amerikanisch geschrieben. Allerdings ist afro-amerikanisch theoretisch immer noch möglich, so wie Computer-Spiel, Reis-Wein etc. Solche Schreibweisen werden nicht extra aufgeführt, es handelt sich ja um „arbiträre“ Hervorhebungen. -- IvanP (Diskussion) 02:14, 15. Aug. 2017 (MESZ)[Beantworten]