Diskussion:Müesli

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Diskussionsbeitrag[Bearbeiten]

Worauf gründet sich die ziemlich kühne Behauptung, die Schreibung Müesli sei in Deutschland "nicht korrekt"? Sie mag nicht so verbreitet sein, aber korrekt ist die allemal. Wer das bestreitet, möge es belegen. Und was das mit der Rechtschreibreform zu tun hat, erschließt sich mir schon gar nicht. 91.43.90.6 16:45, 3. Aug. 2012 (MESZ)[Beantworten]

Im Gegensatz zu Schreibungen wie Russ, Gruss oder Meissel steht Müesli in der Tat im Duden, außerdem findet man es bei Canoo und bei Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07595-4 steht es auf Seite 1032. Die Schreibung wird zwar als schweizerisch (Duden) bzw. alemannisch (Wahrig) gekennzeichnet, aber dass sie außerhalb der Schweiz nicht zulässig wäre, wird nicht gesagt. Daher ist sie anscheinend nicht auf die Schweiz beschränkt. Elleff Groom ➜ Коллоквиум 19:42, 3. Aug. 2012 (MESZ).[Beantworten]

Im Wiktionary steht derzeit „Mües·li“ und „grüe·zi“, aber „Bir·cher·mü·es·li“, auch haben Rechtschreibung und Fremdwörter sowie Deutsch als Fremdsprache unter pons.eu einerseits „Mü̱es·li“ (hier ist nur das ü unterstrichen – so auch bei „grüe|zi“ im Großen Wörterbuch der deutschen Sprache unter wissen.de –, obwohl für diphthongisch gesprochenes ⟨üe⟩, welches dem Fehlen einer Trennung zwischen ü und e entsprechen würde, auch das e unterstrichen werden müsste, vgl. „Ra̱u̱ch“ – wobei hier das Zeichen U+0331 statt U+035F oder U+0332 verwendet wird, was ich ungünstig finde, da nicht zwei hauptbetonte Silben gesprochen werden; im Rechtschreibduden 1991 findet sich „Mües|li“, geht doch!) und „grüe·zi“, andererseits „Bịr·cher·mü·es·li“, das Deutsch-Englisch-Wörterbuch dagegen „Bir·cher·mües·li“, aber „Mü·es·li“ und „grü·e·zi“ – zur Aussprache heißt es „[ˈmy:ɛsli]“ (Langenscheidt: „[ˈmyːɛsli]“, Collins: „ˈmyːɛsli“) und „[ˈgry:ɛtsi]“ (Langenscheidt: „[ˈgryːətsi]“, Collins: „ˈɡryːɛtsi“). Diphthonge werden da ohnehin nicht mit einem extra Zeichen markiert, wenn ich aber bei „maus“ den (haha!) Mauszeiger über das „au“ fahre, wird mir ein Beispiel für [au] angezeigt, hingegen wird für [y:] und [ɛ] separat ein Hinweis eingeblendet. Laut dem Ausspracheduden wird in grüezi und Müesli der Diphthong [yə̯] gesprochen.

Was meint Freigut:

  1. Kann Müesli auch dreisilbig (Mü-es-li) gesprochen werden? Anderenfalls kann „Bir·cher·mü·es·li“ zu „Bir·cher·mües·li“ korrigiert werden.
  2. Kann Müesli mit langem [] und [ɛ] statt [ə] gesprochen werden oder ist die Angabe bei PONS/Langenscheidt/Collins schlicht Unsinn?

