Diskussion:Marionette

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Diskussionsbeitrag[Bearbeiten]

In einer alten deutschen Zeitschrift (Name der Zeitschrift ist nicht mehr einsehbar, Zeitraum ca, 1929 bis 1930) ist über die Herkunft des namens "Marionette" folgendes angezeigt: (Zitatbeginn) Xenophon gibt uns bekannt, dass solche Lustigmacher immer bei großen Festen seiner Zeit zugegen waren. Es waren sogenannte "Parasiten" (Schmarotzer) oder "Moriones" (mißgestaltet bucklige Personen), die es verstanden, durch ihre Witze die Gesellschaft zu belustigen. (Zitatende) Dieses Zitat entnahm ich aus o. g. Zeitschrift aus dem Artikel "Puppenspiel in Deutschland". Ich denke, dass der Name "Marionette" nicht von dem franz. Namen "Marion" stammt sondern von dem Begriff "Moriones". Im folgendem gebe ich den gesamten Artikel zum besseren Verständnis wieder:

(Zitatbeginn) Geschichte des Puppenspiels in Deutschland Die Sitte, Puppenspiele zu veranstalten, stammt schon aus Altägypten. Nach dem Zeugnis des griechischen Forschers Herodot (484-425 v. Chr.) wurden bewegliche Figuren während religiöser Feierlichkeiten zur Schau gebracht. Ebenso erwähnen die hellenischen Philosophen Plato (427-347 v. Chr.), Aristoteles und Xenophon, dass in Althellas Puppenfigurentheater beliebt waren. Bei uns in Deutschland lernen wir Puppen- und Marionettenspiele bereits im Mittelalter kennen. Eine bildliche Darstellung der Marionetten finden wir im Werk der berühmten deutschen Schriftstellerin Herrad von Landsberg. „Hortus deliciarium“ genannt. Wandernde Spielleute veranstalteten Aufführungen, bei denen sie sich eines kleinen Gehäuses bedienten, das im Spätmittelalter in Deutschland als „Himmelreich“ bezeichnet wurde. Die Motive der Darstellungen waren meistens den Volksmärchen entnommen. Die volkstümliche Bearbeitung des abenteuerlichen Lebens eines Doktor Johann Faust, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (in den Jahren 1507-1540) lebte, steht ebenfalls hier im Zusammenhang. Der Legende nach schloß er ein Bündnis mit dem Teufel. Schon am Ende des 16. Jahrhunderts, also ziemlich bald nach seinem Tode, erschien er auf der Bühne. Allmählich gestaltete sich die Faustsage zu einer echten Volkslegende; sie machte eine Reihe von Änderungen und Zusätzen durch und wurde von wandernden Schauspielern fast überall in Deutschland vorgeführt. Schon früh ging die Faustsage auch zu den Puppenspielern über. Doktor Faust ist meist als ein Gelehrter dargestellt, der die Naturgeheimnisse durchschauen wollte. Auch Goethe erzählte uns, daß er unter dem Eindruck eines Puppenspielers stand, als er seinen Faust zu dichten begann. Gegen das 16. Jahrhundert erschien in Deutschland als komischer Charakter der deutschen Bühnen der volkstümliche Narr, „Hanswurst“ genannt. Dieses Wort fin-den wir zuerst im Jahre 1519 in der niederdeutschen Bearbeitung des „Narrenschiffes“ von Brant. Im Jahre 1541 ließ Luther sein Werk erscheinen, daß „Wider Hans Worst“ genannt war, gerichtet gegen den damaligen Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Hanswurst, der eine Zeitlang eine große Rolle auf der Bühne spielte, fand im 18. Jahrhundert erbitterte Feindschaft seitens einiger hervorragender Schriftsteller und Schauspieler; wurde aber von Lessing und Möser stark verteidigt. Von der Bühne letzten Endes verschwunden, blieb er aber als Hanswurst in Marionettenspielen bestehen. Jetzt nennt er sich „Kasperle“. Kasperle ist ursprünglich eine seziell süddeutsche, österreichische Variation des Hanswurst. Im Laufe des 19. Jahrhunderts hat Kasperle als Hauptfigur in den Marionetten- und Puppenlegendenspielen einen derart großen Erfolg errungen, daß man jetzt alle Spiele, wenn die Figur eines Narren die Hauptrolle hat, mit Kasperletheater bezeichnet. Auch ist es interessant, gewisse Anklänge zu den „Narren“ und „Hofnarren“ der alten Zeit zu finden, die wir schon als Lustigmacher in den althellenischen und römischen Zeiten finden. Seit dem 15. Jahrhundert gewannen sie bei den Fürstenhöfen mächtig an Bedeutung und verschwanden erst gegen Anfang des 18. Jahrhun-derts. Xenophon gibt uns bekannt, daß solche Lustigmacher immer bei den großen Festen seiner Zeit zugegen waren. Es waren die sogenannten „Parasiten“ (Schmarotzer) oder „Moriones“ (mißgestaltete bucklige Personen), die es verstanden, durch ihre Witze die Gesellschaft zu belustigen. (Zitatende)