-- IvanP (Diskussion) 20:36, 30. Apr. 2018 (MESZ)[Beantworten]

Hallo IvanP:
  1. Das üe ist ein Diphthong, eine Trennung ü-e ist also unmöglich.
  2. Was die Aussprache angeht: Die normale Schweizer Aussprache ist [ˈmyəslɪ]. [ɛ] statt [ə] ist falsch. Was die Quantität des /y/ angeht, gibt es einen Konflikt mit den «Normisten»: Ich stand vor etwa einem halben Jahr in Kontakt mit dem Bearbeiter des neuen Ausspracheduden; nebst anderem ging es um die phonetische Wiedergabe des diphthongischen ie in Ortsnamen wie Brienz oder Spiez. Obwohl man diese in der Schweiz [ˈbriənts] und [ˈʃpiəts], also mit kurzem /i/ plus Schwa, ausspricht, beharrte der Herausgeber, er müsse das i lang geben, also [ˈbriːənts] und [ˈʃpiːəts], weil es in der deutschen Standardlautung keinen Diphthong [] gebe. Nun, vor so viel Normbewusstsein gab ich mich geschlagen – und sehe jetzt mit grosser Überraschung, dass im Fall des Diphthongs /üe/ in [ˈgryətsɪ] und [ˈmyəslɪ] die (richtige) Realisierung mit kurzem /y/ offenbar doch möglich ist… Langes [] in Müesli ist also höchstens unter dém Gesichtspunkt gerechtfertigt, wenn man das Wort in das Lautsystem des ARD-Deutsch pressen will. Wenn das nicht die höchste Priorität ist, dann möge man bitte der effektiven Aussprache [ˈmyəslɪ] den Vorrang geben. Gruss, --Freigut (Diskussion) 10:06, 2. Mai 2018 (MESZ)[Beantworten]
Aha, interessant. Der aktuelle Ausspracheduden (7. Auflage) gibt den Diphthong [iə̯] durchaus an, siehe S. 106 (Rechtschreibfehler „schweizer“ statt „Schweizer“). -- IvanP (Diskussion) 12:37, 2. Mai 2018 (MESZ)[Beantworten]
Echt? Freut mich! Unser Institut muss die aktuelle Auflage endlich mal anschaffen – mache gleich den Vorschlag. --Freigut (Diskussion) 14:46, 2. Mai 2018 (MESZ)[Beantworten]
Siehe Link (Google-Vorschau). Ich habe jetzt auch in die 6. Auflage reingeschaut, da wird tatsächlich [yːɛ] statt eines Diphthongs angegeben; Diphthonge werden in der 6. Auflage mit einem Bogen um die Bestandteile notiert, zum Beispiel „a͜u“ (in der 7. Auflage mit einer umgedrehten Brevis unter dem zweiten Bestandteil, zum Beispiel „aʊ̯“), und ohne Längenzeichen, das ist hier nicht gegeben, das ist also wie [iːɛ] (mit [ɛ] übrigens …) in das bundesdeutsche System reingepresst: [yə̯] steht nicht zur Verfügung, so wird also in zwei Monophthonge aufgelöst, und da der erste ein betonter gespannter Vokal ist, wird er als lang gekennzeichnet.
So eine Aussprache würde in der Tat auf Mü·esli als Trennmöglichkeit hinauslaufen, sofern das aber überhaupt ins Wiktionary gehört, würde ich das extra als bundesdeutsche Trennung markieren; Müesli statt Müsli ist in Deutschland ja sowieso nicht gebräuchlich – und während ein Deutscher Schwierigkeiten haben kann, [yə̯] zu sprechen, ist es doch kein Problem, in der Schrift die Trennung Mü·esli zu unterlassen … -- IvanP (Diskussion) 18:13, 2. Mai 2018 (MESZ)[Beantworten]
Schauder… Da ist die 7. Auflage ja wirklich ein echter Fortschritt… Und zum Glück will der Rechtschreibeduden von einer Trennung Mü-es-li nichts wissen, er führt nur Mües-li an… --Freigut (Diskussion) 10:33, 3. Mai 2018 (MESZ)[Beantworten]

Udo T.: In der schweizerischen Aussprache ist das i der zweiten Silbe offen. Diese geschlossenen -i in grüezi, Müesli uä. der Deutschen wirken auf uns Schweizer immer ziemlich strange. :-) Gruss, --Freigut (Diskussion) 08:36, 17. Aug. 2020 (MESZ)[Beantworten]